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Vodún-Kult und christlicher Gottesdienst. Ein Vergleich aus christlicher Perspektive

Authors:
  • Vinzenz Pallotti University

Abstract

Der Vodún-Kult ist monotheistisch-polylatrisch. Obwohl die Existenz eines einzigen Gottes anerkannt wird, liegen viele unterschiedliche Vermittlungskulte vor. Das leitende Prinzip des Vodún-Kults lautet: Was du dem unzugänglichen Gott tun willst, das tu den Vodún (bzw. Geistern), sie sind seine Stellvertreter und werden ihm Rechenschaft ablegen. Im Hintergrund dieses Monotheismus steht ein dialektischer Panentheismus, gemäß dem das All in Gott eingeschlossen ist und in ihm seinen Halt besitzt, es besteht aber eine strikte Unterscheidung zwischen Gott und den Geschöpfen. Der Vodún-Kult will alle sichtbaren und unsichtbaren Kräfte für sich einnehmen. Sein Ziel ist es, alles in Harmonie zu bringen und die Lebenskräfte zu verstärken. Zu den meisten Komponenten der christlichen Liturgie lassen sich entsprechende Elemente im Vodún-Kult finden: Das Fá-Orakel und seine Deutung weist ähnliche Merkmale wie der christliche Wortgottesdienst auf, die Darbringung der Opfer erinnert an die christliche Opfergabe, der Kolanuss-Ritus an die christliche Kommunionausteilung, der Segen des Bokonon (Vodún-Priesters) an den priesterlichen Segen, die Gesänge und Tänze zum Lob Gottes oder der Gottheiten an christliche Lobgesänge. Auch die Sakramente und Sakramentalien finden ihre Gegenstücke im Vodún-Kult: Der erste Schritt des Initiationsritus ähnelt der Taufe, komplementäre Initiationsstufen ähneln der Firmung, Versöhnungsfeiern und Reinigungsriten den Bußfeiern, die traditionelle Krankenpflege entspricht in etwa der christlichen Krankensalbung, die rituelle Ehe entspricht der christlichen Trauung, die Vodún-Priesterweihe lässt sich in Beziehung bringen mit der christlichen Priesterweihe, die Amulette mit den Sakramentalien usw.. Nichtsdestoweniger gilt: Aufgrund der Unüberbietbarkeit der christlichen Eucharistie, in der sich Jesus Christus selbst, der Sohn Gottes, „als der Altar, der Priester und das Opfer“ für das Heil der Welt opfert und angesichts der wesentlichen Unterschiede kommt es aus christlicher Sicht nicht in Frage, Polylatrie, Geisterverehrung, Ahnenverehrung und den Kult der Vodún-Statuen in irgendeiner Weise als gültige Pendants zur Verehrung des dreieinen Gottes, zur Verehrung der Engel, der Heiligen und zum christlichem Bilderkult in die Waage zu legen. Es geht vielmehr darum, diese Voraussetzungen als Grundlagen für eine adäquate Inkulturation anzusehen, die auf Basis gründlicher Hermeneutik den notwendigen Bruch dazwischen bezeichnet und zugleich eine fruchtbare Brücke zwischen beiden aufbaut.
FIATAL KUTATÓK ÉS DOKTORANDUSZOK
X. NEMZETKÖZI JUBILEUMI
TEOLÓGUSKONFERENCIÁJÁNAK
REZÜMÉKÖTETE
ABSTRACTS OF THE 10TH JUBILEE CONFERENCE
OF JUNIOR THEOLOGIANS AND
DOCTORAL STUDENTS
FIATAL KUTATÓK ÉS DOKTORANDUSZOK
X. NEMZETKÖZI JUBILEUMI TEOLÓGUSKONFERENCIÁJA
Doktoranduszok Országos Szövetsége
Hiudományi Osztály
Eger, 2020. február 28. – március 1.
