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Neilreichia 10: 53–68 (2019)
Taxonomische und nomenklatorische Änderungen in der Gattung
Hieracium für die Neuauflage der „Exkursionsflora für Österreich
und die gesamten Ostalpen“
ggtuebingen@yahoo.com
Abstract: Taxonomical and nomenclatural changes in the genus Hieracium for the new
edition of the “Excursion Flora for Austria and all the Eastern Alps”
Results of preliminary studies on taxonomy and nomenclature of Hieracium (Asteraceae) relating
to the next edition of the „Excursion Flora for Austria and all the Eastern Alps“ are presented:
Hieracium clusii is recognized at specific rank; H. tephrosoma s. lat. is divided into H. tephrosoma
s. str. and H. kuekenthalianum; H. duronense is synonymized with H. antholzense; H. pseudinuloi-
des is validated; four new subspecific combinations are made under H. atratum, H. balbisianum,
H. cavillieri and H. inuloides; H. variifurcum is combined to Pilosella variifurca; the date of publi-
cation of H. cochleare is corrected; and 9 names are lectotypified.
Hieracium; Asteraceae; taxonomy; nomenclature; validation of names; new
combinations; lectotypifications; flora of Austria; Eastern Alps
Z u s a m m en f a s s u n g: Für die in Vorbereitung befindliche 4. Auflage der „Exkursionsflora
für Österreich und die gesamten Ostalpen“ werden vorab einige Ergebnisse taxonomischer und
Hieracium (Asteraceae) vorgestellt: Hieracium
clusii wird in den Artrang zurückversetzt; H. tephrosoma s. lat. wird in H. tephrosoma s. str. und
H. kuekenthalianum aufgetrennt; H. duronense wird mit H. antholzense synonymisiert; der Name
des bislang nicht gültig beschriebenen H. pseudinuloides wird validiert; unter H. atratum, H. balbi-
sianum, H. cavillieri und H. inuloides werden vier Neukombinationen im Unterartrang vorgenom-
men; H. variifurcum wird zu Pilosella variifurca
H. cochleare wird aufgezeigt, und die Namen von 9 Taxa werden lektotypisiert.
1. Einleitung
Die in Arbeit befindliche 4. Auflage der „Exkursionsflora für Österreich und die ge-
samten Ostalpen“ (bisher: „Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Süd tirol“)
2018,
Hieracium s. lat. in die Neuauflage aufzunehmen. Ferner soll den
Ergebnissen molekularbiologischer Forschungen Rechnung getragen werden, die für
Hieracium s. lat. in Hieracium s. str., Schlagintweitia und
Pilosella sprechen (-
herigen Arteninventar einige notwendig erscheinende taxonomische und nomenklatori-
sche Änderungen vorzunehmen. Sie betreffen Rangstufenänderungen, Artumgrenzun-
gen und Validierungen von Namen sowie Umkombinationen. Soweit Originalmaterial
DOI
: https://doi.org/10.5281/zenodo.2630525 Originalbeitrag
54
eruiert werden konnte, werden entsprechende Namen lektotypisiert. Die Angabe der
2018), die Zitierung der
ICN
-
Artikel nach dem „Shenzen-Code“ (
2. Abhandlung der Problemfälle
2.1 Rangstufenänderungen und taxonomische Neuumgrenzungen
Hieracium eingeführt wurde, hat sich heuristisch
Pilosella
sind doch hier die Zwischenarten oft in situ entstandene Hybriden. Wenn daran in der
Wuchsform sehr unterschiedliche Elternarten beteiligt sind, z. B. Arten der „Acaulia“
(bei
P. officinarum, P. hoppeana
P. piloselloides, P. bauhini, P. echioides
etc.), sind diese spontan entstehenden, in manchen Fällen aber auch stabilisierten Hybri-
den leicht zu erkennen. Sie zeichnen sich dann durch die intermediäre Wuchsform, also
P. aurantiaca beteiligt, schlägt sich dies sehr instruktiv in einer intermediären Blüten-
farbe nieder. Entsprechende Fälle sind etwa P. stoloniflora (officinarum>aurantiaca),
P. guthnickiana (cymosa–aurantiaca), P. derubella (piloselloides–aurantiaca), P. fusco-
atra (caespitosa–aurantiaca; Abbildung z. B. bei .
