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Abstract

Greve, S., Thumel, M., Jastrow, F., Krieger, C., & Süßenbach, J. (2019). Eine Dschungel-Bewegungslandschaft mithilfe von Tablets inszenieren. Sportpraxis, Sonderheft Digitale Medien im Sportunterricht, 13-16. Digitale Medien stellen eine sinnvolle Unterstützung im Sportunterricht dar. Dieser Beitrag zeigt Möglichkeiten des Einsatzes von Tablets in einer zweiten Klasse bei der Inszenierung einer Bewegungslandschaft zum Thema Dschungel. Dabei werden Videoclips zur Erklärung des Aufbaus und die Sprachmemofunktion für das Ab- und Einspielen von Bewegungsaufgaben genutzt. Für den Aufbau der fachlich interessanten Lernumgebung mit Medien, wurde sich an den Prinzipen „Selbstständigkeit fördern, Kommunikation erleichtern, Kooperation anregen“ des Grundschulverbands orientiert. Das Tablet fungiert in dieser Unterrichtseinheit als „Lehrassistent“.
Die vorgestellte Unterrichtseinheit mit dem Inhalt Be-
wegungslandschaft erstreckt sich über drei Doppel-
stunden und wird von einer Dschungelgeschichte ge-
rahmt. Dazu wird eine Affen-Handpuppe genutzt. Zu
Beginn der ersten Doppelstunde erzählt der Lehrer eine
Geschichte, dass am Morgen eine Bananenkiste an der
Schule angekommen sei. Die Bananenkiste steht im Sitz-
kreis, in ihr ist der Affe versteckt. Als er hervorkommt,
erzählt der Lehrer mit ihm und bittet die Kinder, einen
Dschungel aufzubauen, damit er klettern, balancieren
und schwingen kann. Der Affe hat fünf Tablets mitge-
bracht, auf denen jeweils eine Aufbauanleitung für eine
Stationen ist. Der Lehrer teilt die Schüler in fünf Gruppen
ein und gibt die Tablets aus. Die Gruppen verteilen sich in
der Halle, der Lehrer gibt den wichtigen Hinweis, dass alle
Kinder so leise wie möglich sein müssen, damit der Ton
verständlich ist.
Die Gruppen finden auf ihren Tablets je einen Video-
clip, der aus Fotos von der aufzubauenden Station zu-
sammengeschnitten ist. Auf jedem Foto ist der Aufbau in
Eine Dschungel-Bewegungslandschaft
mithilfe von Tablets inszenieren
Von Steffen Greve, Florian Jastrow, Claus Krieger, Jessica Süßenbach und Mareike Thumel
einem weiteren Stadium zu sehen (Abb. 1–3). Der Affe ist
auf den Fotos zu sehen und führt durch den Aufbau der
Stationen. Die Fotos sind mit Ton hinterlegt, der Affe
spricht auf dem Bild mithilfe der App Chatterpix (Abb. 4).
„Hallo liebe Kinder! Ich habe gehört ihr wollt heute im
Dschungel ein paar tolle Stationen aufbauen? Ich kann
euch erklären, wie ihr da am besten rangeht. Komm, wir
gucken uns das mal zusammen an! Als erstes holt ihr mit
der Hilfe eurer Lehrerin einen Barren und stellt ihn fest
auf den Boden. Achtet darauf, dass der Barren mit den
Hebeln festgemacht ist. Als nächstes holt ihr vier kleine
Matten und legt sie über die Standfüße des Barrens und
als Sicherung in die Mitte auf den Boden. Jetzt holt ihr ein
großes Schwungtuch und legt es über den Barren. Als
nächstes holt ihr zwei Ständer und befestigt dort, wie auf
dem Bild zu sehen, das Schwungtuch, um den Eingang
des Tunnels zu bauen. Vor den Eingang legt ihr eine wei-
tere Matte. Auf der anderen Seite des Tunnels legt ihr
links und rechts vom Ausgang je einen Medizinball auf
Digitale Medien stellen eine sinnvolle Unterstützung im Sportunterricht dar. Dieser
Beitrag zeigt Möglichkeiten des Einsatzes von Tablets in einer zweiten Klasse bei
der Inszenierung einer Bewegungslandschaft zum Thema Dschungel. Dabei werden
Videoclips zur Erklärung des Aufbaus und die Sprachmemofunktion für das Ab- und
Einspielen von Bewegungsaufgaben genutzt. Für den Aufbau der fachlich interes-
santen Lernumgebung mit Medien, wurde sich an den Prinzipen „Selbstständigkeit
fördern, Kommunikation erleichtern, Kooperation anregen“ des Grundschulverbands
orientiert. Das Tablet fungiert in dieser Unterrichtseinheit als „Lehrassistent“.
