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Modellierung von Kompetenzen im Bereich der Bildung: Eine psychologische Perspektive: Editorial

Authors:

Abstract

deutsch: Das vorliegende Themenheft umfasst sechs Beiträge aus Projekten des DFG-Schwerpunktprogramms "Kompetenzmodelle zur Erfassung individueller Lernergebnisse und zur Bilanzierung von Bildungsprozessen". Die Beiträge, die sich mit Aspekten der Kompetenzdomänen "Lehrerkompetenzen", "Sprache/Lesen" sowie "fächerübergreifende Kompetenzen" beschäftigen, werden im letzten Beitrag des Themeheftes kritisch kommentiert.
Modellierung von Kompetenzen
im Bereich der Bildung:
Eine psychologische Perspektive
Editorial
Jens Fleischer, Detlev Leutner und Eckhard Klieme
Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 32 (4), 307–314,
Psychologische Rundschau, 63 (1), 1–2 © Hogrefe Verlag Göttingen 2012
DOI: 10.1026/0033-3042/a000111
Sonderdruck aus:
Diese Veröffentlichung wurde ermöglicht durch Sachbeihilfen
der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Kennz.: LE 645/11-2 und
KL 1057/9-2) im Schwerpunktprogramm „Kompetenzmodelle zur
Erfassung individueller Lernergebnisse und zur Bilanzierung von
Bildungsprozessen“ (SPP 1293).
Wohlstand und Entwicklungschancen einer Gesellschaft
hängen maßgeblich von den erreichten Wissensständen
und Fähigkeiten ihrer Mitglieder in konkreten Anforde-
rungsbereichen ab. Die Vermittlung relevanter Wissens-
stände und Fertigkeiten, die häufig unter dem Begriff
„Kompetenz“ gefasst werden, ist ein zentrales Ziel schuli-
scher und beruflicher Bildung (vgl. Köller, 2009). Der Mes-
sung dieser Kompetenzen kommt damit eine Schlüssel-
funktion für die Optimierung von Bildungsprozessen
sowie die Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung
des Bildungswesens zu (Klieme & Leutner, 2006; Koep-
pen, Hartig, Klieme & Leutner, 2008). Die Entwicklung
von Modellen der Struktur, Stufung und Entwicklung von
Kompetenzen, die sowohl kognitionspsychologisch als
auch fachlich fundiert sind, sowie die Entwicklung geeig-
neter psychometrischer Testmodelle und konkreter Mess-
instrumente ist ein komplexes Unterfangen, das nach wie
vor eine Herausforderung für die beteiligten Disziplinen
darstellt.
Das DFG-Schwerpunktprogramm „Kompetenzmodelle
zur Erfassung individueller Lernergebnisse und zur Bilan-
zierung von Bildungsprozessen“, welches 2007 eingerich-
tet wurde und 2012 in seine dritte und letzte zweijährige
Förderphase geht, hat sich zum Ziel gesetzt, die wissen-
schaftlichen Anstrengungen zur Bewältigung dieser Her-
ausforderungen über Fachdisziplinen hinweg zu bündeln
und zu koordinieren. Im Rahmen des Schwerpunktpro-
gramms werden Kompetenzen definiert als „kontextspezi-
fische kognitive Leistungsdispositionen, die sich funk-
tional auf Situationen und Anforderungen in bestimmten
Domänen beziehen“ (Klieme & Leutner, 2006, S. 879) und
durch Erfahrung und Lernen sowie äußere Interventionen
und institutionalisierte Bildungsprozesse erworben und
beeinflusst werden (vgl. Klieme & Hartig, 2007; Klieme,
Hartig & Rauch, 2008). Basierend auf dieser Arbeitsdefini-
tion befassen sich die einzelnen Projekte des Schwer-
punktprogramms über Fachdisziplinen hinweg mit den
Kompetenzdomänen Mathematik, Naturwissenschaft, Spra-
che/Lesen, Lehrerkompetenzen und fächerübergreifende
Kompetenzen.
Das vorliegende Themenheft umfasst sechs Beiträ-
ge aus verschiedenen Projekten des Schwerpunktpro-
gramms, die sich unter einer vornehmlich psychologi-
schen Perspektive mit der Modellierung von Kompeten-
zen beschäftigen. Das Schwerpunktprogramm insgesamt
ist interdisziplinär ausgelegt und vereint Vertreterinnen
und Vertreter der Pädagogischen Psychologie, der Fach-
didaktiken, der Erziehungswissenschaft und der Psycho-
metrie. Insofern liefert das Themenheft zwar einen relativ
umfassenden Überblick über die Arbeiten des Schwer-
punktprogramms, ohne jedoch den Anspruch zu erheben,
