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Management der „female athlete triad“/RED-SGestion de la Triade de l’Athlète Féminine/RED-S

Authors:

Abstract

Zusammenfassung Die „female athlete triad“ (FAT) beinhaltet die Kombination aus einer verminderten Knochendichte und einer Amenorrhö, welche durch eine verminderte Energieverfügbarkeit bei Athletinnen getriggert werden. Die Begrifflichkeit der FAT wurde in den vergangenen Jahren durch die „relative energy deficiency in sports“ (RED-S) erweitert und schliesst auch männliche Athleten ein. Ein erhöhtes Energiedefizit verursacht durch inadäquate Energiezufuhr oder übermässige Energieausgaben löst eine Kaskade an pathophysiologischen Anpassungsreaktionen aus. Neben der Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse (HHG-Achse) mit konsekutiver Amenorrhö und verminderter Knochendichte setzt ein persistierendes Energiedefizit den Körper in den „Sparflammen-“ oder besser gesagt „Kampfmodus“. Dies beinhaltet eine herabgesetzte Funktion des Immunsystems und der Regeneration, metabolische Anpassungen, kognitive, psychologische, gastrointestinale und kardiovaskuläre Störungen wie auch eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit des Sportlers. Das Beschwerdebild einer RED‑S bei Athletinnen ist initial subtil und kommt meist erstmals durch das Ausbleiben der Menstruation merklich zum Vorschein. Damit sind Gynäkologen/-innen oft die erste Anlaufstelle bei Athletinnen mit RED‑S und übernehmen eine wichtige Funktion im Management der RED‑S. Das Management der RED‑S bei Athletinnen ist komplex: Es besteht aus einer gynäkologisch-endokrinologischen Amenorrhöabklärung und dem Aufstellen eines interdisziplinären, längerfristigen Behandlungsplans zusammen mit der Athletin.
Gynäkologische Endokrinologie
J. Gynäkol. Endokrinol. CH
https://doi.org/10.1007/s41975-021-00179-y
Angenommen: 19. Januar 2021
© Der/die Autor(en) 2021
Sabrina Baumgartner
Frauenklinik, UniversitätsspitalZürich, Zürich, Schweiz
Management der „female athlete
triad“/RED-S
„Female athlete triad“ vs. RED-S
Reden wir nun von der „female athlete
triad“ (FAT) oder dem „relative energy
deficiency in sports“ (RED-S)? Da schei-
den sich die Geister weiterhin. Vorab
einkurzerhistorischerAbriss:Noch
nicht allzu lange her im Jahr 1976 ging
die US-Amerikanerin Katherine Switzer
als erste dazumal noch als Mann ver-
kleidete Marathonläuferin am Boston-
Marathon in die Sportgeschichte ein. Sie
gilt als Paradebeispiel für das Erwachen
des kompetitiven Frauensports in den
70er- und 80er-Jahren. Gleichzeitig wur-
den erstmals Insuffizienzfrakturen bei
Sportlerinnen, insbesondere bei Läufe-
rinnen mit Essstörungen, beschrieben
[1]. Die FAT wurde erstmals 1997 durch
das American College of Sports Med-
icine (ACSM) definiert [2]. Zu dieser
Triade gehören: gestörtes Essverhalten
und unregelmässige Menstruationszy-
klen gepaart mit einer verminderten
Knochendichte durch den Abfall der
Östrogenlevel. Folgestudien brachten
mehr Licht in die Pathophysiologie die-
ses Geschehens und zeigten, dass nicht
nur ein gestörtes Essverhalten, son-
dern eine gestörte Energieverfügbarkeit
als Hauptverursacher dieser Triade an-
zusehen ist [3]. Auch bei männlichen
Athleten wurde die Assoziation zwischen
verminderter Knochendichte und hypo-
gonadalem Hypogonadismus hergestellt
[4]. Im Jahr 2014 wurde der Terminus
wie auch das Konzept des FAT durch
ein Expertengremium des International
Olympic Committee (IOC) überarbeitet
und die FAT in das Konzept des „RED-S“
integriert. Das Konzept der FAT wurde
bisher noch nicht von allen Fachkreisen
verlassen und so bestehen zurzeit beide
Konzepte fort. Der gemeinsame Nenner
beider Konzepte besteht darin, dass eine
verminderte Energieverfügbarkeit und
nicht zwingend eine zugrunde liegende
Essstörung als Hauptauslöser der FAT
wie des RED-S angesehen wird. Ge-
mäss einer aktuellen Umfrage an einer
Sportmedizinkonferenz an der Harvard
Medical School fehlt das Bewusstsein
für die Begrifflichkeit und für das e-
rapiekonzept des RED-S bei 71 % der
Konferenzteilnehmenden [5]. Dieses Re-
sultat ist nebenbei aber auch ein Abbild
des existierenden „Grabenkampfs“ zwi-
schen Europa und den USA, wobei dort
weiterhin am Konzept der FAT festgehal-
ten wird. Der folgende Artikel widmet
sich dem Management des RED-S.
RED-S
Das RED-S beschreibt sämtliche pa-
thophysiologischen Auswirkungen einer
verminderten Energieverfügbarkeit bei
weiblichen und männlichen Sportlern
[6]. Die Energieverfügbarkeit entspricht
der Restenergiemenge, die dem Orga-
nismus pro kg fettfreier Masse (FFM)
für die Aufrechterhaltung der restlichen
Körperfunktionen zur Verfügung steht,
nachdem der Energieaufwand für die
Bewegung von der Energieaufnahme
abgezogen wurde (.Abb. 1).
