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Wikipedia als Tummelplatz des geistigen Lumpenproletariats

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Wikipedia als Tummelplatz
des geistigen
Lumpenproletariats
Volkmar Weiss, Genetiker und Historiker
Bis 1989 war ich in der DDR Mitverfasser eines Lexikons der Ge-
nealogie. Der Verlag war ursprünglich an mich herangetreten, ich
solle die Rolle des Herausgebers übernehmen, aber meine Dienst-
stelle, das Zentralinstitut für Geschichte der Akademie der Wissen-
schaften, hielt den erfahrenen Familiengeschichtsforscher Wolfgang
Lorenz, damals Professor für Marxismus-Leninismus, für die bessere
Lösung, um der nach 1945 in der Sowjetzone als »Pege bürgerli-
cher Traditionen« verfemten Genealogie nun auch einen Platz im
Sozialismus einzuräumen.199 1990 geriet das Bibliographische Ins-
titut in Leipzig als Träger des Lexikons in die Einheitswirren, und
das Werk konnte nicht mehr erscheinen. Ich hatte Artikel zu den
Grundbegrien und Methoden des Fachs verfasst und erhielt sogar
noch das Honorar dafür, der Text blieb aber liegen.
Als Wikipedia Gestalt annahm, sah ich die Gelegenheit, die
Beiträge an die Leser zu bringen. Seit 1990 Leiter der Deutschen
Zentralstelle für Genealogie und dem Sächsischen Innenministeri-
um unterstellt, benutzte ich meinen Dienstcomputer, um die Le-
xikontexte an meinem Arbeitsplatz in die Wikipedia zu laden. Die
Beiträge waren fachlich ausgereift, kaum jemand hatte daran etwas
auszusetzen, und sie stehen im Wesentlichen noch heute in dem On-
199 Vgl. Volkmar Weiss: Vorgeschichte und Folgen des arischen Ahnenpasses.
Zur Geschichte der Genealogie im 20. Jahrhundert. Neustadt an der Orla 2013
Weiss, Volkmar: Wikipedia als Tummelplatz des geistigen Lumpenproletariats.
In: Mäckler, Andreas (Hrsg.): Schwarzbuch Wikipedia: Mobbing, Diffamierung und Falschinformation
in der Online-Enzyklopädie und was jetzt dagegen getan werden muss.
Höhr-Grenzhausen: Zeitgeist 2020, S. 215-235
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... TUMMELPLATZ DES GEISTIGEN LUMPENPROLETARIATS
linelexikon.200 Nachdem das geräuschlos vollbracht war, wandte ich
mich den Begrien »Intelligenz« und »Vererbung der Intelligenz« zu,
worüber ich eine Dissertation und Habil-Arbeit geschrieben hatte
und demzufolge davon sogar etwas mehr verstand als von Genealo-
gie. Doch damit begann ein uferloser Ärger. Ich war bis 2009, bis zu
meiner endgültigen Sperrung, ein engagierter Wikipedia-Autor ge-
wesen und dachte, das Projekt könnte etwas werden – ist es ja auf ei-
nigen Gebieten auch geworden. Ich staune heute noch über meinen
Schwung von damals, den ich jetzt nicht mehr zustande brächte.
Die Leser werden im Wikipedia-Archiv zu meiner Benutzer-
seite201 sowie aber vor allem in der Diskussion zu dauerhaft gelösch-
ten oder amputierten Begrien wie »Vererbung der Intelligenz«202,
»Dysgenik«203, an denen mitzuschreiben ich bestrebt war, sehr viel
Material nden, mehr als sie für ein kritisches Urteil brauchen.
Personen, die hier versuchten, mich zu unterstützen, wurden rasch
verdächtigt, eine »Sockenpuppe« von mir zu sein, also wurden sie
für immer gesperrt und damit mundtot gemacht. Peter Mersch bei-
spielsweise erging es so.204 Er schrieb unter seinem Klarnamen und
hat sich wütend dagegen gewehrt, er sei Volkmar Weiss. Es hat ihm
nichts genützt, er wurde gesperrt.
Man stelle sich einen großen Saal vor, in dem gerade der
Hauptvortrag der Jahrestagung einer wissenschaftlichen Gesellschaft
200 Vgl. Wikipedia-Artikel »Genealogie« vom 30.6.2004, in Volkmar Weiss: Der
erweiterte SächsArchReport. Neustadt an der Orla 2019, S. 260.
201 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spezial:Beiträge/Dr._Volk
mar_Weiss&dir=prev&offset=20040708100410&limit=500&target=Dr.+
Volkmar+Weiss und https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_
Diskussion:Dr._Volkmar_Weiss&oset=&limit=500&action=history (abgeru-
fen am 27.11.2018)
202 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Dr._Volk-
mar_Weiss&di=prev&oldid=31682171 (abgerufen am 27.11.2018)
203 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Löschkandidaten/6._
Mai_2006&di=prev&oldid=16648046 (abgerufen am 27.11.2018)
204
Eine Benutzerseite für Peter Mersch lässt sich 2018 in der Wikipedia nicht
mehr nachweisen, ebenso wenig eine Archivierung seiner Beiträge. In der Wiki-
pedia werden Diskussionen und Archivteile systematisch gelöscht, die besonders
aussagekräftig auf Missstände verweisen, desgleichen unerwünschte Meinungen
oder Statistiken, sodass deren Archivierung gar nicht erst zugelassen wird. »Das
kommt nicht einmal ins Archiv«, las ich mehrfach als Kommentar einer Löschung.
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... TUMMELPLATZ DES GEISTIGEN LUMPENPROLETARIATS
gehalten wird. Es ist ein warmer Tag und alle Türen des Saals stehen
oen. Der Referent ist, wie bei einem Hauptvortrag nicht anders zu
erwarten, ein anerkannter Fachmann, nach Meinung vieler der beste
auf seinem Gebiet, und er nimmt in seinem Vortrag selbstverständlich
auch Bezug auf seine eigenen Arbeiten zum ema. Eine Zusammen-
fassung seines Beitrags wäre ein erstklassiger Wikipedia-Artikel, und so
nebenbei lässt der Referent auch eine diesbezügliche Bemerkung fal-
len. Da erscheint in einer der oenen Türen eine unbekannte Person,
noch dazu maskiert, und schreit in den Saal hinein: »Du Betrüger! Du
Selbstdarsteller! Wenn deine Frau das wüsste, was du hier für Unsinn
erzählst, sie würde dich nicht mehr zur Tür hereinlassen!« Und damit
verschwindet die Person wieder. Der Referent und alle Zuhörer sind
erst einmal verwundert, und man einigt sich beim Pausengespräch
nach dem Vortrag darauf, dass es sich um eine völlig unqualizier-
te und vermutlich etwas gestörte Person gehandelt haben muss, und
misst dem Vorfall erst einmal keine Bedeutung bei. Aber jedes Mal,
wenn der Referent nun irgendwo etwas sagen will oder soll, wieder-
holen sich ähnliche Vorkommnisse. Und es wird immer schlimmer:
Nicht nur eine anonyme Person greift ihn an und verleumdet ihn
mit Zwischenrufen und seitenlangen Texten, es sind mehrere. Als er
dagegen vorgehen oder sich wenigstens darüber beschweren will, stellt
er fest, dass seine Beschwerden stets bei einem Gremium anonymer
Personen mit unbekannter Qualikation landen, die oenkundig mit
den Verleumdern unter einer Decke stecken.