Hieracium sind zwar auch viele Zwischenarten über ihre „Formel“
gut charakterisiert, vor allem in den seltenen Fällen, in denen aktuelle Hybridisierun-
gen den Hintergrund bilden, z. B. bei H. leiocephalum (porrifolium–umbellatum) oder
– geradezu bilderbuchartig – bei dem jüngst beschriebenen H. mrazii (transylvani-
cum–umbellatum) (
Hieracium nicht für „bare Münze“, d. h. als Ausweis einer aktuellen Hybridisierung
genommen werden. Vielmehr muss man in diesen Fällen auch die Hypothese zulassen,
dass hier selbstständig evolvierte Arten vorliegen, deren verwandtschaftliche Beziehun-
gen noch einer eingehenden Entschlüsselung bedürfen. So wird z. B. H. glaucinum die
-
Blattrandbehaarung und die bei H. schmidtii zu erwartende Tracht der Hüllen aus einem
Haaren -
H. schmidtii
und H. murorum ab, so dass es hier eher angebracht erscheint, H. glaucinum als selbst-
ständige Art anzusehen, also die These einer Entstehung durch Hybridisierung eher
nachrangig zu gewichten.
Taxonomische und nomenklatorische Änderungen bei Hieracium 55
Manche Zwischenarten erweisen sich in ihrer Morphologie zwar als sehr eigenstän-
dig und ausgeprägt, hinsichtlich einer Hypothese zur Beteiligung eventuell in Frage
kommender Elternarten aber als so wenig aussagekräftig, dass die „Formel“, die ihnen
charakterisierung darstellt. Sie erfüllt damit zwar eine mnemotechnische Funktion,
. Ein derartiger Fall ist z. B. die
erste besprochene Art, H. clusii
2.1.1 Hieracium clusii – Rückführung in den Artrang
Hieracium clusii Dichtl in Deutsche Bot. Monatsschr. 2: 102 (1884)
Hieracium sommerfeltii subsp. clusii
IV
. 280 (Heft
ICN
Lectotypus, hoc loco designatus:-
Diskussion: Die Besonderheit von H. clusii
und Alois Dichtl erkannt, die an der Thermenlinie südlich von Wien ausgiebige floristi-
sehr ähnlicher skandinavischer Belege und mit Bezug auf das Exsikkat „Hierac. exsicc.
Scand. fasc.
II
Nr. 66“ als H. sommerfeltii bestimmte. Uechtritz verwies aber gleichzei-
tig auf die Ähnlichkeit zu H. vestitum (derzeit akzeptierter Name: H. schmidtii subsp.
vestitum). Sowohl Wiesbaur wie auch Dichtl machten jedoch Unterschiede geltend, und
H. Sommerfelti, dessen Diagnose sonst gut passen würde; ich würde daher vorschlagen
sie H. Clusii zu nennen“ ( 1884: 102). von (1893) akzeptierte
das in seiner „Flora von Nieder-Österreich“, desgleichen (1900–1902) in seiner
Hieracium-Monographie, in der er nur noch die Formel „carnosum–
1921–1923)
zog er H. clusii als Unterart zu H. sommerfeltii und änderte die Formel in „pallidum-
vulgatum-bifidum“. Er schuf damit allerdings einen überflüssigen (aber nicht illegiti-
men, vgl.
ICN
Art. 52.4) Namen, da er in diese Art auch das ältere H. canescens einbe-
zog, welcher als Artname hätte herangezogen werden müssen.
In der „Synopsis“ ( 1922–1938) trennte er das H. canescens wieder ab und
charakterisierte das H. sommerfelti jetzt mit der Alternativ-Formel „caesium–pallidum
(oder bifidum–saxifragum)“. Für Mitteleuropa führt er vier sehr disjunkt verbrei-
tete Unterarten an: subsp. clusii, subsp. degenianum, subsp. tomanovae und subsp.
crinicaesium.