Eine tiefe Energieverfügbarkeit resul-
tiert aus zu niedriger (un-)beabsichtigter
Kalorienzufuhr, zu hohem Kalorienver-
brauch oder deren Kombination. In
Zahlen ausgedrückt wird eine Energie-
verfügbarkeit von mindestens 45 kcal/kg
FFM pro Tag als adäquat und eine
von <30 kcal/kg FFM pro Tag als zu
niedrig angesehen, um sämtliche Kör-
perfunktionen aufrechtzuerhalten. Eine
tiefe Energieverfügbarkeit kann, muss
aber nicht mit einer Essstörung ver-
gesellschaet sein [7]. Insbesondere
körperbetonte Sportarten sind gefährdet
für Zustände mit niedriger Energiever-
fügbarkeit und der Entwicklung eines
RED-S respektive einer FAT [8]. Dazu
gehörenSportartenmitSchwerpunktauf
Ästhetik und Erscheinung (z.B. Kunst-
turnen, Ballett, Eiskunstlaufen, Syn-
chronschwimmen), Ausdauersportarten
(Laufen, Radfahren, Orientierungslauf
und Langlauf) und gewichtsabhängige
Sportarten (Leichtathletik, Klettern, Ru-
dern und Kampfsport). Die Prävalenz
für eine verminderte Energieverfüg-
barkeit wird über beide Geschlechter
verteilt und abhängig von der jeweiligen
Sportart auf 22–58% geschätzt [9].
Pathophysiologie des RED-S
Mit einer verminderten Energieverfüg-
barkeit wird eine Kaskade pathophysio-
logischer Anpassungsreaktionen in Gang
gesetzt. Dies mit dem Ziel, untergeord-
nete Organsysteme auf „Sparflamme“
und das Fortschreiten der negativen
Energiebilanz in Grenzen zu halten.
Aufgrund der verminderten Kohlenhy-
dratverfügbarkeit wird reaktiv versucht,
die Energiebereitstellung mittels Lipoly-
se zu fördern und den Energieverbrauch
zu reduzieren [10]. Die Stoffwechsel-
anpassungen und deren freigesetzte
Substrate bewirken eine Inhibition der
Hypothalamus-Hypophysen-Achse. Zu
diesen Substraten gehören beispiels-
weiseveränderteKonzentrationender
appetitregulierenden Hormone mit er-
niedrigten Leptin- und Oxytocinwerten
und erhöhten Serumkonzentrationen
vonGhrelin,IGF-1,PeptidYYundAdi-
ponektin [11]. Die Signalwirkung dieser
Substrate inhibiert sowohl die Hypotha-
lamus-Hypophysen-Gonaden(HHG)-
Journal für Gynäkologische Endok rinologie/Schweiz
Gynäkologische Endokrinologie
Abb. 1 9Gleichung zur
Herleitung der Energiever-
fügbarkeit. FFM „fat free
mass“
Abb. 2 9Adaptive Prozes-
se bei tiefer Energieverfüg-
barkeit. (Grafik a daptiert
nach [11])
als auch die Hypothalamus-Hypophy-
sen-yreoidea-Achse (.Abb. 2). Der
Grundumsatz wird gedrosselt und das
reproduktive System protektiv rigoros
„heruntergefahren“. Die Energiemobili-
sation wird intensiviert über eine kor-
tisolvermittelte Glukoneogenese durch
Aktivierung der Hypothalamus-Hypo-
physen-Nebennierenrinden-Achse [12].
Parallelzum Kortisolbewirkendie bereits
erwähnten veränderten appetitregulie-
renden Hormonkonzentrationen eine
Hemmung der GnRH-Sekretion mit
folglich alterierter LH-Pulsatilität [13].
Die Folge sind Zyklusstörungen, weil
die ovarielle Funktion (Follikelreifung)
aufgrund der erniedrigten Gonadotro-
pinspiegel nicht mehr aufrechterhal-
ten werden kann. Sind simultan zum
Energiedefizit zusätzliche niederschwel-
lige Stressoren (psychosozial, beruflich)
vorhanden, wird die Hypothalamus-
Hypophysen-Nebennierenrinden-Ach-
se verstärkt aktiviert und damit eine
Amenorrhö zusätzlich begünstigt. Das
Aufspüren und Beachten von nieder-
schwelligen Stressoren bei Athletinnen
kann massgeblich zur erfolgreichen Be-
handlung einer Amenorrhö beitragen
[14]. Nebst der Energieverfügbarkeit
undniederschwelligenStressorenschei-
nen zudem genetische Faktoren ebenso
zur Funktionalität der HHG-Achse bei
Sportlern beizutragen [15].
Symptomkomplex des RED-S
Das Symptombild des RED-S ist viel-
fältig. Nebst den Zyklusstörungen und
der verminderten Knochendichte kön-
nen immunologische, gastrointestinale,
psychische, hämatologische, endokrine,
metabolische und kardiovaskuläre Funk-
tionsstörungen aureten ([6]; .Abb. 3).
Das Spektrum der verursachten Zyklus-
störungen reicht von der ovulatorischen
Eumenorrhö über subklinische Zyklus-
störungen in Form von Lutealphasende-
fekten und regelmässigen Zyklen ohne
Ovulation bis zur funktionellen hypo-
thalamischen Oligo- und Amenorrhö
[16,17]. Dabei können bereits subkli-
nische Zyklusstörungen wie die Oligo-
menorrhö und Lutealphasendefekte die
Knochendichte ungünstig beeinflussen
[18]. Bemerkenswert ist, dass beispiels-
weise intensive Trainingseinheiten bei
ausreichender Energieverfügbarkeit die
pulsatile GnRH-Sekretion im Gegensatz
zu längeren Phasen mit erniedrigter
Energieverfügbarkeit (<30 kcal/kg FFM
pro Tag) nicht beeinflussen [3]. Eine
kontrollierte leichtgradig erniedrigte
Energieverfügbarkeit über eine kurze
Zeitepisode (30–45 kcal/kg FFM pro
Tag) – beispielsweise im Rahmen einer
gezielten Gewichtsreduktion vor gros-
sen Wettkämpfen wie den Olympischen
Spielen – scheint vom Körper toleriert
zu werden. Hingegen können kurz dau-
ernde Phasen mit deutlich erniedrigter
Energieverfügbarkeit (<30 kcal/kg FFM
pro Tag) – beispielsweise im Rahmen
eines Trainingslagers mit zu hohem
Trainingsumfang und inadäquater Ka-
lorienzufuhr – die HHG-Achse länger-
fristig vom herkömmlichen Rhythmus
abbringen [13]. Bei beeinträchtigter
Journal für Gynäkologische Endok rinologie/Schweiz
HHG-Achse ist die Schilddrüsenfunk-
tion meist ebenso kompromittiert [19].