Die Verleumdungen und Unterstellungen können absurde
Dimensionen annehmen. Ein Beispiel: Mein 1945 gefallener Vater
Heinz Weiß ist 1920 in Zwickau geboren. Wie alt war er dann 1933?
Im Blog desjenigen, der sich in der Wikipedia gegen den Benutzer
»Dr. Volkmar Weiss« (geboren 1944 in Zwickau) besonders hervor-
getan hat, kann man lesen: »Erwähnenswert aus der Zunft der für ein
breiteres Publikum schreibenden Ärzte erscheint mir z. B. Heinz Weiss,
Mitverfasser des 1933 erschienenen Almanach der nationalsozialisti-
schen Revolution, herausgegeben von Oberpräsident Wilhelm Kube,
unter Mitarbeit von Willi Bischo und Dr. Heinz Weiss. Ich nehme
an, dass er identisch ist mit Heinz Weiss, Vater von ilo Sarrazins Ide-
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... TUMMELPLATZ DES GEISTIGEN LUMPENPROLETARIATS
engeber Volkmar Weiss. Über ihn schrieb Volkmar Weiss: ›Mein Vater
war der hauptamtliche Bannführer der Hitlerjugend von Zwickau.‹
Dazu sollte man auch noch wissen, dass Zwickau schon vor der Macht-
ergreifung der Nationalsozialisten eine Spielwiese eugenischer Ideen war
(Stichwort ›Lex Zwickau‹). An der Entstehung des Gesetzentwurfs ›Lex
Zwickau‹ (zur Einführung von Zwangssterilisationen angeblich geistig
Minderwertiger) waren US-Eugeniker wesentlich beteiligt – allen vor-
an Harry Laughlin, später dem 1937 von Wiclie Draper gegründeten
Pioneer Fund verbunden. ... Es ist deshalb nicht weit hergeholt, sich
zu fragen, ob die Verbindung von Volkmar Weiss zum Pioneer Fund
schon in der zweiten Generation besteht. Weiter ist gut möglich, dass die
gegenseitige Wertschätzung der schriftstellerischen Arbeit von Volkmar
Weiss und ilo Sarrazin schon bei ihren Vätern Heinz Weiss und Hans
Christian Sarrazin bestand.«205
Geht es überhaupt, scheinheilig sich als objektive Recherche
gebend, noch haarsträubender, noch verleumderischer? So etwas
und vieles mehr kann man seit Jahren unwidersprochen im Netz
lesen. (Lebensarbeitszeit und Geld sind mir persönlich zu schade,
um dagegen juristisch vorzugehen.)
Jeder Fachmann, jeder Wissenschaftler, der Beiträge für die
heutige Wikipedia schreibt, sollte sich im Klaren darüber sein, dass
er sich in einen Hörsaal begibt, dessen Türen nach der Straße oen-
stehen, und dass jeder beliebige Passant ihn anonym angreifen und
bei politisch oder sonst wie strittigen emen auch mit Behaup-
tungen und Unterstellungen verleumden kann und wird, ohne dass
sich jemand für ihn wirkungsvoll verwenden oder einsetzen will oder
kann. Irgendwann wird er – wie ich – froh sein, wenn der Albtraum
mit seiner unbeschränkten Sperrung ein Ende gefunden hat.
Vor einigen Jahren habe ich unter dem Pseudonym »Meister-
hand« (oder so ähnlich) für die Wikipedia doch noch einige Sach-
beiträge geschrieben, die von allen für gut befunden wurden. Aber
ein ganz Eifriger, der unter dem Namen »Liberaler Demokrat« (oder
205 https://guttmensch.blogspot.com/2013/06/drei-generationen-sarrazin-zeit
zeugen.html (abgerufen am 27.11.2018)
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... TUMMELPLATZ DES GEISTIGEN LUMPENPROLETARIATS
so ähnlich) schreibt, kam dahinter und ließ »Meisterhand« wegen
»Sperrumgehung« sperren. Dabei el zwar einigen auf, dass Meis-
terhand nur brauchbare Texte geschrieben hatte, aber das verzögerte
die unbeschränkte Sperrung in keiner Weise. Wenn jemand zu un-
verfänglichen Sachfragen schreibt, kann er ewig unter einem Pseu-
donym alle Benutzerrechte erwerben und behalten, aber wehe, er
wendet sich einem strittigen ema zu!
Nach meinen Erfahrungen funktioniert der innere Zirkel der
Autoren und Administratoren der deutschsprachigen Wikipedia wie
ein geschlossener Jakobinischer Klub. Man setzt sich über jede selbst
gesetzte und eigentlich verbindliche Regel hinweg, wenn es einen
Verfasser betrit, der gegen die gemeinsame Linie der Gleichheits-
ideologie verstößt. Die Reihen sind inzwischen so fest geschlossen,
dass Kritik an diesem Klub von innen aus der Wikipedia heraus prak-
tisch nicht mehr möglich ist und der Versuch sofort mit der Sperrung
bzw. Vertreibung des Kritikers aus der Wikipedia geahndet wird,
auch ohne jedes reguläre Sperrverfahren, so wie es mir 2009 erging.206
Schreiben vor allem Randexistenzen und Arbeitslose die deutschspra-
chige Wikipedia? Die von verschiedenen Personen geäußerte Kritik
hatte bereits 2009 zu einer internen Diskussion unter Wikipedia-
Autoren geführt. Hier einige Zitate des Benutzers »Sonnenblumen«:
»Viele gerade unserer intensivsten, engagiertesten Mitarbeiter sind
sozial schlechter Gestellte. Ich halte diesen Umstand und die damit ein-
hergehende kompensatorische Motivation, sich hier in Wikipedia nicht
nur zu engagieren, sondern auch mit Machtgehabe aufzuspielen, für
sehr ungünstig für unser Klima. Wie könnte man dem Abhilfe schaen?
Nun, ich denke an eine vertrauliche Stelle mit Postadresse, an die Admi-
nistratoren eine Studienbescheinung oder einen aktuellen Arbeitsnach-
weis einzusenden gehalten wären. Alle Arbeitslosen werden zwangsde-
administriert. Die pauschale Regelung ohne Ansehen der Person scheint
mit das gerechteste. Bei Vorlage eines entsprechenden Nachweises ist die
206 Vgl. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spezial:Logbuch&page=Be
nutzer%3ADr._Volkmar_Weiss&type=block (abgerufen am 27.11.2018)
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... TUMMELPLATZ DES GEISTIGEN LUMPENPROLETARIATS
Deadministrierung wieder rückgängig zu machen. Das Klima würde
sich sehr verändern, und zwar schlagartig.-- Sonnenblumen 18:21, 16.