SportPraxis Sonderheft 2019 13
das Schwungtuch, um dieses zu befestigen. Das schafft
ihr, oder? Ihr seid doch affenstark!“
Am Ende des Clips sind alle Geräte, die für die Station
gebraucht werden einzeln zu sehen. Alle Geräte haben
mithilfe der App Chatterpix Augen, Mund und Nase er-
halten, stellen sich den Schülern vor und nennen die An-
zahl der Kinder, die zum Tragen benötigt werden, (z.B.
Kleine Matte: „Ihr braucht vier Kinder, um mich zu tra-
gen“). Die Gruppen können die Videos jederzeit stop-
pen, vor- und zurückspulen, mehrmals abspielen und
somit nach ihren Bedürfnissen nutzen, dies erklärt ih-
nen der Affe ebenfalls zu Beginn des Clips. Dazu gibt es
die Aufgabe, sich beim Aufbau gemeinsam abzuspre-
chen, wer welches Gerät holt und wer wobei hilft. Bei
manchen Geräten (z.B. Sprossenwand oder Barren) ist
die Unterstützung des Lehrers notwendig, auch dies tei-
len die Geräte durch die animierten Bilder selbst mit.
Am Schluss des Clips gibt der Affe die Anweisung, dass
das Tablet wieder an einen sicheren Ort gebracht wird,
in diesem Falle ein umgedrehter kleiner Kasten am Rand
der Halle. Mithilfe der Videoclips können fünf Schüler-
gruppen parallel aufbauen, ohne dass der Lehrer immer
wieder Anweisungen wiederholen muss. Im Gegensatz
zu Stationskarten kann hier gesprochene Sprache ge-
nutzt werden, was ebenfalls von Vorteil ist. Die Anwei-
sungen können auf diesem Wege auch in unterschiedli-
chen Sprachniveaus bzw. in unterschiedlichen Sprachen
gegeben werden.
Das Erstellen der Clips stellt einen überschaubaren Auf-
wand dar, zumal diese immer wieder genutzt werden
können. Da auf den Clips ausschließlich Geräte und
Stofftiere zu sehen sind, sind diese datenschutzrecht-
lich/urheberrechtlich unbedenklich.
Folgende Stationen werden aufgebaut:
Station „Wackelbrücke“
Material: 8 Gymnastikstäbe, 2 kleine Kästen, 1 Lang-
bank
Übung: Die Bank wird umgedreht und mit der Sitzfläche
auf die nebeneinanderliegenden Gymnastikstäbe ge-
legt. An beiden Enden steht hochkant je ein kleiner Kas-
ten mit der Sitzfläche zur Bank. Zwischen den Banken-
den und den Kästen sind ca. 30 cm Abstand, damit die
Bank auf den Stäben hin und her wackeln kann, sobald
ein Kind über die Bank balanciert. Die Abstände können
je nach Fähigkeiten der Kinder variiert werden. Abb. 5
Station „Dschungelhöhle“
Material: 1 Barren, 1 Schwungtuch, 3 Medizinbälle, 4
kleine Matten
Übung: Ein Barren wird mit vier kleinen Matten gesi-
chert, dann wird ein Schwungtuch über den Barren ge-
Chatterpix: Mithilfe der einfach zu bedienenden App „Chatterpix“ (www.duckduckmoose.com) können Bilder
mit wenigen Klicks zum Leben erweckt werden. In diesem Beispiel wurde das mit dem Tablet aufgenommene
Foto des Affens in der App geöffnet. Im nächsten Schritt bekam der Affe einen digitalen Mund und der Text
wurde über das Mikrofon des Tablets aufgesprochen. Hier stehen uns 30 Sekunden zur Verfügung. Der hinzuge-
fügte Mund bewegt sich dann beim Abspielen entsprechend des aufgesprochenen Textes.