Betreffend Immunsystem ist das Infek-
tionsrisiko bei Athletinnen mit RED-S
erhöht. So konnte bei Athletinnen mit
tiefer Energieverfügbarkeit eine Häu-
fung von oberen Atemwegsinfektionen
beobachtet werden (Odds Ratio= 3,8;
[20]). Bei amenorrhoischen Ausdauer-
läuferinnen konnten erniedrigte muko-
sale IgA-Konzentrationen im Speichel
nachgewiesen werden, was durch den
immunsuppressiven Effekt einer tie-
fen Energieverfügbarkeit erklärt wird
[21]. Damit wäre vielleicht auch ei-
ne Verschlechterung eines bislang gut
kontrollierten Asthma bronchiale zu er-
warten.Dazuexistierenjedochbisher
keine Daten. Der Wegfall des kardio-
protektiven Effekts durch die weiblichen
Geschlechtshormone kann bei amenor-
rhoischen Athletinnen ein ungünstiges
Lipidprofil hervorrufen mit folglich
endothelialer Dysfunktion und früher
Atherosklerose [22]. Hämatologisch ist
bei Athletinnen mit RED-S häufig eine
Eisenmangelanämie anzutreffen und gilt
als hinweisender Marker für Energie-
mangelzustände [23]. Ein Ferritinman-
gel kann aufgrund der Appetithemmung
wie auch der Akzentuierung der vermin-
derten Energiebereitstellung ein RED-S
unterhalten[24].Im psychiatrischen For-
menkreis konnten bei Athletinnen mit
Energiedefizit gehäu milde Depressio-
nen, psychosomatische Störungen und
eine reduzierte Stresstoleranz beobachtet
werden. Die Prävalenz von Essstörungen
ist bei Sportlerinnen (13,5%) im Ver-
glei ch zur Normalb evölkerung (4 ,6 %)
deutlich erhöht [25]. Essstörungen kön-
nen dem RED-S vorausgehen oder vice
versa [26]. Die kurzfristige Leistungsstei-
gerung durch eine Gewichtsreduktion
bei Athletinnen wird längerfristig neben
den bereits erwähnten gesundheitli-
chen Folgen mit leistungsphysiologi-
schen Einschränkungen bezahlt. Dazu
gehören eine verminderte Ausdauerfä-
higkeit, ein erhöhtes Verletzungsrisiko,
eine verminderte Trainingsantwort, ein
vermindertes Koordinationsvermögen,
eingeschränkte Glykogenreserven und
durch die verminderte Proteinsynthese
auch eine reduzierte Muskelkra [27].
Zusammenfassung · Résumé
J. Gynäkol. Endokrinol. CH https://doi.org/10.1007/s41975-021-00179-y
© Der/die Autor(en) 2021
S. Baumgartner
Management der „female athlete triad“/RED-S
Zusammenfassung
Die „female athlete triad“ (FAT) beinhaltet
die Kombination aus einer verminderten
Knochendichte und ei ner Amenorrhö, welche
durch eine verminderte Energieverfügbarkeit
bei Athletinnen getriggert werden. Die
Begrifflichkeit der FAT wurde in den
vergangenen Jahren durch das „relative
energy deficiency in sports“ (RED-S) erweitert
und schliesst auch männliche Athleten ein.
Ein erhöhtes Energiedefizit verursacht durch
inadäquate Energiezufuhr oder übermässige
Energieausgaben löst eine Kaskade an
pathophysiologischen Anpassungsreak-
tionen aus. Neben der Suppression der
Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse
(HHG-Achse) mit konsekutiver Amenorrhö
und verminderter Knochendichte setzt ein
persistierendes Energiedefizit den Körper
in den „Sparflammen-“ oder besser gesagt
„Kampfmodus“. Dies beinhaltet eine herabge-
setzte Funktion des Immunsystems und der
Regeneration, met abolische Anpassungen,
kognitive, psychologische, gastrointestinale
und kardiovaskuläre Störungen wie auch
eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit
des Sportlers. Das Beschwerdebild eines
RED-S bei Athletinnen ist initial subtil und
kommt meist erstmals durch das Ausbleiben
der Menstruation merklich zum Vorschein.
Damit sind Gynäkologen/-innen oft die
erste Anlaufstelle bei Athletinnen mit
RED-S und übernehmen eine wichtige
Funktion im Management des RED-S. Das
Management des RED-S bei Athletinnen ist
komplex: Es besteht aus einer gynäkologisch-
endokrinologischen Amenorrhöabklärung
und dem Aufstellen eines interdisziplinären,
längerfristigen Behandlungsplans zusammen
mit der Athletin.
Schlüsselwörter
Funktionelle hypothalamische Amenorrhoe ·
Relatives Energiedefizitim Sport · Multimoda-
les Therapiekonzept · Athletengesundheit ·
„Shared decision making“
Gestion de la Triade de l’Athlète Féminine/RED-S
Résumé
La triade de l’athlèteféminine (TAF) implique
la combinaison d’une densité de masse
osseuse réduite et d’une aménorrhée
déclenché par une insuffisance éne rgétique
chez les athlètes féminines. La notion de
TAF a été étenduces dernières annéespar la
notion de déficit énergétique relatif dans le
sport (ou en anglais RED-S, relative energy
deficiency in sport), incluant aussi les athlètes
masculins. Un déficit énergétique accru dû
à un apport énergétique inadéquat ou à des
dépenses excessives d’énergie déclenche une
cascade de réactions d’adaptation physiopa-
thologiques. En plus d’une suppression de
l’axe hypothalamo-hypophyso-gonadique
(axe HHG) avec aménorrhée consécutive et
diminution de la densité minérale osseuse,
un déficit énergétique persistant a pour effet
demettrelecorpsemodconomie»,ou
plus précisément en «mode combat». Cela
comprend une fonction réduite du système
immunitaire et de la régénération, des adap-
tations métaboliques, des troubles cognitifs,
psychologiques, gastro-intestinauxet cardio-
vasculaires ainsi qu’une capacité réduite
de performance du sportif. Les symptômes
du RED-S chez les athlètes féminines sont
discrets au début et se manifestent pour la
première fois généralement avec l’absence
des règles. Les gynécologues sont souvent
le premier point de contact des athlètes
féminines atteintes d’un RED-S et c’est à eux
que revient alors la fonction impor tante de la
prise en charge du RED-S. La prise en charge
du RED-S chez les athlètes est complexe: elle
consiste en une évaluation gynécologique
et endocrinologique de l’aménorrhée et
l’établissement d’un plan de traitement
interdisciplinaireà long terme en accord avec
l’athlète.