Jul. 2009 (CEST)«
»Ich möchte noch den Aspekt meines Vorschlags hervorheben,
dass arbeitslose Admins u. U. auch vor sich selbst geschützt werden
müssen – abgesehen von dem Schaden, den sie bei anderen Benutzern
mit ihrem Kompensationsgehabe anrichten. Sie investieren Stunden um
Stunden in diese Enzyklopädie und vernachlässigen dabei ihr eigenes
Leben. ... Andererseits will hier natürlich niemand, dass sich jemand,
weil er nun auch in Wikipedia deklassiert ist und nicht mehr wie bisher
andere Benutzer abstrafen und statt seine persönliche Lage zu verändern
Stellvertreterkriege führen kann, etwa das Leben nimmt. Die Achtung
durch die Community und die soziale Innenwelt der Wikipedia sind für
einige inzwischen vermutlich sehr wesentliche Sozialkontakte geworden,
die sich auch nicht durch die Teilnahme an anderen Foren einfach so
ersetzen lassen. ... Viele hoen vermutlich auch, über Wikipedia zu ei-
nem Beruf zu kommen, und wer will vorhersagen, was passieren wird,
wenn ihnen diese ›letzte Honung‹ genommen wird. ... -- Sonnenblu-
men 20:20, 16. Jul. 2009 (CEST)«
»Sie brauchen bezahlte Arbeit, nicht das hier. Der Vorschlag ging
mit keiner Silbe dahin, sie aus dem Projekt auszuschließen, sondern nur
die erweiterten Rechte zu nehmen. ... Letztlich zum Wohle aller und
auch zum besten für das enzyklopädische Ergebnis. Das Arbeitsklima
hier ist geprägt von den Ruten und Knuten, den imaginären Phallen der
Admins.-- Sonnenblumen 20:46, 16. Jul. 2009 (CEST)«
»Arbeitsloser Administrator, wir bitten Dich / Lass ab von Deiner
Tyrannei. / Dein Account sei gepriesen, / er bringe Dir nicht Dein tägli-
ches Brot, / noch bringe es Dir Freude / zu strafen Deine Untergebenen.
/ Siehe uns Friedliche hier, / unsre kindlichen Diskussionen. / Sende uns
Deinen Sohn, / dass auch wir einmal strafen können wie Du. / Denn
Dein ist die Sperrung, die Vandalismusmeldung und das Schiedsgericht.
Und wenn Du Weib und Kind Dein eigen nennst: Sei gut zu ihnen, und
strafe doch lieber uns / Dass auch Dir selbst du nicht antust ein Übles.
Amen.-- Sonnenblumen 00:22, 17. Jul. 2009 (CEST)«207
207 Am 22. Januar 2020 ist nur noch die Löschung festzusellen.
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... TUMMELPLATZ DES GEISTIGEN LUMPENPROLETARIATS
Wir haben also mehrere Gruppen unter den Benutzern, für die die
Bezeichnung »Lumpenproletariat« gut passt. Wie kommt es denn,
dass manche nach eigenen Worten bis zu 70 Stunden in der Wo-
che und mehr für Wikipedia inklusive Chat aufwenden? Wir reden
hier nicht von jenen »Wikipedianern im Ruhestand«: ein Leben lang
gearbeitet, Familie, Kinder erwachsen. Sind zumeist zufrieden und
freundlich. Auf der anderen Seite gibt es solche, die ich weit weniger
positiv erlebe, eine besondere Gruppe von Nerds, die da herange-
züchtet wurde:
Schüler, die für Wikipedia mehr Zeit aufbringen als in und
für die Schule. Einige davon können das ema Numerus
Clausus also schon mal vergessen;
Studierende, bei denen das BAföG-Amt wohl irgendwann
den Schlussstrich ziehen wird. Mit dem Engagement, das
sie in der Wikipedia zeigen, hätten sie auch das Studium
schaen können;
erfolglose Selbstständige, insbesondere Rechtsanwälte, In-
genieure, Versicherungsberater. Es mangelt reichlich an
Mandanten. Eben auch eine typische Gruppe mit prekärer
Zukunft;
beschäftigungslose Akademiker, die ein paar Wikipedia-
Artikel vorweisen können, dafür aber keine eigenen Pub-
likationen. Ein Konzept für die Zeit nach dem Studium
kam nicht zustande. Das Wort »arbeitslos« sollte man nicht
verwenden, weil sie noch nie eine Arbeit hatten.
Und was heißt das, neben den wirtschaftlichen und sozialen Proble-
men? Man muss sich doch fragen, ob sich solche Benutzer mit ihrem
Engagement wirklich etwas Gutes tun. Ohne Zweifel, für Wikipe-
dia sind sie die nützlichen Idioten, Berufstätige in Vollbeschäftigung
kommen gegen sie nicht an. Wir bewegen uns in einer »Diktatur der
Zeitreichen«. Und wenn es irgendwo mal Kritik am Projekt gibt,
drehen manche gleich durch und reagieren mit Hass und Aggres-
sion, weil die Tätigkeit bei Wikipedia einziger Sinn ihres Lebens
ist und sie ihre persönliche Existenz infrage gestellt sehen. Warum
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... TUMMELPLATZ DES GEISTIGEN LUMPENPROLETARIATS
schat man hier keine Beratung für im Leben gescheiterte Wikipedi-
aner? Auch sollte man gezielt wieder andere gesellschaftliche Grup-
pen als Benutzer anvisieren. Allerdings machen die augenblicklichen
Bedingungen und das Klima den Einstieg absolut unattraktiv.
Wie nun reagierte die Community auf die Einwürfe von »Sonnen-
blumen«?