Es muss als sehr zweifelhaft angesehen werden, ob zwischen diesen in der Ther-
1931–1936) ist überprü-
56
fungsbedürftig – sowie zwischen diesen und dem namengebenden skandinavischen
H. sommerfeltii ein genetischer Zusammenhang besteht. Die nächstverwandte Sippe
scheint nach den Herbarbelegen in Olmütz (
OLM
) vielmehr das von Zahn übersehene
H. nemeci -
phischen Arbeit publiziert wurde ( 1923). Es erscheint deshalb plausibler, H. clu-
sii als eigenständigen Reliktendemiten zu interpretieren und das Taxon wieder in den
Artrang zu versetzen.
Verbreitung: Hieracium clusii
H. vindobonense vergleichbar. Hieracium vindobonense ist jedoch vermutlich mittler-
-
hundert stark besammelt
belegt.
Vergrünung der Landschaft vom Aussterben bedroht.
2.1.2 Trennung von Hieracium kuekenthalianum und H. tephrosoma
Hieracium tephrosoma
2: 1853 (1901)
H. ctenodon subsp. tephrosoma Nägeli
H. kuekenthalianum subsp. tephrosoma
160 (2007)
Neben der Typus-Unterart ist nur noch die subsp. schmidianum Zahn zu H. tephrosoma
zu stellen.
Hieracium kuekenthalianum (Zahn) Zahn
198 (1909)
H. bocconei subsp. kuekenthalianum
H. lache-
nalii erinnernde H. bocconei nicht selten. Es unterscheidet sich von ersterem durch die
-
eine unterschiedliche Intensität verschiedener Haartypen (Deck- sowie Sternhaare) an
der Hülle auszeichnen. In der Vergangenheit hat dies zu schwankenden taxonomischen
Zuordnungen geführt.
Die am stärksten behaarte Sippe wurde von (1886) ursprünglich
als H. ctenodon subsp. tephrosoma beschrieben und als „bocconei–villosum“ gedeutet.
Taxonomische und nomenklatorische Änderungen bei Hieracium 57
Unter H. bocconei beschrieb er später ( 1906) ebenfalls eine „ziemlich reich-
kuekent-
halianum,
et Helveticae“ (
Bearbeitung das H. tephrosoma nirgends anführt.
In den beiden letzten Monographien ( 1921–1923, 1922–1938) hat er dann
H. tephrosoma und H. kuekenthalianum
H. tephrosoma zusammengefasst. Damit wurde jedoch eine hinsichtlich der Tracht sehr
H. tephrosoma wieder ab, ergeben sich bessergefasste Taxa:
Von den zahlreichen bei (1922–1938) angeführten Unterarten werden hier
H. kuekenthalianum gestellt:
subsp. brachypogon
subsp. inexpertum
subsp. trichothecum
subsp. trivialiformecomb. nov.
H. tephrosoma subsp. trivialiforme
IV
. 280 (Heft
79): 697 (1922)
– H. kuekenthalianum subsp. trivialiforme (Zahn) Hub.-Mor. in Bauhinia 4: 153
(1971), comb. inval. (sine basion.)
Weitere, meist nur von einem Wuchsort beschriebene Unterarten bedürfen der taxo-
nomischen Revision und müssten, sofern sie sich als haltbar erweisen, zu H. kuekentha-
lianum umkombiniert werden.
Schlüsseltechnisch lassen sich die beiden Arten wie folgt trennen:
zerstreut drüsenhaarig (Abb. 1) ........................................... H. tephrosoma
-
-
haarig (Abb. 2) ......................................................... H. kuekenthalianum
2.1.3 Vereinigung von Hieracium antholzense und H. duronense
Hieracium antholzense
= Hieracium duronense
Hieracium antholzense ist nur von einer einzigen Aufsammlung aus der Umgebung
von Antholz in Südtirol bekannt (Foto des Lektotypus in 2007: 178). Bei
der Abfassung des Bestimmungsschlüssels stellte sich heraus, dass die Unterschiede
zu H. duronense so gering sind, dass es angebracht ist, diese beiden Arten unter dem
älteren Namen zu vereinigen.
58
2.2 Validierungen von Namen
Alle von (1922–1938) ab Lieferung 127/128 der „Synopsis“ neu beschriebenen
Taxa haben invalide Namen, da vom 1. 1. 1935 bis 31. 12. 2012 nur lateinische Diagnosen
und Beschreibungen Verwendung finden durften (
ICN
, Art. 39.1). Manche Taxa verdie-
nen aber beibehalten zu werden.