Mots clés
Aménorrhée hypothalamique fonctionnelle ·
Déficit énergétique relatif dans le sport ·
Concept Thérapeutique Multimodal · Santé
des athlètes · «Shared decision making»
Journal für Gynäkologische Endok rinologie/Schweiz
Gynäkologische Endokrinologie
Abb. 3 9Sym-
ptomkomplex
RED-S. (Grafikadap-
tiert nach [6])
Screening und Biomarker für
niedrige Energieverfügbarkeit
Die Herausforderung besteht darin, dass
eine verminderte Energieverfügbarkeit
keine unmittelbaren Symptome hervor-
ru.DienegativeEnergiebilanzinduziert
fliessend metabolische Adaptionen, die
bei längerem Fortbestehen körperliche
und psychische Erkrankungen verursa-
chen können. Das frühzeitige Erkennen
von Zuständen niedriger Energiever-
fügbarkeit ist essenziell in der Betreu-
ung von Sportlerinnen [6]. Aufgrund
der hohen Fehleranfälligkeit der bis-
herigen Messmethoden gibt es bisher
keinen Goldstandard zur quantitati-
ven Messung der Energieverfügbarkeit
[8]. Standardisierte Fragebögen können
helfen, Athleten mit erniedrigter Ener-
gieverfügbarkeit früh zu identifizieren.
Als bisher einzige validierte Screening-
methode wurde ein Fragebogen ausge-
arbeitet, der Low Energy Availability
Female Questionnaire (LEAF-Q, Sen-
sitivität 78%, Spezifität 90%). Dieser
kurze Fragebogen beinhaltet 25 Fragen
mit Schwerpunkt auf gastrointestinalen
Beschwerden, Verletzungen und dem
reproduktiven System. Wobei ein Total-
score 8 als Indikator für eine negative
Energiebilanz gilt (Cronbachs alpha 0,71;
[28]). Die Sensitivität des Fragebogens
lässt vermuten, dass nicht sämtliche
Facetten des RED-S im LEAF-Q be-
rücksichtigt werden. Die Spezifität von
90% weist darauf hin, dass beispiels-
weise bei einer oligo-/amenorrhoischen
Athletin im Rahmen eines PCOS und
normalen Energiestatus fälschlicherwei-
se die voreilige Diagnose eines RED-S
gestellt werden könnte, sofern keine
ausführliche gynäkologische Abklärung
erfolgt. Parameter wie beispielsweise
erniedrigte Leptin-, erniedrigte bis tief-
normale Triiodthyronin(fT3)- [18]wie
auch erhöhte Kortisolserumkonzentra-
tionen konnten mit einer niedrigen
Energieverfügbarkeit assoziiert werden
(.Abb. 2;[10,11,27]). Ein laborche-
misches Screening mittels Bestimmung
solcher energieabhängiger Biomarker
wird zurzeit aufgrund schmaler und
vereinzelt widersprüchlicher Studienba-
sis wie auch fehlender „Cut-off-Werte“
für Sportler noch nicht empfohlen [9].
Diagnostik bei oligo- und
amenorrhoischen Sportlerinnen
Von einer primären Amenorrhö spricht
manbeimfehlendenEinsetzender Mens-
truation bis zum 16. Lebensjahr. Beim
Ausbleiben der Menstruation über 3 Mo-
nate bei vorher regelmässigem Zyklus
spricht man von einer sekundären Ame-
norrhö. Liegt ein regelmässiger Zyklus
von 25 bis 35 Tagen vor, kann von ei-
ner guten Ovarfunktion ausgegangen
werden. Die Art der Zyklusstörung er-
laubt eine Aussage über das Ausmass
der Follikelreifungsstörung. Damit ent-
spricht die Corpus-luteum-Insuffizienz
einer leichten, die Oligomenorrhö ei-
ner mittleren und die Amenorrhö einer
kompletten Follikelreifungsstörung mit
Anovulation. Die Prävalenz der Ame-
norrhö beträgt bei Athletinnen bis zu
12–79% [29] und ist im Vergleich zur
Normalbevölkerung deutlich erhöht
(3–4%; [30]). Die bei Sportlerinnen sehr
häufige funktionelle hypothalamische
Oligomenorrhö/Amenorrhö entspricht
einer Ausschlussdiagnose. Aufgrund der
multiplen in Betracht zu ziehenden Dif-
ferenzialdiagnosen ist bei Sportlerinnen
mit unerklärter Amenorrhö eine aus-
führliche gynäkologisch-endokrinologi-
sche Abklärung unabdingbar. In einem
ersten Schritt wird eine ausführliche
Anamnese unter Berücksichtigung po-
tenzieller niedrigschwelliger Stressoren
(bspw. Schlafdauer und -qualität, Ge-
wichtsfluktuationen, Affekt, beruflicher
und psychosozialer Stress) erhoben. Die
klinische Untersuchung umfasst die Be-
stimmung der Körpermasse (Gewicht,
Grösse, BMI, ggf. Körperfettanteil) und
eine gynäkologische Untersuchung mit
Augenmerk auf die sekundären Ge-
schlechtsmerkmale (Pubertätsstadien
nach Tanner) wie auch einer sono-
graphischen Beurteilung des inneren
Genitales zum Ausschluss von Fehlbil-
dungen. Die Diagnostik wird ergänzt
durch eine laborchemische Basisunter-
suchung mitsamt Blutbild, humanem
Choriongonadotropin (HCG), thyreoi-
deastimulierendem Hormon (HCG),
freiem Tri-/Tetrajodthyronin (fT3/4),
luteinisierendem Hormon (LH), fol-
likelstimulierendem Hormon (FSH),
Prolaktin, Estradiol, Dehydroepiandros-
teronsulfat (DHEA-S), Ferritin mitsamt
Zinkprotoporphyrin (ZnPP), „soluble
transferrin receptor“ (sTfR) und C-re-
aktivem Protein (CRP). Die Laborun-
tersuchung soll bei nüchterner Patientin
frühmorgendlich, falls möglich früh-
zyklisch (1.–5. Zyklustag) und stets
durch das gleiche Labor durchgeführt
werden. Hormonkonzentrationen wer-
Journal für Gynäkologische Endok rinologie/Schweiz
den mittels der ELISA-Analysemethode
ermittelt. Zu beachten ist,dass diese me-
thodenbedingt typischerweise bei sehr
niedrigen und sehr hohen Hormonkon-
zentrationen die höchste Ungenauigkeit
aufweisen. Die Labordiagnostik soll
mit endokrinologischen Funktionstests
(Gestagentest, Östrogen-Gestagen-Test,
ggf. GnRH-Test) komplettiert werden.