»Ich nde, Sonnenblumen hat den Mut bewiesen, ein schwieri-
ges und umstrittenes ema anzusprechen. Das ging ja schon hin bis
zur Vandalismusmeldung gegen ihn. … Allerbeste Grüsse, Simplicius
15:37, 18. Jul. 2009 (CEST)«
»Volle Zustimmung zu Sonnenblumen. Wenn ich mir ansehe, wie
viel hier von Ungebildeten und Halbgebildeten ohne wissenschaftliche
Ausbildung bzw. mit abgebrochener fabuliert, spekuliert und geschreib-
selt wird, ist die Sache honungslos. Ursprünglich war Wikipedia mal
ein Projekt computeraner junger Männer ohne Dogmatismus. Längst
hat der Pöbel die Wikipedia gestürmt und bringt seinen point of view
ein. Als Vollzeit arbeitender Mensch habe ich nur wenig Zeit, den aller-
schlimmsten unreferenzierten POV zu beheben. Aber selbst wenn mich
mein neuer Job weniger in Anspruch nähme, käme ich gegen Vollzeit-
wikifanten nicht an. Gruß, Bertram (--Nonbertramoide Bertrameske
11:12, 19. Jul. 2009 (CEST)«
»Ich bin sehr froh, dass Sonnenblumen den Mut hatte, dieses Prob-
lem hier anzusprechen. Mut braucht man wohl. … Aber das Grundpro-
blem ist doch, dass Wikipedia immer mehr von Leuten bestimmt wird,
die zunehmend in einem Wikipedia-Nebenuniversum leben. Wenn man
die Edit-Listen von manchen ansieht, dann haben sie seit Wochen die
Sonne nicht gesehen. Und wer länger an der Tastatur sitzt, kann sei-
ne Meinung besser durchsetzen. … Sie leben in ihrer Wikipedia-Welt,
schlagen sich Abkürzungen um die Ohren, die kein Außenstehender ver-
steht, und merken noch nicht mal, dass die Welt draußen dann auch
noch kritiklos glaubt, was dabei fabriziert wird. Das Fatale ist ja, dass
den Wikipedia-Nerds mit unendlich viel Zeit die ›seriösen‹ Journalis-
ten gegenüberstehen, die immer weniger Zeit haben. Ich kann es (aus
eigener Erfahrung) nachvollziehen, wenn man statt für einen Artikel
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... TUMMELPLATZ DES GEISTIGEN LUMPENPROLETARIATS
zu recherchieren, einfach aus Wikipedia abschreibt. Und so wird dann
die von Spiegel Online bei Wikipedia kopierte Information bei Wiki-
pedia als Quellennachweis gespeichert. Und so schwanke ich zwischen
der Haltung: ›Macht ihr bei Wikipedia doch, was ihr wollt.‹ Und: ›Es
kann doch nicht sein, dass Informationen, die sich ein fachfremder Nerd
mit roten Augen nachts um halb drei aus den Fingern gesaugt hat, von
der Mehrheit der Deutschen, als alleinige Quelle genutzt wird.‹ Denn
tatsächlich (nde die Quelle grad nicht) vertrauen mehr Deutsche der
Wikipedia als dem Brockhaus. Editbeschränkung? Ich nde es höchst be-
unruhigend, wenn jemand mehr als 500 Edits pro Monat hat. Fundiert
kann davon keiner mehr sein. Aber wie will man eine Beschränkung
durchsetzen und die Nerds zu einem Spaziergang schicken? Wer nicht
den ganzen Tag in Wikipedia unterwegs ist und in allen Nutzerräumen
zuhause, hat dazu ja eh keine Chance. Na ja und diese wichtige Diskus-
sion auf einer Seite zu führen, die am Rande des Löschung balanciert, ist
wohl sowieso für die Katze. --Pippo-b 17:54, 19. Jul. 2009 (CEST)«208
Das Problem der Wikipedia ist der absurd überproportionale Ein-
uss der »Zeitbesitzer«. Wikipedia braucht Autoren, die etwas vom
ema verstehen, über das sie schreiben. Das muss nicht unbedingt
auf akademischen Abschlüssen beruhen. Leute aber, die professionell
im ema arbeiten, haben naturgemäß für Wikipedia nur ab und
an Zeit. Genau diese »echten« Autoren werden aber als Personen
mit »wenigen Edits« geschmäht. Die Qualität ihrer Edits zählt nicht.
Der Fachmann, z. B. ein Kfz-Mechanikermeister mit 30 Berufsjah-
ren, der hier nebenbei einen Artikel über ein Automatikgetriebe
verfasst, muss sich von einem ahnungslosen arroganten Dauerstu-
denten, aber mit tausenden (oft sinnfreier) Edits »geadelt« und na-
türlich mit Admin-Status, wie ein Schulbub demütigen und seine
gute Arbeit zerschießen lassen. Das hat ein Fachmann indes nicht
nötig. Ergebnis: Er bleibt weg oder kommt erst gar nicht und geht
der Wikipedia verloren.
208 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Simplicius/Diderot-
Club_II&curid=4336672&di=62358766&oldid=62355731#Volle_Zustim-
mung_zu_Sonnenblumen (abgerufen am 27.11.2018)
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... TUMMELPLATZ DES GEISTIGEN LUMPENPROLETARIATS
Hinzu kommt als weiteres Problem die Postenjagd im Verein
von Leuten, die bedauerlicherweise auf dem seriösen Arbeitsmarkt
nicht unterkommen. Junge und berufsunerfahrene Ex-Studenten
mit dem nichtssagenden Titel »Unternehmensberater« möchten
von Spendengeldern alimentiert werden, samt Luxuslimousine für
»Dienstfahrten«. Ihre eigentliche Arbeit, die Lösung der genannten
Probleme, bringen sie aber nicht zustande. Das zerstört Wikipedia
ebenso.
Es folgen einige Lösungsansätze von Wikipedia-Usern (Zitate):
»Gelöst werden kann die Problematik nur, wenn:
A. die Wahlstruktur der ›Funktionsträger‹ grundsätzlich neu ge-
regelt wird.
Administratoren müssen außerhalb der echten Vandalismus-
kontrolle (Unsinnsedits) fachbezogen sein – auch der quali-
zierteste Ägyptologe hält sich gefälligst mit Kommentaren über
Molekularbiologie zurück.
Admins müssen Qualikation nachweisen, und zwar im rea-
len Leben, nach Ausbildung und nach Berufs- und Lebenser-
fahrung. Auch clevere und gutwillige Schüler oder Studenten
sind mit der Kontrolle eines derartig breitenwirksamen und
faktisch enorm einussreichen Massenmediums überfordert.
Admins müssen auch mit ihrem Klarnamen greifbar und ver-
antwortlich sein. Das muss nicht im Web publiziert werden,
aber der Verein muss es wissen und für tatsächlich Betroene
auch oenlegen. Wer sich scheut, ohne eine Kapuze (wie beim
Clan) aufzutreten, mag Autor werden, aber er kann hier keine
administrative Funktion wahrnehmen.
B. der Verein einen Vorstand/Geschäftsführung bekommt, der sich
zur Verantwortung und zur Gestaltung der Wikipedia bekennt und
nicht albern vor Gericht abstreitet, dass Verein und Lexikon rechtlich
zusammengehören. ...
Dieser richtige Vorstand müsste entsprechende Änderungen der
Verwaltungsstruktur auf den Weg bringen, um die Attraktivität der Wi-
kipedia für die kompetenten und qualizierten Pros als Autoren in
225
... TUMMELPLATZ DES GEISTIGEN LUMPENPROLETARIATS
ihrem Gebiet herzustellen. Die Adminschaft hat diesen Fachleuten und
ihrer Arbeit den Rücken freizuhalten und sie vor den prolneurotischen
unterbelichteten Dauerschreibern zu schützen, nicht umgekehrt. Das
schließt die Mitarbeit der Breite nicht aus, im Gegenteil. Vieles kann,
vieles muss auch von den vielen eißigen Helfern ›drumherum‹ geleistet
werden, gern Schülern, Studenten, Arbeitslosen, wer auch immer an sei-
nem Platz wirklich etwas beitragen kann. Aber klar ist: Die Mitstreiter
können den Kern der ›qualitativen Leistungsträger‹ als das Rückgrat der
Autorentruppe nicht ersetzen.