2.2.1 Validierung von Artnamen
Hieracium pseudinuloides
sp. nov. (Abb. 3)
Holotypus:
LI
839943
Abb. 1: Hieracium tephrosoma-
rakteristischer Behaarung. — Fig. 1: Hieracium
tephrosoma, phyllaries with characteristic indu-
mentum.
Abb. 2: Hieracium kuekenthalianum
mit charakteristischer Behaarung. — Fig. 2: Hiera-
cium kuekenthalianum, phyllaries with characteris-
tic indumentum.
Taxonomische und nomenklatorische Änderungen bei Hieracium 59
Abb. 3/Fig. 3: Hieracium pseudinuloides, sp. nov., Holotypus.
60
– H. pseudinuloides
– H. pseudinuloides
IV
:
IV
. 280 (Heft 82): 1555 (1923) pro
syn.
– H. pseudinuloides
(1938)
Diagnose: Ab Hieracio inuloide differt phyllis involucri pedunculisque pilis simplicibus
sparse vel modice obtectis, ab H. cydoniifolio tota planta multo minus pilosa.
Beschreibung:-
-
lang, weich, Drüsenhaare fehlend, Sternhaare vereinzelt; Stängelblätter (15–)20–30
sitzend, 5–9 × 1–1,5(–2) cm, ganzrandig bis gezähnelt, selten entfernt kurzzähnig, ober-
auf der Blattunterseite zerstreut; Synfloreszenz rispig, Äste (3–)4–6(–8), (3–)5–10
1 mm breit, Apex spitz, zerstreut mit einfachen und Drüsenhaaren besetzt, Sternhaare
hellbraun (immer?); Alveolenränder kurzzähnig; Blütezeit August.
-
-
-
R. v. Benz (
25623), und nicht
25622 wie versehentlich in
(2009) angegeben – vgl. ).
Taxonomie und Nomenklatur: Zahn schuf den Namen „ad interim“ auf der Basis eines
einzigen, dazu noch unentwickelten Exemplars, welches von R. v. Benz gesammelt
worden war (
inuloides und parcepilosum = (prenanthoides–laevigatum)–(prenanthoides>villosum).
H. inuloideslaevigatum erinnert Blattzähnung,
armut, an prenanthoides die Blattform u. der Blattgrund, die Drüsen, an villosum, bzw.
an parcepilosum
inuloides.“
Taxonomische und nomenklatorische Änderungen bei Hieracium 61
Die diagnostischen Merkmale, die Zahn anführt, sind zutreffend, wenn auch die Be-
haarung nicht unbedingt durch eine Bastardisierung mit H. cydoniifolium hervorgerufen
in schedis
angeführten Merkmale zu zitieren, und schrieb nur: „H. pseudinuloides m. = inuloides–
cydoniifolium (parcepilosum), welches die Merkmale des inuloides
des H. parcepilosum
1900–1902). Dies kann nicht als wirksame Beschreibung gewer-
tet werden, da kein konkretes Merkmal genannt wird. Der Name ist an dieser Stelle also
ein nomen nudum und wurde deshalb auch mit dieser Einschätzung in den kommen-
Hieracium-Taxa aufgenommen
(
( 1921–1923) wurde der Mangel nicht behoben, sondern nur im Nachtrag die Be-
merkung angeführt: „Infra decaphyllumH. cydoniifolium-
tinet etiam H. pseudinuloides 1922–1938) wird die Art in
die durchgehende Nummerierung einbezogen, wiederum unterbleibt jedoch eine Vali-
dierung des Namens. Sie wird hier nachgeholt.
Da wie erwähnt die Aufsammlung von Benz nur ein unentwickeltes Exemplar dar-
stellt, wird für die Typisierung des Namens eine Aufsammlung aus neuerer Zeit heran-
gezogen.
Pilosella ×annae-vetteraenothospec. nov.
Holotypus:
– Hieracium annae-vetterae Zahn in Hegi, Ill.. Fl. Mitt.-Eur. 6: 1211 (1929), nom.
nud.
– Pilosella annae-vetterae
(1982)
Diagnose: Caulis profunde furcatus ut in P. glaciella sed capitula maiora (involucrum
10–12 mm longum), pilis simplicibus sericeis ut in P. alpicola sed minus numerosis,
stolonibus nullis.