Bei Vorliegen einer Hyperprolaktinämie
und fokal neurologischen Symptomen
wie Kopfschmerzen oder wiederholtem
Erbrechen ist eine Bildgebung mittels
Schädel-MRT der Hypophysenregion in-
diziert. Ab einer Amenorrhödauer von
> 6 Monaten wird bei Athletinnen eine
Knochendichtenmessung mittels „dual
energy x-ray absorptiometry“ (DXA)
empfohlen. Diese kann bei klinischem
Verdacht mit ausgeprägtem Energiede-
fizit, Untergewicht oder Vorliegen von
Insuffizienzfrakturen in der Anamnese
bereits früher erwogen werden [17].
Management des RED-S
Die Behandlung des RED-S liegt mit der
Wiederherstellung einer ausgeglichenen
Energiebilanz auf der Hand, sofern keine
Essstörung dem Energiedefizit voraus-
geht. Dies ist einfacher gesagt als getan.
Die Herausforderung gilt sowohl für das
betreuende Team als auch für die Ath-
letin. Einerseits fehlen allgemeingültige
erapieempfehlungen für Athletinnen
mit RED-S und auf der anderen Seite
wird die Athletin auf eine zeitintensi-
ve Geduldsprobe gestellt. Es lohnt sich
gemeinsam mit der Athletin einen mul-
timodalen Behandlungsplan mitsamt
Zielvereinbarungen und Zeithorizont
zu formulieren [31]. Die Athletin soll
darüber informiert werden, dass trotz
wiederhergestellter Energieverfügbar-
keit eine Latenz von 12 Monaten bis
zum Wiedereinsetzen der Menstruation
zuerwartenist[32]. Nährstoffmängel wie
Kalzium-, Vitamin-D- und Ferritinman-
gel sollen überprü und ausgeglichen
werden. Bei anamnestisch inadäqua-
ter Kalziumzufuhr (< 1300 mg täglich)
soll zur Unterstützung der Knochen-
mineralisation eine Kalziumsubstitution
kombiniert mit Vitamin D erfolgen [33,
34]. Ein Ferritinmangel soll initial per-
oral und bei fehlendem Ansprechen über
6 Monate parenteral substituiert wer-
den. Zu beachten ist, dassder Cut-off für
einen Ferritinmangel mit 50mcg/l bei
Athleten höher liegt als derjenige in der
Normal populati on ( 30 mcg/l ; [35]). Bei
amenorrhoischerAthletinmit unauffälli-
ger Knochendichtenmessung soll primär
ein nichtpharmakologisches Vorgehen
erfolgen mit dem Ziel der Wiederher-
stellung einer positiven Energiebilanz
[17]. Bei der Trainingsempfehlung gilt
das Hauptaugenmerk der Reduktion
des Trainingsvolumens. Da aber eine
Kalorienrestriktion im Vergleich zum
Trainingsvolumen den hauptsächlichen
Effekt auf die Störung der Hormonachse
hat, soll hier der Schwerpunkt gelegt
werden [3]. Mittels einer auf Sport spe-
zialisierten Ernährungsberatung soll die
Energieverfügbarkeit quantitativ ermit-
telt und die Kalorieneinnahme adäquat
optimiert werden. Dies gelingt am bes-
ten bei Sportlerinnen mit unbeabsichtigt
tiefer Energiebilanz [25]. Beim gros-
sen Teil der Athleten fehlt das Wissen,
wie mittels Ernährungsgewohnheiten
Zustände tiefer Energieverfügbarkeiten
verhindert werden können [9]. Ent-
gegen der sonstigen Empfehlung füh-
ren beispielsweise Nahrungsmittel mit
hohem Fasergehalt und tiefem glyk-
ämischem Index zur ungewünschten
Nebenwirkung der verlangsamten und
damiteingeschränktenKalorienresorpti-
on [36]. Neben der Ernährungssituation
soll auch potenziellen niederschwelli-
genStressorenBeachtunggeschenkt
werden (Schlafmangel, berufliche und
psychosoziale Belastungssituationen).