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legt, sodass eine Höhle entsteht. Mit den Medizinbällen
wird das Tuch beschwert, damit es nicht verrutscht.
Station „Affenschaukel“
Material: Ringe, 1 kleiner Kasten, 2 Weichbodenmatten,
Ca. 15 kleine Bälle
Übung: Die Ringe werden ausgefahren und mit den
Weichbodenmatten gesichert. Auf den Weichboden-
matten werden Bälle verteilt und neben den Matten
steht umgedreht ein kleiner Kasten, in den die Bälle ge-
worfen werden können.
Station „Lianen-Rutsche“
Material: Sprossenwand, 1 Tau oder mehrere Seilchen, 1
Langbank, 1 Weichboden, 2 kleine Matten, 1 Tuch
Übung: Eine Bank wird in die Sprossenwand gehängt.
Sollte keine Bank mit entsprechenden Vorrichtungen
vorhanden sein, kann die Bank auch mit einem Seilchen
befestigt werden. Dazu wird ein langes Seil oben an der
Sprossenwand befestigt. Dazu ein Tuch, welches eine
Banane symbolisiert. Alles wird mit Weichboden und
Matten gesichert. Abb. 6
Station „Bananen pflücken“
Material: 1 Langbank, 2 Reutherbretter, Mehrere Tü-
cher, 1 Reifen
Übung: Der Reifen wird an einen Basketballkorb ge-
hängt, in den Reifen wiederum mehrere Tücher. Unter
dem Reifen stehen zwei Reutherbretter, auf denen eine
umgedrehte Langbank positioniert wird. Die Tücher
sind die Bananen, die gepflückt werden sollen. Abb. 7
Nachdem die Schüler die Stationen aufgebaut haben,
dürfen sie diese frei ausprobieren, es gibt keine Vorga-
ben bzgl. der Bewegungsformen. Lediglich wird an den
Affen erinnert, der zu Beginn der Stunde vom Balancie-
ren, Klettern und Schwingen gesprochen hatte. Die Tab-
lets werden in dieser Phase nicht mehr benötigt. Am
Schluss kommen die Schüler im Sitzkreis zusammen
und der Affe gibt einen Ausblick auf die kommende
Stunde, in der er den Kindern erzählen wird, was er am
liebsten an den Stationen macht.
Nachdem in der ersten Doppelstunde die Tablets aus-
schließlich zur Unterstützung der Schüler beim Aufbau
genutzt wurden, werden die Geräte in der zweiten Dop-
pelstunde für weitere Aufgabenstellungen genutzt. Der
Ablauf ist ähnlich zur Vorwoche, auf den Tablets finden
sich erneut je ein Video zum Erklären des Aufbaus der
jeweiligen Station. Dazu gibt es je zwei zusätzliche Clips,
in denen der Affe vorschlägt, was die Kinder an den Sta-
tionen machen können. Dies ist frei beschrieben:
„Hallo Kinder, eure Station sieht super aus! Als erstes
könnt ihr euch mit den Füßen in die Ringe hängen. Dann
lasst ihr euch von einem anderen Kind eurer Gruppe ei-
nen Ball zuwerfen, den ihr fangen müsst. Den werft ihr
dann in die Kiste. Los geht’s!“
„Affenstark! Als nächstes hängt ihr euch mit den Händen
an die Ringe und versucht mit den Füßen einen Ball auf-
zuheben. Diesen müsst ihr dann auch mit den Füßen in
die Kiste bekommen. Eventuell müsst ihr die Kiste dafür
näher heranholen. Los geht’s!“
Die Tablets bleiben an den Stationen, sodass die Schüler
sich an den Stationen den jeweiligen Clip mit den Vor-
schlägen ansehen können. Dazu bekommen die Kinder
vom Affen die Aufgabe, sich eigene Bewegungsformen
auszudenken, und diese mit der Sprachmemofunktion
aufzunehmen. Diese können von den nachfolgenden
Gruppen angehört und ausgeführt werden.