Anmerkung: Zahn erhielt die nur aus einem Exemplar bestehende Aufsammlung von
-
rungen seiner Hieracium
mit der sect. Alpicola bereits erschienen. Er schätzte den Fund aber als so bedeutsam
Hieracium-Bearbeitung im „Hegi“ tätig war, eine
1929). Den Fund
überlassen, oder er hat sie für später vorgesehen. Sie kam jedenfalls nie zustande. So
ist auch die Umkombination zu Pilosella
Eingang z. B. in (2013) gefunden hat.
62
Leider ist Vetters Beleg nicht wieder nach Wien zurück gelangt, so dass der Not
halber hier die Abbildung als Holotypus gewählt werden muss. Ein Originalfoto
sich in
TUB
, ein Abzug davon im Archiv des Verfassers.
2.2.2 Validierungen von Unterartnamen
Auch wenn in der „Exkursionsflora für Österreich und die gesamten Ostalpen“ für
Hie racium keine Unterarten berücksichtigt werden, sollen in diesem Zusammenhang
auch einige Namen von haltenswerten Unterarten aus dem Bearbeitungsgebiet validiert
werden, schon allein, um bei Herbarrevisionen einen gültigen Namen verfügbar zu
haben.
Für die Validierungen werden im Folgenden Zahns Beschreibungen ins Lateinische
übersetzt.
Hieracium atratum subsp. euchlorosoma subsp. nov.
Holotypus:
).
– Hieracium atratum subsp. euchlorosoma-
teleur. Fl. 12/3: 186 (1936), nom. inval. (sine descr. lat.)
Beschreibung:
2–3(–4), valde remoti. Involucrum 9–11 mm, crassum, involucri phylla vix sublata,
obtusa vel (interna) acuta, pilis stellatis modice densis, margine viridi basin versus sub-
luteus papillis nigris. Ligulae interdum plusminusque tubulosae stylosaeque. Folia dilute
glauco-viridia, papyraceiformia, tenuiter petiolata, ubique modice et breviter (margo et
petiolus dense) pilosa, 0,5–2 mm, ovato-oblonga vel oblongo-lanceolata, denticulata vel
distincte (longe mucronato) serrato-dentata (exterioria ovata, saepe parva); folia caulina
1–2, oblongo-lanceolata vel angusta, acutissima, longe vel breviter acuto-dentata, pilis
stellatis subtus plusminusque densis. Est (murorum>bifidum)>alpinum.
Hieracium atratum subsp. pergrandifrons subsp. nov.
Holotypus: -
).
– Hieracium atratum subsp. pergrandifrons-
teleur. Fl. 12/3: 186 (1936), nom. inval. (sine descr. lat.)
Beschreibung:
2–4. Involucrum 11–13 mm, valde crassum, pilis glanduliferis densissimis, plusmi-
nusque tenuibus, longis. Involucri phylla sublata, subobtusa vel longe acuta, pilis stel-
latis subnullis. Folia ovalia (raro indistincte cordata) vel late ovato-lanceolata (lamina
65 : 35 usque ad 140 : 45 mm; petiolum 8–12 cm), breviter attenuata, remote breve vel
Taxonomische und nomenklatorische Änderungen bei Hieracium 63
longe dentata, dentes late triangulares, saepe obtusi, simul denticulata, basin versus den-
tis angustis, saepe lyrato-runcinata, tenua, dilute glauco-viridia, breviter pilosa, supra
interdum glabra, folia caulina 2, inferius late ovato-lanceolatum, saepe permagnum,
petiolo subamplexicauli, crasse dentatum, basin versus (et in petiolo) longe et late vel
anguste dentatum vel lyrato-dentatum, superius oblongo-lanceolatum vel breve et an-
gustum, breviter et anguste dentatum, supra pilis glanduliferis obscuris.
Hieracium balbisianum subsp. schwimmerianum subsp. nov.
Holotypus:
H. kerneri
subsp. schwimmerianum (
).
– Hieracium kerneri subsp. schwimmerianum
Mitteleur. Fl. 12/3: 129 (1936), nom. inval. (sine descr. lat.)
