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Azoren: Blumeninseln im Atlantik

Authors:

Abstract

A short regional geography of the Azores, with special focus on the main aspects of physical geography, biogeography, rural geography and tourist infrastructure is presented first. The paper then focuses on the main geographical feature of Flores, the most western island of the archipelago - and the most unknown of the Azores islands. This forgotten western outpost of Europe in the Atlantic ocean - is the victim of his peripherical position in the Atlantic ocean besides some poor benefits from the whale industry at the beginning of the 201h century - and some economic "spin-offs" from a French military base, which was situated on the island from 1960-1990 - the island has never known a phase of economic prosperity. But this relative low economic development provided the island a unique biodiversity heritage - which could be characteristic as one the last biodiversity hotspots of the world - Flores hosts one of the last vestiges of subtropical rainforests in the world.
Christophe Neff
Azoren:
Iumeninsein
im
Atlantik
Die aus dem Atlantik ragenden Vulkaninseln des Azorenarchipels werden
in drei Gruppen unterteilt: die Zentralgruppe
mit
Faial, Sao Jorge, Gracio-
sa,
Pico, Terceira, die westliche
mit
Corvo und Flores sowie die Ostgruppe
mit
Sao
Miguel, Santa Maria und den unbewohnten Formigas. Die Inseln
sind
meist
nur
wegen des ,.Azorenhochs" bekannt oder aber unrühmlich
durch Schiffskatastrophen und Flugzeugabstürze. Letzeres
gilt
besonders
für
die 1940er und
50er
Jahre, als die Flughäfen St. Maria, Lajes auf Ter-
ceira als
wichtiger
Zwischenstopp
im
Transatlantik-Flugverkehr dienten.
u den naturräumlichen Merkmalen
der Azor
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gehören unbeständige
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und tiefhängende
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Gebirgszügen -der Pico
auf
der gleichnami-
gen Insel
Pico
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35 1 m) -sind auch heute noch für den
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die Witterungsbeding
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Son
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und Nebel, starken Niederschlägen und
heftigen Stürmen ändern.
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2:
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auf
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Deutlich
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erkennbar, die
wie
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, 2000,
S.
82). Die Wan-
derung der Lithosphäre
führt
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die Eruptionslinie
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über den Cabevo de
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in
er Vielzahl
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Eruplionskratern bis
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standenen
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kan (vgl. foto 2).
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-
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in oder terres-
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auf
den Azoren
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mar
in
e
Vulka
n
e.
Das
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kul
ärste vulk
a-
nische
Ere
ignis der letzten Jahrzehnte war
1957/58 der Ausbruch des Capelinhos vor
der
Westspitze der Tnsel
Fa
ial
(vgl.
Servi
,.os
Geo
l
ogicos
de
Portu
ga
l 1959, 1962; Tazieff
1958;
vgl.
Foto
2 und
3).
Aber auch
in
den
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Jahren gab es
l<aum
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merkt
von
der
großen
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leich
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tigkeit
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sekundäre
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lkanische Akti-
vität auf einigen Azoreninseln bzw.
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der großen Basaltplatte
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1998,
2000 und 2001, sowie
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Säo
Jorge
200
I,
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Fu
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lentätigkeit
auf
Pico
und
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-
1inhos
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(www.dgeo
.uac.pljcvpl/
rnain.html;
vgl.
dazu auch den Beltrag
Schmincke
in diesem l-I
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.
Wirtschaftsbasis
des Azorenarchipels
Die
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ind
eine autonome
Region
Portugals
unrl
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n den portugies
i-
schen Seefahrern Anfang des 15.
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sie ist die einzige
Insel
mit einer gut ausge-
bauten touristischen lnfrastrukhtr -hier
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auch die ersten Anzei-
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Der
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Verteilung der politischen Machtzen-
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aus gesteuerten
Inselzentralismus
kommt.
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ist die Landwirtschaft.
Vor
allem
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produkte, die
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we
r-
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spielten eine dominierende
Rolle
.
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des
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und
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rismus auf
den
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(vgl.
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ing
2000)
.
inzwischen gibt es
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t auf jeder
Azoren-
in
sel
n,
abgesehen
von
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und
Corvo,
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-
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in
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Filiale
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.
Die
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des auskl
in
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den
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in einen boomenden Waltourismus ist
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steiner
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denen man auf jeder
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in
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bei
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en
Lands
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der Azoren als "Monokultur der
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ne
große
Rolle.