10TH JUBILEE CONFERENCE
OF JUNIOR THEOLOGIANS AND DOCTORAL STUDENTS
The Department of Theology of the National Association of
PhD Students
28 February – 1 March 2020, Eger
Kiadja a
Doktoranduszok Országos Szövetsége
1055 Budapest, Falk Miksa u. 1.
ISBN 978 615 5586 55 2
Szerkesztő: Kiss Gábor
Borító: Melis Péter
„A pályázat az Emberi Erőforrások Minisztériuma megbízásából az
Emberi Erőforrás Támogatáskezelő által meghirdete
Nemzeti Tehetség Program NTP-FKT-M-19-0001 kódszámú
pályázati támogatásból valósult meg.”
Budapest, 2020
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REZÜMÉKÖTET
scriptural tradition. The yard must be guarded against the growth of wild
grapes (Isaiah 5) or against expropriation (1 Kings 21, Song of Songs 1) or
against the damage caused by wild animals (Song of Songs 2:15). Wine is
also a symbol of revelation in Jewish Bible commentaries. A good example
of this motif is a medieval commentary on the Song of Songs, which is
traditionally read allegorically in Jewish and Christian traditions, the work
of Rabbi Shlomo Yihaki (Rashi). Rashi was a 11-12th century French Jewish
commentator, famous even in his own time. In his work, the dialogue
between the male and the female voice appears essentially as a dialogue
between God and the Jewish people (as in the Christian interpretationit is a
dialogue between Christ and the Church).
Wine is often mentioned in Scripture as part of the feast of the time, but
of course -- according to the allegorical interpretation -- it refers to much
more. Wine, in Rashi’s explanation, is not only a symbol of joy but also one
of the Torah, teaching and revelation. Rashi, relying on Talmudic sources,
emphasizes that synagogues and schools are places of revelation. And wine
creates a festive atmosphere, which also refers to the joy of revelation. (The
question of revelation is a central theme in the commentary.)
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Samson Takpe
Theologische Fakultät Trier
Vodún-Kult und christlicher Goesdienst
Ein Vergleich aus christlicher Perspektive
Der Vodún-Kult ist monotheistisch-polylatrisch. Obwohl die Existenz
eines einzigen Goes anerkannt wird, liegen viele unterschiedliche
Vermilungskulte vor. Das leitende Prinzip des Vodún-Kults lautet: Was
du dem unzugänglichen Go tun willst, das tu den Vodún (bzw. Geistern),
sie sind seine Stellvertreter und werden ihm Rechenschaft ablegen. Im
Hintergrund dieses Monotheismus steht ein dialektischer Panentheismus,
gemäß dem das All in Go eingeschlossen ist und in ihm seinen Halt
besit. Es besteht eine strikte Unterscheidung zwischen Go und den
Geschöpfen. Der Vodún-Kult will alle sichtbaren und unsichtbaren Kräfte
für sich einnehmen. Sein Ziel ist es, alles in Harmonie zu bringen und die
Lebenskräfte zu verstärken.
Zu den meisten Komponenten der christlichen Liturgie lassen sich
entsprechende Elemente im Vodún-Kult nden: Das Fa-Orakel und seine
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Deutung weist ähnliche Merkmale wie der christliche Wortgoesdienst
auf, die Darbringung der Opfer erinnert an die christliche Opfergabe, der
Kolanuss-Ritus an die christliche Kommunionausteilung, der Segen des
Bokonon (Vodún-Priesters) an den priesterlichen Segen, die Gesänge und
Tänze zum Lob Goes oder der Goheiten an christliche Lobgesänge.
Auch die Sakramente und Sakramentalien nden ihre Gegenstücke
im Vodún-Kult: Der erste Schri des Initiationsritus ähnelt der Taufe,
komplementäre Initiationsstufen ähneln der Firmung, Versöhnungsfeiern
und Reinigungsriten den Bußfeiern, die traditionelle Krankenpege
entspricht in etwa der christlichen Krankensalbung, die rituelle Ehe
entspricht der christlichen Trauung, die Vodún-Priesterweihe lässt sich in
Beziehung bringen mit der christlichen Priesterweihe, die Amulee mit den
Sakramentalien usw..