„Du musst mal auf dem Rücken über die Brücke robben.
Das ist so cool! Probier das mal aus!“
Es wäre denkbar, dass sich die Kinder mit der Video-
funktion der Tablets gegenseitig aufnehmen und dies
ggf. zusätzlich kommentieren. Dann wäre für die nächs-
ten Gruppen das Nachmachen einer Bewegung über
einen visuellen Zugang die Aufgabe, was für viele Kin-
der eine Hilfe darstellt. Dieses Vorgehen sollte aller-
dings im Vorwege der Elternschaft kommuniziert und
das Einverständnis abgefragt werden. Auch wenn mit
den Videos keine Onlineverbreitung geplant ist, handelt
es sich doch um ein sensibles Thema, welches beachtet
werden muss.
Damit das beschriebene Vorgehen einen entsprechend
geordneten Rahmen hat, teilt der Lehrer fünf Gruppen
ein. Jede Gruppe startet an einer Station, nach einer fest-
gelegten Zeit gibt der Lehrer ein Signal und die Gruppen
wechseln im Uhrzeigersinn die Stationen.
In der Mitte der Halle liegt auf einem kleinen Kasten ein
zusätzliches Tablet. Auf diesem sind alle benutzten Gerä-
te mit Fotos hinterlegt, die beim Darauf-Klicken ihren Na-
men laut und deutlich sagen. Diese Hilfe ist für alle Schü-
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ler gedacht, die noch nicht alle Namen der Geräte wissen
und wurde im geschilderten Beispiel häufig genutzt.
Zum Schluss reflektiert der Lehrer mit den Schülern
das Vorgehen beim Aufnehmen der Bewegungsaufga-
ben. Bei dieser freien Aufgabe mussten die Kinder sich in
der Gruppe absprechen, welche Aufgaben eingespro-
chen werden, wer diese einspricht und wie sie diese Auf-
gaben formulieren wollen. Dies ist in allen Gruppen un-
terschiedlich verlaufen. Mal haben die Kinder zu viert
diskutiert und abgestimmt, wie die Aufgabe formuliert
werden soll, dann die Aufgabe eingesprochen, nochmals
angehört, ggf. gelöscht und erneuert. Eine andere Grup-
pe teilte sich zur Bearbeitung auf. In einer Gruppe arbei-
teten die Kinder allein, und auch nicht alle Schüler be-
fassten sich überhaupt mit der Möglichkeit. In der Refle-
xionsrunde berichten zudem einige Kinder, welche Auf-
gaben sie angehört und ausgeführt, und welche sie
nicht verstanden hatten. Es liegt im Ermessen des Leh-
rers, wie er diese Gespräche steuert und welches Ziel
verfolgt wird. Dies bietet im weiteren Unterricht die
Möglichkeit, über die Formulierung von Aufgabenstel-
lungen oder Lagebezeichnungen zu sprechen. Das Tablet
ist an dieser Stelle ein Instrument der Gruppenarbeit. Es
gab kleine Konflikte, da in einigen Situationen mehrere
Kinder zur selben Zeit damit arbeiten wollten. Hier muss
der Lehrer unterstützen und ggf. eine Reihenfolge fest-
legen, sofern die Schüler selbst keine Regelung finden
können, was in der zweiten Klasse nicht unüblich ist.