Die
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wirtschaft
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men,
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die hohe ßestockung
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des Trinkwassers auf einzelnen Inseln
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in
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wie
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ln
de
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Westgruppe
Flores
und
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(vg
l.
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2000, Nef/2002).
Foto 3: Blick
auf
den Capelinhos-Vulkan
Die
"Monokultur der
Kul1"
ist eine
neue Entwicklung.
Die
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chte wurde seit der frühen portugi
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hen Besiedlung
von
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ren
wie
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.
We
izenanbau oder Färberwaid
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vom
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bis
1
8.
Jh.
geprägt.
Im
19.
Jh.
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bis
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abgelöst wurde.
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ersetzt.
Die
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einsetzte
und
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e",
wie
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-
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(vgl.
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1989),
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Miguel
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und
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im kommerziellen
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gezüchtet.
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viele
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Bananengärten zur Selbstver-
sorgung, aber ansonsten spielen "exotische
Südfrüchte" kaum eine wirtschaftliche
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auch wenn diese
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ich
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Land-
schaftsbild
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charakterisieren
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in
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der
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logis
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tanischen
Gesch
ichte der Insel, sowie der
historischen Entwicklung der Seehandels-
wege
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aum nachzuvollziehen. Cenauso
wie
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Umschlagplätze
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e,
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ze
und Zierpflanzen,
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im
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portugiesiesischen
Welt
reich
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die
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wege verschoben wurden.
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elsweise Zuckerrohr
und
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n über die Kapverden und Azoren
nach Brasilien
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Ferrao I
YY3,
1998).
Dieser historischen Funkti
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ntinentaler Umschlags-
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platz haben die Azoren auch ihren ho
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Neophytenante
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zu
verdanken
und
damit
auch die Blütenpracht der Inseln,
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i-
schen
zum
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der Azoren gehören. Dieser sehr
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-
phytenanteilder
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chen Standpunkt aus kontrovers
diskutiert vor
all
em
Schäfer
(2002, 2003)
we
i
st
mit Vehemenz auf die Neophytenpro-
blematik auf den
Azoren
hin.
Die
Neo
-
phyten, allen voran die Horiensie (1/ydrun-
gea
macroph
y
lla)
haben inzwischen solch
ei
ne
dominierende Stellung
im
Land
-
schaftsb
il
d eingenommen, dass es tech-
nisch kaum
möglich
sein
wird,
sie aus der
Landschaft
zu
eliminieren. Außerdem ist
kaum anzunehmen, dass die Azorianer,
Geographische
Ru
ndschau
56
(2004)
Heft
6
25
Christophe
Neff
Azoren:
Blumeninseln im Atlantik
H
or
tensien und Zie
rin
gwer
(1/
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ga
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dne
ranwn) von
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nen möchten, da sie di
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welt betrachten.
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mit
den zahlreichen blühenden Neo-
phyten, wie beispielswei
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beworben und als Land
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und
Amerika
expor-
tiert.
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ei-
chen
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! (Daniel
und
Sow-es
2003,
S.
11
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onen Portugals und
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dern. Die Azorianer zie
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Geschichte der i\zoren gab
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ophen (Vulkanau
s-
brü
che, Stürme und Sturmfl
ut
en) ausgelöst
w1.m
len.
Zu
letzt bewirkte der
Cape
linho
s-
ausbruch von 1957 a
uf
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in
e Auswan-
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e nach
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achusf.Us.
Sc
h
on
lange vor dem Ausbruch d
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Ca
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hatt
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dort
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's
Foto
5:
Drachenbaum (Dracaena draco)
Drachenbaumbestände
sind
in/Wischen
sehr
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ge
w
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den
und
w1e
hier
auf
der
Insel
F
lore
s
111
vergleichbarer
Qualität
und
Quantität
nach
derzei
ti
gem
"orschungsstand
weltwe1l
nirgendwo
zu
finden
Foto 4: Gedenktafel
im
Walfängerdorf Porto do Comprido, welches durch den Ausbruch
des Capelinhos von einer meterdicken Ascheschicht bedeckt wurde. Die Bewohner sind
nach Massachusetts/
USA
ausgewandert.
Vineyard und Nantuckct a
uf
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undd
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Wa
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mmuni-
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entwickelt.
Da
s Emigrationsverhalten
der Bewohner der In
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Fl
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es
entspricht
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Fes
tlandportugiesen, was wohl
auch da
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zusammenhängt, d
ass
sich a
uf
der Insel Flores bis Anfang
1990
eine fran-
zösische Militär
ba
sis b
efa
nd.