Athletinnen mit zusätzlichen Stressoren
können von einer kognitiven Verhaltens-
therapie profitieren [37]. Kombinierte
Kontrazeptiva sollten bei Athletinnen
nicht grundsätzlich zur Wiederherstel-
lung eines Blutungsmusters verwendet
werden, da diese ein persistierendes
Energiedefizit maskieren, ohne dabei
die Knochendichte zu verbessern [17,
38]. Kann trotz sämtlicher Bemühungen
im Verlauf kein spontanes Wiederein-
setzen der Menstruation erzielt werden,
empfiehlt sich bei Sportlerinnen eine Re-
evaluation der Knochendichtemessung
mittels DXA 12 Monate nach der ersten
Messung [16]. Zeigt sich dort zwischen-
zeitlich eine Abnahme der Knochendich-
te entsprechend einer Osteopenie (Z-
Wert < –1 SD), ist die Indikation zur zu-
sätzlichen pharmakologischen erapie
zur Prävention eines weiteren Knochen-
matrixverlusts gegeben und soll mit der
Patientin besprochen werden. Diese be-
inhaltet analog zur Hormonsubstitution
bei Patientinnen mit Anorexia nervosa
die transdermale Gabe von standarddo-
siertem 17β-Estradiol (z. B. als Patch)
in Kombination mit einem sequenzi-
ell oder kontinuierlich-kombinierten
Gestagen [17,39]. Das Abwarten von
einem Jahr sollte jedoch nicht als Fi-
xum betrachtet werden. Wenn z. B. eine
Amenorrhö schon länger vorliegt, sind
auch bei normaler Knochendichtemes-
sung potenzielle Folgeerscheinungen
auf z.B. das Herz-Kreislauf-System nicht
auszuschliessen. Die Indikation zur Hor-
montherapie sollte dahergrosszügig und
in Rücksprache mit dem betreuenden gy-
näkologischen Endokrinologen gestellt
werden.
Prävention des RED-S
Eine solide Primär- und Sekundärprä-
vention für das RED-S scha die Grund-
lage für gesunde Athletinnen mit länger-
fristigem Leistungshorizont. ZurPrimär-
prävention gehören eine breite und fun-
dierte Aufklärung der Athletinnen und
des Betreuungsstabs (Trainer, Sportme-
diziner und Eltern). Eine gute Sekundär-
prävention hil, Athletinnen mit niedri-
gem Energiestatus frühzeitig zu detektie-
ren. Dies kann gelingen, indem bei Ver-
dachtsmomenten (z.B. entwicklungsun-
typische oder suspekte Gewichtsabnah-
me, rezidivierende Verletzungen, Leis-
tungsstagnation) der offene feinfühlige
Dialog mit der Athletin gesucht wird.
Das bereits erwähnte Screening mittels
LEAF-Q nimmt wenig Zeit in Anspruch
und kann im Rahmen von sportärzt-
lichen Untersuchungen regelmässig bei
Verdacht durchgeführt werden. In der
Schweiz werden Kaderathleten jährlich
zur sportärztlichen Untersuchung (SPU)
durch den Verbandsarzt aufgeboten. Zur
SPU gehören eine laborchemische Kon-
trolle, eine internistische und orthopä-
dische Untersuchung wie auch eine aus-
führliche Anamnese, in der Athletinnen
auch zum Menstruationszyklus befragt
Journal für Gynäkologische Endok rinologie/Schweiz
Gynäkologische Endokrinologie
werden. Bei fehlendem Menstruations-
zyklus leitet der Verbandsarzt eine gynä-
kologisch-endokrinologische Abklärung
in die Wege.
Fazit für die Praxis
4Das „relative energy deficiency in
sports“ (RED-S) beschreibt ein Ener-
giemangelsyndrom bei Sportlern
und kann diese sowohl in ihrer sport-
lichen Leistungsfähigkeit als auch
gesundheitlich schwer und teilweise
irreversibel beeinträchtigen.
4Mit der Amenorrhöabklärung sind
Gynäkologen/-innen oft die erste
Anlaufstelle für Athletinnen mit ma-
nifestem RED-S. Sie übernehmen eine
wichtige Funktion im Management
des RED-S bei Athletinnen. Dieses soll
multidisziplinär erfolgen mit Einbe-
zug einer Sporternährungsberatung,
Sportmedizin und ggf. Psychiatrie.
4Eine Oligomenorrhö und primäre/
sekundäre Amenorrhö bei Sportlerin-
nen muss gynäkologisch-endokrino-
logisch weiter abgeklärt werden, ggf.
muss zusätzlich die Knochendichte
mittels „dual energy x-ray absorptio-
metry“ (DXA) ermittelt werden.
4DieTherapiedesRED-SunddasBe-
heben eines Energiedefizits sind zeit-
intensiv und einschneidend für eine
Athletin. Das gemeinsame Erstellen
eines Behandlungsplans mitsamt
Zielvereinbarungen kann wesentlich
zum Behandlungserfolg beitragen
(„shared decision-making“).
4Neben dem Management eines ma-
nifesten RED-S kommt der Prävention
eine grosse Rolle zu. Ein frühes Be-
heben eines Energiedefizits reduziert
gesundheitliche Konsequenzen, ver-
hindert frühzeitige Karriereabbrüche
und erlaubt Sportlern, früher ins
Training und Wettkampfgeschehen
wiedereinzusteigen.
Korrespondenzadresse
Sabrina Baumgartner
Frauenklinik, Universitätsspi-
tal Zürich
Zürich, Schweiz
sabrina.baumgartner@usz.ch
Funding . Open access funding provided by Univer-
sity of Zurich
Einhaltung ethischer Richtlinien
Interessenkonflikt. S. Baumgartner gibt an, dass
kein Interessenkonfliktbesteht.
Für diesen Beitrag wurdenvon der Autorin keine
StudienanMenschenoderTierendurchgeführt.
Für die aufgeführtenStudien gelten die jeweils dort
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Hinweis des Verlags. Der Verlag bleibt in Hinblick
auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeich-
nungen in veröffentlichten Karten und Instituts-
adressen neutral.
Journal für Gynäkologische Endok rinologie/Schweiz
Article
Relative Energy Deficiency in Sport (RED-S) is a complex syndrome that occurs as a result of prolonged Low Energy Availability (LEA) leading to health and performance impairments. However, whilst the coach plays an important role when working with athletes with RED-S, no research exists specifically exploring their role. Therefore, this study investigates the role of the coach from the athletes’ perspective within an ultrarunning context. Ultrarunners are at risk of LEA due to large training volumes and record high incidences of psychological and physiological conditions linked to RED-S, such as disordered eating and bone stress injuries. Two female ultrarunners who had experience with RED-S each participated in three semi-structured interviews. The findings highlight the multifaceted role of the coach which changes depending on the stage of the athletes’ RED-S Journey. Of primary importance was that the coach should be educated on RED-S in order to provide value throughout. Secondly, for effective recovery, the coach should embrace working with a multidisciplinary support team of experts. Thirdly, the coach should actively work on establishing strong relationships with the athlete and their support network. This will propagate trust and honest conversations, a key requirement for recovery from, and ongoing training post, RED-S.