Beschreibung:
dium 1–6 cm, calathidia 2(–4), pedunculi involucri phyllaque pilis simplicibus stella-
tisque densis, pilis glanduliferis brevis, modice densis, involucri phylla subobtusa vel
sub acuta. Folia rosularia magna, late elliptica vel oblongo-lanceolata, truncata vel atte-
nu ata, late et breviter multidentata vel dentis singularibus, late triangularibus, basin ver-
sus dentis longis vel margine lyrato-runcinata, supra pilis simplicibus brevibus, margine
petioloque pilis simplicibus albis densis, pilis stellatis subtus in costa dorsali sparsis,
folia caulina 2, pilis stellatis subtus sparsis, inferioris late ovatum, irregulariter, grosse
et longe dentatum vel lyrato-runcinatum, secundum lyrato-runcinatum.
Hieracium cavillieri subsp. aeruginicolorans subsp. nov.
Holotypus:
H. prenanthoides
sub H. Cavillieri ssp. aeruginicolorans
– Hieracium cavillieri subsp. aeruginicolorans
Syn. Mitteleur. Fl. 12/3: 359 (1937), nom. inval. (sine descr. lat.)
Beschreibung:
synflorescentia laxe paniculata, calathidia 8–15, acladium 5–10 mm, pedunculi valde
tenues, pilis simplicibus sparsis, pilis glanduliferis sparsis vel modice densis. Involuc-
rum crassum, obscurum, pilis glanduliferis sparsis, brevibus, pilis simplicibus sparsis
vel modice densis, pilis stellatis modice densis, basin versus subdensis, involucri phyl-
la lata, obtusa vel subobtusa, margine obscure atro-viridi, folia caulina 12, inferiora 5
magna, congesta, elliptico-lanceolata, oblonga, apice subacuto, plusminusque late peti-
olata, petioliformiter attenuata vel attenuata, ad basim cordato-sessilia, superiora 7–8
cito descrescentia, remota, plusminusque ovato-lanceolata, apice acuto, pauce attenuata,
cordato-sessilia, maxime superiora breves, tota supra dilute viridia, glabra, costa alba,
subtus albo-viridia, margine pilis simplicibus sparsis vel nullis, in costa dorsali pilis
simplicibus sparsis, serrato-denticulata.
64
Hieracium inuloides subsp. jamanum subsp. nov.
Holotypus
10 0726942).
– Hieracium inuloides subsp. jamanum
Mitteleur. Fl. 12/3: 490 (1938), nom. inval. (sine descr. lat.)
Beschreibung:
acladium 3–25 mm, rami 3–6, inferiores longi, tenues, parvifoliosi, synflorescentia pilis
stellatis sparsis, pilis glanduliferis subnullis. Involucrum 10–11 mm, subnigrum, pilis
stellatis sparsis vel nullis, pilis simplicibus glanduliferisque modice densis, involucri
phylla lata, obtusa, interiora margine viridi. Stylus subniger. Folia caulina serrato-denta-
ta, dilute viridia, sublucida, subtus reticulato-venosa pilis stellatis sparsis, margine plus-
minusque revoluto, oblongo-lanceolata vel ovato-lanceolata, subamplexicaulia, inferiora
subtus et in margine pilis simplicibus brevibus, oblonga, reliqua ovato-lanceolata.
3. Umkombinationen
Hieracium bifidum subsp. gracilicaule comb. nov.
Hieracium incisum subsp. gracilicaule
Hieracium bifidum subsp. subgracilicaule
nom. illeg. superfl.
Lectotypus, hoc loco designatus:
joch,
Hier. incisum ssp. gracilicaule mh. =
H. Murrianum incisumH. psammogenes Zahn ssp. psam-
mogenesparcipilum 1) normale
Hieracium hypochoeroides subsp. medelingense comb.
nov.
Hieracium medelingense Wiesb. ex Dichtl in Deutsche Bot. Monatsschr. 2: 58 (1884)
Hieracium graniticum subsp. medelingense
Deut. Schweiz. Fl. ed. 3, 2: 1813 (1901)
Hieracium wiesbaurianum subsp. medelingense (Wiesb. ex Dichtl) Zahn in Engler,
IV
. 280 (Heft 75): 266 (1921)
Lectotypus, hoc loco designatus:
H. medelingense
STU
SMNS
-
B-
-10842/2013)
– Hieracium moedlingense Wiesb. in Oesterr. Bot. Z. 31: 240 (1881), nom. inval.