In der dritten Doppelstunde wurden die Tablets er-
neut zum Aufbau der Stationen genutzt. Danach wur-
den die Geräte in dem kleinen umgedrehten Kasten in
der Mitte der Halle verstaut und für den weiteren Ver-
lauf der Stunde nicht mehr benötigt. Als neue Aufgabe
wurden in dieser Doppelstunde Tierlottokarten genutzt.
Dazu wurden die Schüler in Paare eingeteilt. Die Karten
lagen verdeckt im Mittelkreis der Halle. Aus jedem Paar
zog ein Schüler eine Karte und verriet nicht, was er gezo-
gen hatte. Das Kind durchlief die Stationen im jeweili-
gen Tiermodus, der Partner musste die Bewegungen
nachmachen. Am Schluss durfte der Partner raten, um
welches Tier es sich handelte. Anschließend wurden die
Rollen gewechselt und das andere Kind zog eine Karte.
Fazit: Das Tablet wurde in der skizzierten Unterrichtsein-
heit eingesetzt, um zu Bewegung anzuregen und anzulei-
ten. Der Einsatz ermöglichte den selbständigen Aufbau
der Gerätelandschaft, wobei sich die Kinder untereinan-
der organisieren mussten, was den Lehrer entlastete und
gleichzeitig ermöglichte, dass er den Gruppen, die ihre
Station alleine nicht aufbauen konnten, gezielt helfen
konnte. Die Möglichkeit des wiederholten Abspielens und
Stoppens der Aufgaben wurde von den Kindern genutzt,
sodass alle beim Aufbauen mitdenken und mithelfen
konnten. Auch konnten die Kinder ihre eigenen Ideen und
Aufgaben über die Audiofunktion den anderen Kindern
zur Verfügung zu stellen. Wie erwähnt ist dies auch mit
der Videofunktion denkbar, was die Aufgabe entspre-
chend verändert. Videos bieten auch einen veränderten
Anlass zur Reflexion, da über die Bewegung anhand des
Videos gesprochen werden kann. Somit wird der sonst
flüchtige Moment festgehalten und stellt einen detail-
lierten Gesprächsanlass dar, der von den Schülern sowie
Dr. Steffen Greve ist wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Institut für Bewegung,
Sport und Gesundheit an der Leuphana
Universität Lüneburg
Florian Jastrow ist wissenschaftlicher
Mitarbeiter im Zukunftszentrum Lehrer-
bildung an der Leuphana Universität Lü-
neburg.
Mareike Thumel ist wissenschaftliche
Mitarbeiterin amInstitut für Erziehungs-
wissenschaft im Lehrstuhl für Pädago-
gik mit Schwerpunkt Medienpädagogik
an der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg
Dr, Jessica Süßenbach ist Professorin für
Sportpädagogik/Sportdidaktik im Insti-
tut für Bewegung, Sport und Gesundheit
an der Leuphana Universität Lüneburg.
Dr. Claus Krieger ist Professor für Sport-
didaktik an der Fakultät für Erziehungs-
wissenschaft an der Universität Ham-
burg. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen
im Bereich der qualitativen Sportunter-
richtsforschung aus Akteursperspektive.
vom Lehrer, z.B. für konkrete Korrektur oder auch einfach
für die Illustration eines Lobs, genutzt werden kann.
Um die Medienkompetenz der Kinder zu fördern, die
für eine aktive, selbstbestimmte Teilhabe in einer digi-
talen Welt erforderlich ist, sollte neben dem Einsatz der
Tablets als Werkzeug auch Medienprodukte selber ge-
staltet werden und die Nutzung reflektiert werden.
Hier wäre beispielsweise möglich, dass die Kinder die
Sportgeräte selbst fotografieren und mit Hilfe der App
Chatterpix zum Sprechen bringen oder ein Video vom
Gerätetransport aufnehmen und dies kommentieren.