Als erstes gehört der Vorstand/die Geschäftsleitung in Berlin durch
gestandene Persönlichkeiten ersetzt, die ihr Handwerk verstehen. ... Wer
wird, wenn es statt einer Einsicht und Kooperation zum Widerstand der
jetzigen Funktionsträger kommt, prüfen lassen, ob die Selbstbedienung
an Spendengeldern strafbare Untreue sein könnte? Ob es im Hinblick
auf den steuerfreien Gemeinnützigkeitsstatus des Vereins Steuerhinter-
ziehung sein könnte? Ob die Autoren beim Missbrauch ihrer Arbeit für
persönliche Vorteile nicht um den vertraglichen gemeinnützigen Zweck
betrogen werden und gegen die Verantwortlichen Schadensersatz (Au-
torenhonorar) einfordern können? Und ob der Vorstand nicht deshalb
auch zwangsweise in die Wüste geschickt werden kann?
Wer das alles ERNSTHAFT angehen will, weil er Wikipedia für
etwas von der Idee her Richtiges und Wichtiges hält, und wer selbst die
hier geforderte professionelle Kompetenz und den Willen zur konstrukti-
ven Mitarbeit vorweisen kann, der mag sich – aber bitte nur mit Klar-
namen – bei mir (im realen Leben!) melden. Ich unterstelle mal, dass
jeder hier weiß, wer und was ich bin und wie das geht ….
Ich bin mal gespannt, ob sich irgendwer bei mir meldet.
--91.60.112.47 15:24, 20. Jul. 2009 (CEST)«
»Und genau aus diesem Grund gibt es Gesetze. Zumindest in einer
Demokratie ... Dort gibt es ja nicht nur Ordnungsorgane, sondern genaue
Regelungen, wie diese verfahren sollen und dürfen. Und Instanzen, wel-
che die Ordnungsorgane wiederum kontrollieren. Wie dumm muss man
sein, so ein kompliziertes System aufzustellen, wo es doch ganz einfach
wäre, die Polizei mit allen Rechten auszustatten? Sie könnten ja einfach
jeden Mörder, Kinderschänder oder sonst im allgemeinen unbeliebte Per-
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... TUMMELPLATZ DES GEISTIGEN LUMPENPROLETARIATS
sonen einfach an den Cochones aufhängen! Oder rechte oder linke oder
den Nebenbuhler um die Frau. Was denken sich diese Demokraten ei-
gentlich bei so was? Hier in der Wikipedia wird das genau so fabriziert.
Hier gibt es eine Polizeitruppe, die all das dürfen. Virtuell natürlich.
Mit allem, was sonst noch dazu gehört: Zensur (EOD, Löschen, Versi-
onslöschen), Gefängnis (Sperren), Todesstrafe (innit) sowie Foltern (Ad-
minkandidatur, Löschhölle, Sperrprüfung, VM). Und es gibt den stillen
und den aktiven Widerstand, der deutlich in der Minderzahl ist. Wobei
natürlich gewaltloser Widerstand mit dem Innit bestraft wird. Also wer
da glaubt, keine Vergleiche mit einem Staatssystem machen zu können
… Ich kann das schon. Was jetzt geschieht, wäre etwa vergleichbar mit
Republikucht, oder ›politisch motivierter Fluchtmigration‹. Die Verhält-
nisse sind untragbar. Viele gehen sogar schon, wenn sie einmal ungerecht
gesperrt worden sind. … -- Widescreen 22:43, 22. Jul. 2009 (CEST)«209
Diese Meinungsäußerungen erfassen jedoch nur eine Seite des Pro-
blems. Die zweite Seite ist, dass eine bestimmende Mehrheit von
zeitreichen Autoren und zeitreichen Administratoren der deutsch-
sprachigen Wikipedia eine ihrer eigenen sozialen Lage entsprechen-
de Ideologie vertreten, die auf die Verneinung und Zerstörung der
bürgerlichen Leistungsgesellschaft abzielt.
»Albert Klempner« alias »Schnelle Feder« und seine Welt
Der Schriftwechsel, um den es im Folgenden geht, liegt schon ein
Jahrzehnt zurück. In der Wikipedia hat sich jedoch seitdem nichts
zum Positiven gewandelt. Den Klarnamen der Person und ihr Pseudo-
nym – sowieso kein Geheimnis – habe ich dennoch verfremdet, denn
die Leser sollen erkennen, dass es eigentlich nicht um diese, also eine
bestimmte Person geht, sondern um die Moral von der Geschichte.
Auch nun, im Jahr 2019, ist nicht zu erkennen, dass in der Wi-
kipedia Stimmen solcher Personen Gewicht hätten, die das tun, wo-
rauf es eigentlich ankäme, nämlich die von Schnelle Feder erstellten
209 Ebd.
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... TUMMELPLATZ DES GEISTIGEN LUMPENPROLETARIATS
bzw. bearbeiteten Artikel auf den Prüfstand zu stellen, deren Inhalt
auf die Zerstörung der bürgerlich-demokratischen Leistungsgesell-
schaft abzielt. Stattdessen haben sich die Reihen der Klassenkämpfer
um ihn geschlossen. Die von ihm geprägten Begrie werden als Hei-
lige Kühe betrachtet und die Kritik daran mundtot gemacht.
Worauf gründet sich meine Einschätzung? Am 1.Mai 2009
richtete ich an den Geschäftsführenden Direktor eines Universitäts-
instituts für Soziologie im gewerbeeißigsten Bundesland im west-
lichsten Deutschland eine Anfrage, da ich vermutete, dass »Albert
Klempner« alias »Schnelle Feder« an eben jenem Institut Doktorand
war. Darin wies ich zunächst auf folgende, von demselben benutzte
Begrie hin: Elite, Elitesoziologie, Bildungsarmut, Bildungsbeteili-
gung, Bildungsparadox, Intelligenz, IQ, Chancengleichheit, soziale
Herkunft, e Bell Curve, Arbeiterklasse, PISA-Studie, Dreifachun-
terdrückung, Diskriminierung, Irenäus Eibl-Eibesfeldt, Klassismus,
Rassismus, Dysgenik, Soziale Moblität, Volks-Uni usw. Seine einsei-
tigen Formulierungen, Denitionen und Begründungen, so schrieb
ich, seien mir aus der Zeit vor 1960 noch in Erinnerung, als in der
DDR eine dogmatische Ideologie das alleinige Sagen hatten. Weiter:
»Ich weiß, wovon ich rede. Ich habe alle meine Prüfungen in Marxis-
mus-Leninismus mit Eins bestanden, als Parteiloser in der DDR zehn
Jahre bei den führenden Forschungsgruppen der empirischen Sozialfor-
schung zu geheimen emen arbeiten und mich später zur Sozialge-
schichte habilitieren können. Ein Mann mit so primitiven Auassungen
wie ›Schnelle Feder‹ hätte sich nach 1970 in keinem sozialwissenschaft-
lichen Forschungsinstitut der DDR halten können.«
Anschließend klärte ich den Professor darüber auf, dass die Wi-
kipedia-Beiträge von »Schnelle Feder« durch einen gewissen »Albert
Klempner« bei Google Knol eingestellt würden. »Schnelle Feder« sei
zudem aktiv in Wikiversity, der Anarchopedia und bei WorkingClass-
Students. Bei Letzteren schrieb er über sich selbst: »Durchs Abi geras-
selt … Meine Magisterarbeit in Soziologie habe ich über studierende Ar-
beiterkinder geschrieben und meine Doktorarbeit schreibe ich zum ema
Klassenkampf.« Dieselben Angaben machte Albert Klempner über
sich an verschiedenen Stellen, so auch beim AStA der Universität mei-
228
... TUMMELPLATZ DES GEISTIGEN LUMPENPROLETARIATS
nes Adressaten. Zudem kündigte er ein eigenes Buch über »Klassen-
kampf« an. Auf meine Nachfrage hin erfuhr ich, dass »ein Doktorand
Albert Klempner« unbekannt sei. Meine Recherche zeigte aber, dass es
die Person Albert Klempner gab: Der AStA jener Universität wies ihn
mit Foto als »Referent für nanziell und benachteiligte Studierende«
von 2003 bis etwa 2006 aus. Und ein Foto bei Attac Campus zeigt ihn
am 24. November 2008 zusammen mit seinem Nachfolger.