Article
Full-text available
The menstrual cycle is one of the most fundamental differences between men and women and is capable of influencing the performance, well-being and health of female athletes. Despite increasing research, the influence of the menstrual cycle on athletic performance is still largely a mystery and highly individual. This in turn increases the importance of effective communication between coaches and female athletes. The purpose of this study is to analyse the existing communication behaviour of coaches as perceived by female athletes, as well as their willingness to communicate about the menstrual cycle. Therefore, we developed an online questionnaire addressed to female sports club athletes (n = 1195). Questions about the coach's thematisation of the menstrual cycle and the female athlete's willingness to communicate served as dependent variables. Ordinary least squares regressions were conducted for both dependent constructs. We found that communication behaviour depends on coaches' age, type of sport and training frequency. Communication willingness depends on the gender of the coach, athletes' age, type of sport, training frequency and perception of cycle-related performance fluctuations. Overall, the results of our study also show a large gap between desire and reality-even in 2022 coaches rarely talk about the menstrual cycle, although a large proportion of female athletes would be willing to do so. Both coaches and athletes should be empowered to communicate more openly about men-strual cycle. Improving communication skills on both sides may also improve the coach-athlete relationship.
Article
Kontinuität in Gesundheit und Training ermöglicht dem Sportler, die Leistungsfähigkeit zu steigern. Das Vitamin D ist in diesem Kontext ein essenzieller, wenn auch kleiner Puzzlestein. Ein suffizienter Vitamin-D-Status reduziert das Auftreten von Atemwegserkrankungen in den Wintermonaten, unterstützt den Knochenmetabolismus, die muskuläre Trainingsantwort und trägt massgeblich zur Gesundheit und Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit bei Sportler*Innen bei. Der Vitamin-D-Status sollte 1‑ bis 2‑mal jährlich überprüft werden. Für alle Athleten mit insuffizientem Vitamin-D-Status oder Athleten, bei denen bestimmte Risikofaktoren vorliegen (dunkle Hautpigmentierung, relatives Energiedefizit, Amenorrhö, Ausüben einer Indoor-Sportart), wird eine Supplementation von 1000 bis 4000 IE täglich empfohlen.
Article
Full-text available
Low energy availability (EA) underpins the female and male athlete triad and relative energy deficiency in sport (RED-S). The condition arises when insufficient calories are consumed to support exercise energy expenditure, resulting in compromised physiological processes, such as menstrual irregularities in active females. The health concerns associated with longstanding low EA include menstrual/libido, gastrointestinal and cardiovascular dysfunction and compromised bone health, all of which can contribute to impaired sporting performance. This narrative review provides an update of our previous review on the prevalence and risk of low EA, within-day energy deficiency, and the potential impact of low EA on performance. The methods to assess EA remain a challenge and contribute to the methodological difficulties in identifying “true” low EA. Screening female athletic groups using a validated screening tool such as the Low Energy Availability in Females Questionnaire (LEAF-Q) has shown promise in identifying endurance athletes at risk of low EA. Knowledge of RED-S and its potential implications for performance is low among coaches and athletes alike. Development of sport and gender-specific screening tools to identify adolescent and senior athletes in different sports at risk of RED-S is warranted. Education initiatives are required to raise awareness among coaches and athletes of the importance of appropriate dietary strategies to ensure that sufficient calories are consumed to support training.
Article
Full-text available
Problem: Awareness and knowledge of the Female Athlete Triad (Triad) among physicians and allied health professionals is well studied; however, awareness of Relative Energy Deficiency in Sport (RED-S) is largely unknown. The purpose of this study is to assess awareness and comfort in treating patients with Triad and RED-S among providers attending a sports medicine conference. Methods: Cross-sectional study of physicians and allied health professionals attending a sports medicine conference. Conference attendees (n=163, 54% female) completed a survey on awareness of and confidence in treating Triad and RED-S (response rate=42%). Results: Most participants (76%) were aware of Triad compared to fewer with awareness regarding RED-S (29%). More participants (33%) reported feeling comfortable treating athletes with the Triad compared to RED-S (13%) (p<0.001). There was no significant difference between physicians and allied health providers in outcome measures except that physicians trended towards being more likely to have heard of RED-S (p=0.07). Physicians with fellowship training in sports medicine reported greater comfort treating both Triad and RED-S compared with non-fellowship trained physicians (all p<0.05). Discussion: Knowledge in treating athletes with Triad and RED-S is low across professions, training backgrounds, and practice locations. Educational efforts are necessary for both recognition and clinical management skills.
Article
Full-text available
Objective Many women use combined hormonal contraceptives (CHC) during adolescence during which they are accruing peak areal bone mineral density (BMD) that relates to lifetime fracture risk. To build BMD requires formation with which CHC‐related exogenous estrogen may interfere. We compared peak BMD accrual in adolescents using and not using CHC. Design/Participants We performed literature searches for prospective published peer‐reviewed articles providing 12‐24 month BMD change in adolescent (12‐19‐year‐old) women using CHC versus CHC‐unexposed control women. Methods Meta‐analyses used random‐effects models to assess BMD change rate at lumbar spine (LS) and other sites in adolescent CHC‐users versus non‐CHC users. Results Literature searches yielded 84 publications of which nine were eligible. Adolescent‐only data were sought from cohorts with wider age inclusions. The 12‐month LS meta‐analysis with eight paired comparisons in 1535 adolescents showed a weighted mean BMD difference in CHC‐exposed of ‐0.02 (95% Confidence Interval [CI]: ‐0.05 to 0.00) g/cm2 (P = 0.04). The 24‐month LS meta‐analysis with five paired comparisons in 885 adolescents showed a highly significant weighted mean BMD difference of ‐0.02 (95% CI: ‐0.03 to ‐0.01) g/cm2 in CHC exposed adolescents (P = 0.0006). Heterogeneities by I² were 96 and 85% respectively. Insufficient data for other bone sites precluded quantitative analysis. Conclusion Given that adolescent exposure to CHC appears to be increasing, this evidence for potential impairment of peak spinal BMD accrual is of concern and suggests a potential public health problem. Randomized controlled trial data are needed to determine CHC effects on adolescent bone health. This article is protected by copyright. All rights reserved.