Die hier vorgestellte Einheit wurde im Rahmen des
Projekts MeInSport (Medien und Inklusion im Sportun-
terricht der Grundschule), welches im Rahmen eines
Kleinforschungsprojekts von der Leuphana Universität
Lüneburg gefördert wird, gemeinsam mit den Lehrern
Leevke Thielsen und Ole Seiberlich geplant und durch-
geführt. Beiden sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Literatur
Grundschulverband (2015). Standpunkt Medienbildung. Grund-
schulkinder bei der Mediennutzung begleiten und innovatives
Lernpotenzial in der Grundschule nutzen. Online verfügbar: htt-
ps://grundschulverband.de/wp-content/uploads/2017/01/
standpunkt-medienbildung.pdf, zuletzt geprüft: 13. Dezember
2018
Kultusministerkonferenz (2016). Bildung in der digitalen Welt. On-
line verfügbar: https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/
PresseUndAktuelles/2016/Bildung_digitale_W elt_Webversion.
pdf, zuletzt geprüf t: 13. September 2017
Krieger, C., Schwedler, A. & Thumel, M. (2018). Tablets im Sportun-
terricht!?- Echt? Wow! Konzepte für den Grundschulsportunter-
richt aus interdisziplinärer Machart. Die Grundschulzeitschri ft, 32
(1), 28 -31.
Kolumnentitel |
16 Sonderheft 2019 SportPraxis
... • Publikation der Einheiten Greve et al., 2019;Thumel et al., 2019) • Lehrkräfte-Fortbildungen • Implementierung in universitärer Lehre ...
... • Publikation der Einheiten Greve et al., 2019;Thumel et al., 2019) • Lehrkräfte-Fortbildungen • Implementierung in universitärer Lehre ...
Presentation
Full-text available
Zum Einsatz digitaler Medien im Sportunterricht der Grundschule liegen kaum Forschungsergebnisse vor. Ebenso rar sind Studien, die zeigen, wie medienpädagogische Ziele in den Sportunterricht implementiert werden können. In dem beschriebenen Forschungsprojekt wurden Unterrichtseinheiten im Sinne aktueller Lehr- und Bildungspläne konzipiert und analysiert. Das bedeutet, dass Lernziele des Sportunterrichts und medienpädagogische Ziele miteinander verschränkt wurden. Dies geschah im Hinblick auf die Forschungsfrage, wie Schüler*innen der Grundschule den Einsatz digitaler Medien im Sportunterricht interpretieren und erleben, wenn medienpädagogische Ziele und Ziele des Sportunterrichts gleichermaßen angesprochen werden. Es stellt sich die Frage, welche Chancen und Grenzen für Bildungsprozesse rekonstruiert werden können. Methode In vier Grundschulklassen wurden über den Zeitraum eines Schuljahres Tablets im Sportunterricht eingesetzt. Im Anschluss an die verschiedenen Unterrichtseinheiten wurden 39 leitfadengestützte Interviews mit den Schüler*innen geführt. Dies passierte vor dem Forschungsansatz, die Perspektiven der beteiligten Schüler*innen in den Mittelpunkt zu stellen. Datenerhebung und -analyse wurden erfolgte anhand der Grounded-Theory-Methodologie (Corbin & Strauss, 2008). Ergebnisse & Diskussion Es entstand ein differenziertes Kategoriensystem, welches Phänomene eines erweiterten Zugangs zum Erleben von körperlicher Aktivität im Sportunterricht beschreibt (Greve et al., 2020). Die Ergebnisse zeigen, dass der Schwerpunkt der Kinder auf dem Erleben von Bewegung liegt. Neben der Funktion des Lernens mit Medien bedeutet der Einsatz digitaler Medien im Sportunterricht auch, dass die Schüler*innen etwas über Medien lernen (sollten), z. B. wenn durch den Einsatz von Medien persönliche Daten generiert werden, mit denen die Schüler*innen gemeinsam arbeiten.
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