Nichtsdestoweniger gilt: Aufgrund der Unüberbietbarkeit der christlichen
Eucharistie, in der sich Jesus Christus selbst, der Sohn Goes, „als der Altar,
der Priester und das Opfer“ ein für alle Mal für das Heil der Welt geopfert
hat und angesichts der wesentlichen Unterschiede kommt es aus christlicher
Sicht nicht in Frage, Polylatrie, Geisterverehrung, Ahnenverehrung und
den Kult der Vodún-Statuen in irgendeiner Weise als gültige Pendants zur
Verehrung des dreieinen Goes, zur Verehrung der Engel, der Heiligen und
zum christlichem Bilderkult in die Waage zu legen. Es geht vielmehr darum,
diese Vorausseungen als Grundlagen für eine adäquate Inkulturation
anzusehen, die auf Basis gründlicher Hermeneutik den notwendigen Bruch
dazwischen bezeichnet und zugleich eine fruchtbare Brücke zwischen
beiden auaut.
Vodún cult is monotheistic-polylatric: that means there are many dierent
mediation cults around a single recognized God. The guiding principle of
the Vodún cult is: What you want to do to the inaccessible God, do it to
the Vodún (or Spirits), they are his representatives and will give report to
him on your behalf. Vodún cult is set on the background of a dialectical
panentheism, that means everything is included in God and has their being
in Him, however there is a strict distinction between God and the creatures.
This cult aims at capturing all visible and invisible forces, in order to bring
everything into harmony and strengthen the vital force.
Most of the components of the Christian liturgy can nd their
corresponding elements in the Vodún cult: Fa-oracle and interpretation
vs Christian liturgy of the Word, presentation of the oerings vs Christian
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REZÜMÉKÖTET
oertory, rite of kola nuts vs Christian communion, blessing of the Bokonon
(Vodún priest) vs Priestly blessings, chants and dances to the praise of God
or of the deities vs Christian praises. The sacraments and sacramentals also
nd their similarities in the Vodún cult: First step of the initiation ritual vs
Baptism, complementary initiation stages vs Conrmation, reconciliation
celebrations and cleansing rites vs Penance, traditional care vs. Christian
anointing of the sick, ritual marriage vs Church wedding, Vodún priesthood
vs Christian priesthood, amulets vs Sacramentals, etc.
Nevertheless, due to fundamental dierences, the aim here is not to
compare or equate the two rites or cults – each is unique in its own way
and has its profound meaning in its context especially for its particular
adherents. It is therefore a question of examining if these similarities can
inspire or provide the basis for a fruitful inculturation, which on the basis of
innovative hermeneutics, makes their dierences obvious and at the same
time lays bare the fertile bridge between them.
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Sárközi Gergely Antal
Pápai Református Teológiai Akadémia, óraadó mentor
Károli Gáspár Református Egyetem Hiudományi Doktori Iskola,
doktorandusz
Adatok a Pápai Református Teológiai Akadémia
1918-1920 közöi történetéhez
Előadásomban doktori értekezésem egy szeletét, a teológia történetének az
első világháború végétől a trianoni békediktátumig terjedő időszakát, illet-
ve a terület-elcsatolások oktatásra gyakorolt közvetlen hatását szeretném
ismertetni. Bemutatom az első világháború végi, illetve az azt követő álta-
lános helyzetet, a teológia életét befolyásoló anyagi és személyi feltételeket,
ismertetem az intézmény pénzügyi helyzetét, az anyagi konszolidációs kí-
sérleteket.
Ezt követi a Tanácsköztársaság történetének rövid vázolása, a pápai tör-
ténések ismertetése, különösen az egész Pápai Református Kollégiumot (teo-
lógia, gimnázium, könyvtár) érintő események kibontása: könyvtár államo-
sítása, szakszervezet, tanárok túszul ejtése.
Végül ismertetem a Dunántúli Református Egyházkerület, s benne a Pá-
pai Református Kollégium Trianon utáni helyzetét: a területvesztéssel együ
járó legációs körzetek drámai csökkenését, de fontos beszélni a beiskolázási
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