Article
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Low energy availability (EA) is suspected to be the underlying cause of both the Female Athlete Triad and the more recently defined syndrome, Relative Energy Deficiency in Sport (RED-S). The International Olympic Committee (IOC) defined RED-S as a syndrome of health and performance impairments resulting from an energy deficit. While the importance of adequate EA is generally accepted, few studies have attempted to understand whether low EA is associated with the health and performance consequences posited by the IOC. Objective The purpose of this cross-sectional study was to examine the association of low EA with RED-S health and performance consequences in a large clinical population of female athletes. Methods One thousand female athletes (15–30 years) completed an online questionnaire and were classified as having low or adequate EA. The associations between low EA and the health and performance factors listed in the RED-S models were evaluated using chi-squared test and the odds ratios were evaluated using binomial logistic regression (p<0.05). Results Athletes with low EA were more likely to be classified as having increased risk of menstrual dysfunction, poor bone health, metabolic issues, haematological detriments, psychological disorders, cardiovascular impairment and gastrointestinal dysfunction than those with adequate EA. Performance variables associated with low EA included decreased training response, impaired judgement, decreased coordination, decreased concentration, irritability, depression and decreased endurance performance. Conclusion These findings demonstrate that low EA measured using self-report questionnaires is strongly associated with many health and performance consequences proposed by the RED-S models.
Article
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Objective Establish the prevalence of illness symptoms, poor sleep quality, poor mental health symptoms, low energy availability and stress-recovery state in an Olympic cohort late in the 3 months prior to the Summer Olympic Games. Methods Olympic athletes (n=317) from 11 sports were invited to complete questionnaires administered 3 months before the Rio 2016 Olympic Games. These questionnaires included the Depression, Anxiety and Stress Questionnaire, Perceived Stress Scale, Dispositional Resilience Scale, Recovery-Stress Questionnaire (REST-Q-52 item), Low Energy Availability in Females Questionnaire (LEAF-Q), Epworth Sleepiness Scale, Pittsburgh Sleep Quality Index and custom-made questionnaires on probiotic usage and travel. Multiple illness (case) definitions were applied. ORs and attributable fractions in the population were used. Factor analyses were used to explore the relationships between variables. Results The response rate was of 42% (male, n=47, age 25.8±4.1 years; female, n=85, age 24.3±3.9 years). Low energy availability was associated with sustaining an illness in the previous month (upper respiratory, OR=3.8, 95% CI 1.2 to 12). The main factor relating to illness pertained to a combination of anxiety and stress-recovery states (as measured by the REST-Q-52 item). All participants reported at least one episode of illness in the last month (100% prevalence). Conclusions All participants reported at least one illness symptom in the previous month. Low energy availability was a leading variable associated with illness in Olympic-class athletes. The estimates duration of symptoms ranged from 2 to 7 days. Factor analyses show the interdependence of various health domains and support multidisciplinary care.
Article
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In a high-performance sports environment, athletes can present with low energy availability (LEA) for a variety of reasons, ranging from not consuming enough food for their specific energy requirements to disordered eating behaviors. Both male and female high-performance athletes are at risk of LEA. Longstanding LEA can cause unfavorable physiological and psychological outcomes which have the potential to impair an athlete’s health and sports performance. This narrative review summarizes the prevalence of LEA and its associations with athlete health and sports performance. It is evident in the published scientific literature that the methods used to determine LEA and its associated health outcomes vary. This contributes to poor recognition of the condition and its sequelae. This review also identifies interventions designed to improve health outcomes in athletes with LEA and indicates areas which warrant further investigation. While return-to-play guidelines have been developed for healthcare professionals to manage LEA in athletes, behavioral interventions to prevent the condition and manage its associated negative health and performance outcomes are required.
Article
Full-text available
Cosponsoring associations: The American Society for Reproductive Medicine, the European Society of Endocrinology, and the Pediatric Endocrine Society. This guideline was funded by the Endocrine Society. Objective: To formulate clinical practice guidelines for the diagnosis and treatment of functional hypothalamic amenorrhea (FHA). Participants: The participants include an Endocrine Society-appointed task force of eight experts, a methodologist, and a medical writer. Evidence: This evidence-based guideline was developed using the Grading of Recommendations, Assessment, Development, and Evaluation approach to describe the strength of recommendations and the quality of evidence. The task force commissioned two systematic reviews and used the best available evidence from other published systematic reviews and individual studies. Consensus process: One group meeting, several conference calls, and e-mail communications enabled consensus. Endocrine Society committees and members and cosponsoring organizations reviewed and commented on preliminary drafts of this guideline. Conclusions: FHA is a form of chronic anovulation, not due to identifiable organic causes, but often associated with stress, weight loss, excessive exercise, or a combination thereof. Investigations should include assessment of systemic and endocrinologic etiologies, as FHA is a diagnosis of exclusion. A multidisciplinary treatment approach is necessary, including medical, dietary, and mental health support. Medical complications include, among others, bone loss and infertility, and appropriate therapies are under debate and investigation.
Article
Full-text available
Despite the severity and prevalence of iron deficiency in exercising women, few published reports have explored how iron deficiency interacts with another prevalent and severe condition in exercising women: the ‘female athlete triad.’ This review aims to describe how iron deficiency may interact with each component of the female athlete triad, that is, energy status, reproductive function, and bone health. The effects of iron deficiency on energy status are discussed in regards to thyroid function, metabolic fuel availability, eating behaviors, and energy expenditure. The interactions between iron deficiency and reproductive function are explored by discussing the potentially impaired fertility and hyperprolactinemia due to iron deficiency and the alterations in iron metabolism due to menstrual blood loss and estrogen exposure. The interaction of iron deficiency with bone health may occur via dysregulation of the growth hormone/insulin-like growth factor-1 axis, hypoxia, and hypothyroidism. Based on these discussions, several future directions for research are presented.