Fallbeispiel Flores:
vergessener Vorposten Europas
Europas vergessener
Vo
rposten
im
Atlan-
tik
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ch um 1452
vo
m portugiesischen
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Diogo
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e.
Auf Grund
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aphie wurden Flores und Corvo
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er dem Namen "
Tlha
s da Flores" oder
"Flore
ir
as" als eigene geograp
hi
sche
Tel
en-
tität behandelt (Rudel2002, S.
30).
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Fle~
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waid, der
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ffsverbindungen nach
Europa aufgebaut
we
rden konnte. Der zwei-
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dur
ch por-
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hender, aber die mangelhafte
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den übrigen Azoreninse
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chaftliche Ent-
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ung durch
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gelähmt.
Erst der
um
1860 von ame
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a
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Walfänger aus Massachu
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und ergänzten auch
ihr
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Auf der
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L<l
j
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St. Cru7 de
Flor
es
zwei Wal-
fa
ngfabrik
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noch e
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den.
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gen.
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en.
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gen, denn gerade
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en.
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den
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gen Landeanflug
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ial)
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(SL
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en
dlich
mit
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zen
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den letzten 50 Jahren ze
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wie
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g, auch
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der Berück-
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allzu oft vorkom-
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In
sel
Flores
Tage
ja
manchmal
wochenlang wegen
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hlechter Witterungs-
be
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en von
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abge-
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en ist, dann heißt das
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bewohner, da
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Behördengänge
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Miguel
bzw. die
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für
Tage bzw. Wochen
nicht
möglich s
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Wenn die Defizite
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werden, bieten die e
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gen Land-
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werden sich aus
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angehören würde.
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und
P.
Frankenberg:
Die
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urna
hen
Vegetati
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onszonen
Westafrikas.
Die
Erde
122
(1991),
S.
243-265
Bargel.
G.:
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Monokultur
der
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Projektplanung
auf
den
Azoren.
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Systems
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Studien
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Bassing,
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Die
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Azoren-
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Paradies
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ungen
auf
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with special focus
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the
ma
in as-
pects
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physical geography, biogeogra-
phy, rural geography and tourist infra-
structu
re
is
pr
esented first.
Th
ee
paper
then focuses
on
the main geographical
feature
of
Flores, the most western is-
land of the archipelago -and the most
unknown
of
the Azores islands. This tor-
gatten western outpost
of
Europe in the
Atlantic ocean -is the victim
of
his peri-
pherical position in the Atlantic ocean -
besides some poor benefits from the
wha
le industry at the beginning
of
the
201h century -and some economic
"spin-offs" from a
Fre
n
ch
military base,
which was situated on the island from
1960-1990
-the island
has
never kno-
wn a phase
of
economic prosper
it
y.
But
this relative low economic development
provided the island a unique biodiversi-
ty heritage -which could be characteri-
lstic as one the last biodiversity hots-
pots of the world -
Flo
res hosts one of
the last vestiges
of
subtropical rainfo-
rests
in
the world.
... J'ai donc décidé d'établir une carte de la reconquête végétale sur les anciens "champs de cendre" de Capelo -et d'observer la dynamique de la végétation pionnière sur le site du volcan, pour combler les lacunes du savoir scientifique sur l'évolution du couvert végétal tant à Capelinhos que sur toute la partie ouest de l'île de Faial, qui fut en grande partie ensevelie par les cendres lors de l'éruption de Capelinhos. N'ayant jusqu'à présent publié que de petites notes préliminaires sur mes travaux aux Açores (Neff, , 2002(Neff, , 2004(Neff, , 2019Neff et al., 2001), je présente ici, pour la première fois, une synthèse des travaux de terrain effectués à Faial en 1999Faial en , 2000Faial en , 2001Faial en , 2002Faial en , 2003Faial en , 2004Faial en , 2006Faial en , 2008Faial en et 2017 ii . Source: Neff (2000) II. ...
... L'éruption de Capelinhos débuta le 27 septembre 1957 et dura jusqu'en octobre 1958, ébranlant alors fortement la communauté des Azores et tout le monde lusophone. Mais, en dehors du Portugal, des Etats-Unis et de la France, l'éruption de Capelinhos et l'activité sismique qui l'a accompagnée n'ont été qu'éphémèrement perçus par les médias et la communauté scientifique (Neff, 2004). En France, il y eut un reportage de Gérard Gery, Le volcan de l'océan. ...