Im Brief an den Geschäftsführenden Direktor wurde ich, nach-
dem ich all dies dargelegt hatte, nun konkret. Das Lieblingsbuch, auf
das Albert Klempner sich vielfach beziehe, sei ›Uni-Blu‹, also fragte
ich nach: »Inwieweit ist sein Selbstbild ein Blu? Wovon lebt der Mann,
fragt man sich, denn seine Aktivitäten sind ein Vollzeitbeschäftigung.
Unter Pseudonymen im Internet einfältige und radikale Meinungen zu
verbreiten ist nicht strafbar, sich dabei aber als Doktorand oder Doktor
eines bestimmten Instituts auszugeben, ist für das betreende Institut rufs-
chädigend. Sie werden deshalb sicher mit einer Erklärung an die Öent-
lichkeit gehen, indem Sie die Sache richtigstellen.« Auch solle man sich
an dem Institut fragen, warum ein extremer Charakter wie Klempner
es für opportun hielt, sich ausgerechnet als dem zugehöriger Sozio-
loge auszugeben. »Wir sollten uns dessen bewusst sein, dass diese meine
Anfrage hier und Ihre Reaktion und Antwort darauf keine persönliche
Angelegenheit sein und bleiben kann, sondern eine breite Öentlich-
keit erreichen wird.« Die Informationen über Albert Klempner alias
»Schnelle Feder«, so fuhr ich fort, seien als »Präzedenzfall für die un-
heilvollen Möglichkeiten der neuen Medien Wikipedia und Google-Knol
als Tummelfeld eines akademischen Lumpenproletariats«anzusehen.
Auf mein Anschreiben erhielt ich eine Antwort vom Stellvertre-
ter des Direktors. Herr Klempner habe »vor drei oder vier Jahren« bei
ihm seine Magisterexamen im Fach Soziologie abgelegt und »damals
auch die Absicht geäußert zu promovieren«. Eine kritische Bewertung der
Tätigkeit Klempners el aus, ich hatte sie auch nicht erwartet. Ein der-
art produktiver und aggressiver Typ wie Klempner, mit weitreichenden
Verbindungen ins lokale Antifa-Milieu, könnte der Institutsleitung ja
eine Menge Ärger bereiten. Ein weiterer Grund ist aber vor allem ein
inhaltlicher: Klempners Aussagen decken sich weitgehend mit denen
229
... TUMMELPLATZ DES GEISTIGEN LUMPENPROLETARIATS
seiner Direktoren. Die von ihm vertretenen Auassungen geben die
Hauptströmung der deutschen und westlichen Soziologie wieder.
Der Briefschreiber ist zweifellos ein verdienter Hochschul-
lehrer und sicher auch vielfacher Doktorvater. So bezeichnet man
landläug den Mann, der eine Dissertation betreut hat, welche er-
folgreich verteidigt worden ist, denn Vater und Mutter wird man
bekanntlich in dem Moment, in dem ein Kind geboren wird. Was
ist in der Sprache deutscher Juristen die Bezeichnung der beiden
bis zur Geburt? Die Schwangere und ihr Schwängerer. Wenn also
Klempner ihn öentlich als seinen »Doktorvater« bezeichnet, dann
stimmt etwas nicht, und der Professor sollte sich gegen eine solche
vorgeburtliche Vereinnahmung des Möchtegern-Doktors wehren.
Medizinisch kennt man in der Psychiatrie ja sogar Fälle von einge-
bildeter Schwangerschaft.
Rein mengenmäßig hat Albert Klempner in den letzten Jah-
ren den Sto für mindestens drei Dissertationen zu Papier bzw. ins
Internet gebracht. Seine Interpretationen und Statistiken, auf die er
sich stützt, sind – von nur einer Seite betrachtet – nicht immer falsch.
Aber ihm geht völlig die Fähigkeit ab, Gegenargumente und komple-
xe Statistiken sachlogisch richtig zu verstehen, mehrschichtige Inter-
pretationen geistig zu erfassen und im Rahmen seiner Möglichkeiten
zu widerlegen. Stattdessen sucht er jeden für ihn unverständlichen
oder von seiner Meinung abweichenden Standpunkt und statistischen
Befund zu unterdrücken, dabei greift er auch zur Ausschaltung der
Verfasser solcher Beiträge, also zu deren Sperrung in der Wikipedia.
Angeblich kämpft er gegen Diskriminierung, ist aber selbst ein radi-
kaler Diskriminierer all dessen, was seinen engen Horizont übersteigt.
Es ist mir klar, dass dieser Angri auf ihn die Aura des aus
der Masse herausragenden Klassenkämpfers verstärkt, vielleicht führt
er aber auch zu etwas kritischerem Lesen aller von ihm verfassten
Texte sowie zum inhaltlichen Gegenwind durch Dritte. Man sehe
sich bitte nur einmal einige von Schnelle Feder inhaltlich besonders
stark geprägte Begrie in der deutschen Wikipedia an und vergleiche
sie mit der englischsprachigen, dann wird deutlich, welchen ideolo-
gischen Unfug hier ein Einzelner angerichtet hat: »Arbeiterkinder«,
230
... TUMMELPLATZ DES GEISTIGEN LUMPENPROLETARIATS
»Bildungsbenachteiligung«, »Bildungsbenachteiligung in der Bun-
desrepublik Deutschland«, »Bildungsarmut«, »Bildungsparadox«,
»eorie sozialer Schließung«, »Bildungschance« und vieles mehr hat
nirgendwo auf der Welt eine Entsprechung, es sind Ausgeburten ei-
nes jakobinischen Egalitarismus, der sich hasserfüllt gegen alles Leis-
tungstragende richtet. Es wird einmal einer ganzen Arbeitsgruppe be-
dürfen, um das wieder auf den Boden der Tatsachen zu stellen, wenn
sich die Wikipedia nicht durch solche Auswüchse selbst ad absurdum
führen will. Der englischsprachigen Wikipedia sind die Probleme
zwar nicht fremd, die politische Vielschichtigkeit der englischspra-
chigen Welt hat aber derartige Einseitigkeiten bisher verhindert.