Anmerkung: (1881) hatte das Taxon (bei ihm „mödlingense“) als erster er-
kannt und auch eine Diagnose dazu publiziert. Allerdings wird der Name nicht eindeu-
tig und auf einer bestimmten Rangstufe angenommen („provisional names“,
ICN
, Art.
36.1) und ist somit invalid.
Taxonomische und nomenklatorische Änderungen bei Hieracium 65
Hieracium bifidum subsp. gigantosphaericum comb. nov.
Hieracium wiesbaurianum subsp. gigantosphaericum
Lectotypus, hoc loco designatus: -
H. bifi-
dumH. wiesbaurianum ssp. gigantosphaericum
(Clusii–bifidum) (W 1956-2000).
Anmerkung: Für die von Zahn vorgenommene Einschätzung als Zwischenart der For-
mel „clusii–bifidum“ finden sich morphologisch keinerlei Anhaltspunkte. Diese An-
nahme war wohl nur dem Vorkommen am gleichen Wuchsort geschuldet.
Hieracium pallescens subsp. calamistratum comb. nov.
Hieracium incisum subsp. calamistratum
IV
. 280 (Heft
76): 498 (1921)
Pilosella ×variifurca comb. nov.
Hieracium basifurcum subsp. variifurcum-
teleur. Fl. 12/1: 108 (1924)
Hieracium variifurcum (Zahn) Soest in Acta Bot. Neerl. 23: 148 (1974)
Anmerkung: Hybriden, an denen P. velutina beteiligt ist, lassen sich durch den (wenn
auch verminderten) Sternhaarbesatz der Blattoberseite erkennen, weshalb die Sippe bei-
behalten und analog zu anderen Fällen (P. huberi, P. hypoleuca) als Nothospecies zu
Pilosella kombiniert wird.
4. Korrektur eines Publikationsdatums
Hieracium nigrescens subsp. cochleare
ed. 3, 2: 1844 (1901)
Hieracium cochleare
Lectotypus, hoc loco designatus:
6000’ Augusto 1874 (W-Rchb 1889-71392; Isolectotypus: W-Rchb 99544)
Anmerkung: Huter hat H. cochleare
1874 und 1875 verteilt. In (2006–) wird als Basionym „H. cochleare
-
gnose vermerkt, jedoch wurde bislang übersehen, dass Huter schon die Aufsammlung
„H. cochleare Huter 1873“ verwiesen, dem Exsikkat von 1873 ist jedoch keine Diagnose
beigefügt, siehe Beleg WU. Das Exsikkat von 1874 weist gegenüber
dem von 1875 keinen Titel auf (Abb. 4 und 5).
66
(1893): Flora von Nieder-Österreich 2htt ps://doi.
org/10.5962/bhl.title.9986
(2013): Bericht über 25 für die Flora des Lungaus (Salzburg, Österreich) neue Taxa aus
Hieracium und Pilosella (Compositae). – Stapfia 99: 3–12.
(1884): Ergänzungen zu den „Nachträgen zur Flora von Nieder-Österreich“. – Deutsche Bot.
Monatsschr. 2: 57–60, 65–66, 90–92, 102–103, 114–115.
(2007a): Incongruent plastid and nu-
clear
DNA
phylogenies reveal ancient intergeneric hybridization in Pilosella hawkweeds (Hie-
racium 42: 347–361. https://doi.org /10.1016/j.
ympev.2006.07.004
(2007b):
Evolutionary aspects in Hieracium subgenus Pilosella. – In U., E.,
Danksagungen
Hieracium-Belege der Botanischen Abteilung des Heimatkundlichen Museums in
Olmütz (
OLM
ich für konstruktive Anmerkungen zum Manuskript.
Zitierte Literatur
Abb. 5: Schede zu H. cochleare
(1874). — Fig. 5: indelible autograph
of H. cochleare (1874).
Abb. 4: Schede zu H. cochleare
(1873). — Fig. 4: indelible autograph
of H. cochleare (1873).
Taxonomische und nomenklatorische Änderungen bei Hieracium 67
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VI
/2: 1182–
Eingereicht am 8. August 2018
Revision eingereicht am 12. November 2018
Akzeptiert am 27. November 2018
Erschienen am 30. April 2019