... Lors de la naissance de cette terre volcanique, en 1957/58, il n'y avait aucune forme de vie biologique, c'est-à-dire aucune plante; 2) La plus grande partie de l'Ouest de l'île de Faial fut couverte par les cendres de l'éruption de Capelinhos. Cette épaisse couverture de cendres provoqua une vague d'émigration vers les Etats-Unis (Kennedy-Pastore Act, en Neff, 2004). D'après les photos historiques rassemblées dans Forjaz (1997Forjaz ( , 2007, on peut assumer qu'aussi bien les terres arables (vignes et champs de maïs) que la végétation naturelle (bois, forêts, mistérios) avait tout simplement disparu sous une épaisse couche de cendres. ...
Article
Full-text available
After a short overview of the pioneer vegetation on active volcanoes the eruptive history of the Capelinhos is resumed. From two maps of the vegetation regeneration on the ash fields of Capelo (2001, 2008), the results of different field work campaigns are discussed. In one part of the ashfields, the vegetation dynamic is blocked by Arundo donax. In the other part, the vegetation seems to develop into a forest dominated by Morella faya and Picconia azorica with a high number of exotics species as for example Banksia integrifolia & Metrosideros excelsa. Compared to other volcanoes, for example the Surtsey volcano, in Island, the colonization of the Capelinhos by plant seems to go on very slowly. The author thinks that the relatively poor avifauna could explain this slow vegetation colonization of the Capelinhos. Fifty years after the Capelinhos eruption we cannot find any tree or bushes on the volcano. Dominant plant species on the Capelinhos are Tetragonia tetragonioides, Portulaca oleacera and Plantago coronopus. Alien plant species seem to have an important role in the establishment of the pioneer vegetation on the Capelinhos. Keywords: Capelinhos; Faial; volcanic eruption; vegetation dynamics; pioneer species. Download here: https://revistas.rcaap.pt/finisterra/article/view/18523
Technical Report
Full-text available
This blogpost is a personal retrospective on twenty years of ecological & geobotanical field work in Capelo (Faial/Azores). In: Paysages: paysages et livres – Landschaften und Bücher – Landscapes and Books , 3.11.2019, https://cneffpaysages.blog/2019/11/03/souvenirs-de-vingt-ans-de-voyage-de-recherche-a-capelo-ile-de-faial-acores/
Die naturnahen Vegetationszonen Westafrikas
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Anhuf, 0. und P. Frankenberg: Die naturnahen Vegetationszonen Westafrikas. Die Erde 122 (1991), S. 243-265
D1e Monokultur der Kuh-Projektplanung auf den Azoren. Eine so7iologische Kritik am
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Bargel. G.: D1e Monokultur der Kuh-Projektplanung auf den Azoren. Eine so7iologische Kritik am.. Farming Systems Research" (FSR). Saarbrücken 1 989 ( Bietefelder Studien zur Entwicklungssoziolog1e, B. 41)
Die westlichen Azoren-em Paradies für Touristen? Geographisch-touristische Untersuchungen auf Corvo
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Bassing, S.: Die westlichen Azoren-em Paradies für Touristen? Geographisch-touristische Untersuchungen auf Corvo, Flores, Faial und Pico. Mannheim 2000
Roteiro hist6rico e pedestre
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Soares: Faial, a9ores. Guia do Patrimönio cultural
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Oaniel, L. und N. Soares: Faial, a9ores. Guia do Patrimönio cultural. o. 0. 1998
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Marrou, L. : Ruralire et insularite dans I' archipel des A9ores. Le cas de I' lle de Corvo. Norois, Revue geogra phique de I' Quest et des pays de I' Atlantique Nord, T. 4 7 (2000) Nr. 2, S. 187-200
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Montkowski, M.: Entdeckungen unter Wasser. in: R. Osang: Azoren. Köln 3 1998, S. 86 -88 (Dumont Reisetaschenbuch)
The Azores -a Forgotten
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Neff. C.: The Azores -a Forgotten Biodiversity Hotspot Geoöko 22 (2001) H. 2-3, S. 189-192
Flores/ A~ores/Portugal) -notice d'un voyage d'etudes aux A9ores (Fiores/Faial) pendant l'ete
  • Ders
Ders.: Ouelques ObservatiOns geographiques et botaniques sur Fajä Grande (Flores/ A~ores/Portugal) -notice d'un voyage d'etudes aux A9ores (Fiores/Faial) pendant l'ete 2001. Geoöko 23 (2002) H. 4. s. 279-288