Wenn man wissen will, was der aktuelle linksextreme Stand-
punkt zu einem bestimmten Begri ist, dann braucht man nur
Schnelle Feder zu lesen. Für mich war die Beschäftigung mit ihm
deshalb stets interessant. Persönlich könnte er einem fast leidtun,
denn wovon lebt der Mann? Als Geburtsjahr gibt der Doktor-
schwangere 1963 an. Er dürfte demnach zu den unzähligen Absol-
venten der Geschichte, Germanistik, Soziologie, Psychologie, Politik
usw. gehören, die eigentlich nichts weiter als Arbeitslosigkeit studiert
haben, und mit ihren intellektuellen Fähigkeiten eher in der unte-
ren Hälfte der Massenabiturienten liegen (also unter IQ 115) und
tatsächlich so etwas wie ein akademisches Lumpenproletariat bilden.
Eine Benutzerin wandte sich in der Wikipedia wie folgt an
Albert Klempner: »Ich weiß, dass Du mit dem [[Benutzer:Schnelle
Feder]] identisch bist. Du diskutierst in einigen Diskussionen gleichzei-
tig mit Deinen beiden Accounts. Ich nde das nicht in Ordnung. (…)
Doppelaccounts sollten verboten werden, zumindest jedoch sollte man sie
oen auf der Benutzerseite angeben, damit mit oenen Karten gespielt
wird und jeder weiß woran er ist. Viele Grüße und nichts für ungut-
-[[Benutzer:Weltenbummlerin]] 21:12, 9. Mai 2009 (CEST)«
In jedem anderen Fall hätte ein solches Verhalten zu einer
Sperrung geführt. In der Wikipedia bewirken aber die Freunde von
Klempner, dass der Eintrag nicht nur gelöscht, sondern auch die
Versionsgeschichte in Minutenschnelle so manipuliert wird, dass
er »elektronisch verdampft« und somit sein Vorhandengewesensein
231
... TUMMELPLATZ DES GEISTIGEN LUMPENPROLETARIATS
nicht mehr nachweisbar ist (wenn ihn nicht, wie in diesem Fall, je-
mand zufällig rechtzeitig kopiert hat). Blitzschnell werden die Seiten
von Schnelle Feder gegen kritische Dritteinträge »geschützt«. Diese
Eektivität übertrit sogar die Gedankenpolizei in Orwells »1984«.
Ein nur in der deutschen Wikipedia eingerichtetes internes Zensur-
system stabilisiert diese Meinungsherrschaft, mit der eine Minder-
heit die Deutung von Begrien manipuliert.
Es ist anzunehmen, dass Schnelle Feder noch unter weiteren
Namen in der Wikipedia aktiv war oder ist. So machte z. B. ein Be-
nutzer »Jan Eissfeldt« blitzschnell Löschungen von Beiträgen wieder
rückgängig, bei denen Schnelle Feder federführend war, und ein Ad-
ministrator schützt ebenso blitzschnell dessen Benutzerseiten gegen
unbequeme Kritik. Die anonymen und pseudonymen Schreibmög-
lichkeiten der Wikipedia laden zwar zu derartigen Verhaltensweisen
geradezu ein, Schnelle Feder behauptet aber, sich nicht derartiger
Praktiken zu bedienen. Das ist oensichtlich gelogen, siehe oben
den Beitrag von »Weltenbummlerin«.
Während die Sozialwissenschaftler in der DDR ab 1970 auf
der Grundlage von Statistiken, deren Zahlen der herrschenden Ideo-
logie widersprachen, zunehmend nachdenklich wurden und ihre
Standpunkte korrigierten oder sogar grundlegend änderten, geht
diese Fähigkeit und dieser Willen zur kritischen und selbstkritischen
Reexion Klempner vollständig ab. Stattdessen setzt er mit Hilfe sei-
ner Gesinnungsgenossen alles daran, von seinen Vorurteilen abwei-
chende Statistiken und Meinungen nach Kräften zu unterdrücken.
Schnelle Feder ist dadurch, dass ich ihn enttarnt habe, eine »Per-
sönlichkeit des öentlichen Lebens« geworden,210 die von den Qualitäts-
medien als Gewährsperson herangezogen wird, wenn man eine Person
des tatsächlichen oder vermeintlichen rechten politischen Spektrums in
die Pfanne hauen möchte. Ginge Klempners Fähigkeit, teils tiefgründig
und originell zu recherchieren, nicht mit einem ungebremsten Hang
zu unbelegten Kombinationen und Unterstellungen einher, hätte er im
210 Vgl. http://de.wikimannia.org/Andreas_Kemper_(Soziologe): »1963, deut-
scher Dauerdoktorand der Soziologie, Wikipedia-Manipulator, Denunziant und
Profeminist« (abgerufen am 27.11.2018)
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... TUMMELPLATZ DES GEISTIGEN LUMPENPROLETARIATS
Leben einiges erreichen können. So enthält selbst der bereits zitierte
unsinnige Text über meinen Vater Heinz Weiß das gut belegte Recher-
cheergebnis, dass ilo Sarrazin sich bei »Deutschland schat sich ab«
(2010) in meinem Buch »Die IQ-Falle: Intelligenz, Sozialstruktur und
Politik« (2000) weit mehr bedient hat, als er je bereit war zuzugeben.211
Die Abteilung Studentenforschung des Zentralinstituts für Ju-
gendforschung der DDR führte bei Studenten auch IQ-Tests durch.
Der Mittelwert der Studenten für Marxismus-Leninismus lag bei 115
und damit eine volle Standardabweichung, also 15 IQ-Punkte, unter
dem Mittelwert der Studenten der Naturwissenschaften. Auf ähnli-
chem Niveau wie die Marxisten-Leninisten dürfte heute der Mittel-
wert der bundesdeutschen Soziologen liegen, sodass in dieser Fach-
richtung auch eine beträchtliche Zahl studieren und promovieren,
deren mittlerer IQ unter dem von Albert Klempner liegt. – Wenn
heute über 30Prozent eines Jahrgangs das Abitur ablegen, dann kann
der mittlere IQ der deutschen Abiturienten nicht über 115 liegen.212
Wenn also jemand einen geschätzten IQ von 110 bis 115 hat, dann
bendet er sich in guter Gesellschaft, und ich kann an einer solchen
Schätzung nichts Ehrenrühriges entdecken – außer denn man meint,
alle Menschen seien gleich, so wie Albert Klempner.
Wenn der mittlere IQ der Türkei mit 87 angegeben ist,213 dann
handelt es sich dabei um nichts anderes als um in der Türkei dort-
selbst getestete und von Regierungsstellen veröentlichte Ergebnisse.
Die 2005 von der Hürriyet gegen meine Person losgetretene Kam-
pagne brach zusammen, als die Journalisten seriöser türkischer und
deutscher Zeitungen den tatsächlichen Sachverhalt begrien. Mit
Rassismus hat die Veröentlichung eines derartigen PISA- bzw. IQ-
211 Vgl. Andreas Kemper: Die deutschsprachigen Quellen Sarrazins, in: M. Hal-
ler und M. Niggeschmidt (Hrsg.): Der Mythos vom Niedergang der Intelligenz.
Von Galton zu Sarrazin. Die Denkmuster und Denkfehler der Eugenik. Wiesba-
den 2012, S. 49.
212 Volkmar Weiss: Die Intelligenz und ihre Feinde. Aufstieg und Niedergang
der Industriegesellschaft. Graz 2012, Tabelle S. 291: »Die Bildungsexpansion
und Bildungsentwertung in Deutschland von 1960–2003 und der mittlere IQ
der Abiturienten«
213 Vgl. http://www.v-weiss.de/pisa2009.html (abgerufen am 27.11.2018)
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... TUMMELPLATZ DES GEISTIGEN LUMPENPROLETARIATS
Mittelwertes überhaupt nichts zu tun, es sei denn, man ist wie Albert
Klempner der Meinung, jeder IQ-Test sei ein Ausdruck von »Rassis-
mus der Intelligenz« und jede Zahl dazu müsse unterdrückt werden.
Allein die Veröentlichung einer Tabelle über IQ-Mittelwerte214
reicht in der deutschen Wikipedia-Welt aus, jemandem als »Person
des Rassismus« abzustempeln. Der Wikipedia-Eintrag zu meiner Per-
son wird von 140 Personen beobachtet, wovon mindestens 100 mehr
oder weniger politisch links und linksaußen stehen.215 Der Eintrag ist
in vielem eine Verleumdung. Wenn man dem gesunden Menschen-
verstand vertraut, lernt man damit zu leben, denn die einseitige Dar-
stellung dürfte kritische Personen erst neugierig machen, die wissen
wollen, was sich dahinter verbirgt. Meine nach 2009 veröentlichten
Arbeiten, darunter ein halbes Dutzend Bücher und mein Hauptwerk
»Die Intelligenz und ihre Feinde« (2012) haben es bisher gerade ins
Literaturverzeichnis geschat. Leute, die vermutlich nicht einmal eine
einzige nennenswerte Publikation aufweisen, entscheiden in der Wi-
kipedia darüber, was ist und was sein darf, was Kritik und Rezeption
eines Werks ist. Bei über 200 Arbeiten, sowohl sozial- als auch natur-
wissenschaftlichen, die ich veröentlicht habe, sind die meinungsbe-
herrschenden Geschwätzwissenschaftler mit den naturwissenschaftli-
chen völlig überfordert. Ist von ihnen einmal der Stab über jemand
gebrochen, kommt es dann ja auch nur noch darauf an, ihn allseitig
als unbedeutend oder auf geistigen Abwegen darzustellen.
Hauptakteur gegen mich war zwischen 2006 bis zu meiner
Sperrung 2009 »Schnelle Feder «. Unbeschränkte Sperrung droht
bis heute jedem, der versucht, den einseitig verzerrten, seit 2009 im
Wesentlichen unveränderten Wikipedia-Eintrag zu »Volkmar Weiss«
sachgerecht zu bearbeiten oder auch nur darüber zu diskutieren. Da
selbst Diskussionsbeiträge in Sekundenschnelle wieder rückgängig
gemacht oder dauerhaft gelöscht werden, auch noch zwei Stunden
nach Mitternacht, muss eine ganz Schar von Personen »Volkmar
214 Vgl. Volkmar Weiss: Das IQ-Gen – verleugnet seit 2015. Eine bahnbre-
chende Entdeckung und ihre Feinde. Graz 2017, S. 86.
215
Vgl. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Volkmar_Weiss&action=info
(abgerufen am 27.11.2018)
234
... TUMMELPLATZ DES GEISTIGEN LUMPENPROLETARIATS
Weiss« (wie auch andere Einträge) ständig überwachen, evtl. auch
Personengruppen, die gemeinsam unter einem Pseudonym schrei-
ben. Wer sind sie? Wer bezahlt sie? Aus welchen Fördertöpfen wer-
den sie durch wen nanziert? Denn anders lässt sich diese Überwa-
chung der »Wahrheit« in dieser Intensität nicht aufrecht erhalten.
Seit Jahren arbeite ich jede Woche mindestens einen vollen Tag
in einer der großen wissenschaftlichen Bibliotheken in Leipzig. In
einer sehe ich an jedem beliebigen Wochentag immer dieselbe Person
an ein und demselben Computer mit Internetanschluss sitzen. Der
Mann, etwa 40 Jahre alt und äußerlich unauällig, kommt früh stets
als einer der ersten Leser in die Bibliothek und verlässt sie am späten
Nachmittag. Den ganzen Tag liest er im Internet oder schreibt selbst
Texte, hat neben sich auch einige ausgeliehene Bücher liegen, auf die
er sich stützt oder aus denen er zitiert. Woran arbeitet er? Wer bezahlt
ihn? Ein Blick über die Schulter zeigt, es handelt sich um politische
Bücher und Foren, in denen er liest und schreibt. Als ich mich beim
Bibliothekspersonal nach ihm erkundige, weiß man sofort Bescheid:
Er sei arbeitslos und etwas verhaltensgestört, hätte auch schon Haus-
verbot gehabt, aber man wird ihn nicht los. Wenn ich mir einen
pseudonymen Wikipedia-Vielschreiber mit zweifelhaften Umgangs-
formen vorstelle, dann habe ich diesen Mann vor Augen.
Wenn die Wikipedia aus ihrem Schlamassel herauskommen will,
dann sollte sie davon lernen, wie einst gute gedruckte Enzyklopä-
dien hergestellt wurden: Wichtig sind Fachleute (Administratoren),
die mit Beruf und Namen für ihr Fach stehen, jeweils unterstützt
von Stäben, die unter ihrem Namen oder pseudonym mitarbeiten,
wobei Klarnamen und Beruf dem Administrator aber bekannt sein
müssen. Die Zugehörigkeit zu einem Stab muss man sich erarbeiten,
was auch pseudonym oder anfangs anonym möglich sein sollte. Es
wäre falsch, das Heer der Namenlosen von der Mitarbeit ganz auszu-
schließen, denn z. B. mit lokalem oder regionalem Bezug können sie
Beiträge leisten, die nach bestätigender Sichtung mehr bringen, als
die alten Enzyklopädien zu bieten hatten. Für politische oder sonst
wie besonders strittige Felder sollte es Administratoren unterschied-
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... TUMMELPLATZ DES GEISTIGEN LUMPENPROLETARIATS
licher Auassungen geben, die in der Enzyklopädie auch anderen
oder Minderheitenmeinungen Raum einräumen. Die Administrato-
ren, die Verantwortung tragen, müssen dafür bezahlt werden.
Wer hot, eine Genesung der Wikipedia ließe sich allein
durch eine Änderung des politischen Großklimas in der Gesellschaft
erreichen oder wäre die Folge davon, der irrt. Eine Umpolung würde
nur die Missstände umpolen.
Wikipedia nanziert sich durch Spenden. Die Spender sollten
sich im Klaren darüber sein, wofür und wem sie spenden.
Vom Autor, dem Herausgeber sowie vom Verlag gekürzte
und bearbeitete Fassung eines Texts, der seit 2009 im
Internet zu lesen ist, ursprünglich als Google Knol, inzwi-
schen im Archiv von WikiMANNia.216
216 http://webarchiv.wikimannia.org/knol/volkmar-weiss/totalitaetsanspruch-
der-gleichheitsideologie-in-der-wikipedia.htm (abgerufen am 27.11.2018)
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