Zusammenfassung. Das vorliegende Themenheft umfasst sechs Beiträge aus Projekten des DFG-Schwerpunktprogramms
„Kompetenzmodelle zur Erfassung individueller Lernergebnisse und zur Bilanzierung von Bildungsprozessen“. Die Beiträge,
die sich mit Aspekten der Kompetenzdomänen „Lehrerkompetenzen“, „Sprache/Lesen“ sowie „fächerübergreifende Kompe-
tenzen“ beschäftigen, werden im letzten Beitrag des Themenheftes kritisch kommentiert.
Schlüsselwörter: Kompetenz, Kompetenzmodellierung, DFG-Schwerpunktprogramm
Competence modeling in educational contexts: a psychological perspective
Abstract. This special issue comprises six articles from the DFG priority program “Competence Models for Assessing
Individual Learning Outcomes and Evaluating Educational Processes”. The articles examine aspects of the competence
domains “teacher competences”, “language/reading” and “cross-curricular competences”. The special issue closes with a
critical commentary.
Key words: competence, competence modeling, DFG priority program
2Jens Fleischer, Detlev Leutner und Eckhard Klieme
dieses in seiner inhaltlichen Breite erschöpfend abzubil-
den (siehe hierzu z. B. Klieme, Leutner & Kenk, 2010).
Im ersten Beitrag des Themenhefts beschreiben Klug,
Bruder, Keller und Schmitz die theoretischen und empiri-
schen Beziehungen zwischen diagnostischer Kompetenz
und Beratungskompetenz von Lehrkräften, wobei es sich
um zwei zentrale Aufgaben des Lehrerberufs handelt.
Auch wenn die dargestellten Analysen keine Kausalaus-
sagen zulassen, ist doch anzunehmen, dass der oft postu-
lierte Zusammenhang zwischen beiden Kompetenzen, der
nun auch empirisch gezeigt werden kann, dafür spricht,
dass eine gründliche Diagnostik einem guten Beratungs-
gespräch vorausgeht.
Ullrich, Schnotz, Horz, McElvany, Schroeder und Bau-
mert untersuchen im zweiten Beitrag, ausgehend von kog-
nitionspsychologischen Überlegungen zur gemeinsamen
Verarbeitung von verbalen und visuellen Informationen,
die Struktur der Kompetenz zur integrativen Verarbeitung
von Texten und Bildern. Hierbei zeigt sich, dass die postu-
lierte multidimensionale Struktur aufgrund hoher Korrela-
tionen zwischen den einzelnen Skalen durch die verwen-
deten Testmodelle nur unzureichend abgebildet werden
kann. Die Autoren diskutieren alternative Modellierungs-
strategien, die jedoch aufgrund der Struktur der bisher
vorliegenden Daten noch nicht angewendet werden konn-
ten.
Im dritten Beitrag untersuchen Artelt, Neuenhaus,
Lingel und Schneider die Entwicklungsverläufe von meta-
kognitivem Wissen und fachspezifischen Kompetenzen,
und zwar bezogen auf die Domänen Deutsch und Eng-
lisch. Sowohl für das metakognitive Wissen als auch für
die fachspezifischen Kompetenzen zeigen sich hierbei be-
deutsame Zuwächse, die teilweise in Abhängigkeit von
der Schulform variieren. Die Autoren können darüber
hinaus zeigen, dass sowohl inter-individuelle Unterschie-
de als auch intra-individuelle Kompetenzentwicklungen in
beiden Domänen zu einem nicht unerheblichen Ausmaß
durch metakognitives Wissen erklärt werden können.
Schütte, Wirth und Leutner untersuchen im vierten
Beitrag Teilkompetenzen des selbstregulierten Lernens
aus Sachtexten. Hierzu werden von den Autoren neue
Verfahren zur separaten Erfassung der einzelnen Teilkom-
petenzen entwickelt und evaluiert. Die Autoren können
zeigen, dass die erfassten Teilkompetenzen einen Einfluss
auf den Lernerfolg haben und die entwickelten Instrumen-
te zudem geeignet sind, lernstrategische Defizite von
Schülerinnen und Schülern zu diagnostizieren.
Leutner, Fleischer, Wirth, Greiff und Funke stellen im
fünften Beitrag zentrale Befunde internationaler Schulleis-
tungsvergleichsstudien zur analytischen und dynami-
schen Problemlösekompetenz dar. Außerdem berichten
die Autoren zwei Studien zum Lösen analytischer und
dynamischer Probleme, deren Ergebnisse für beide Kom-
petenzbereiche eine dreidimensionale Struktur nahelegen.
Substanzielle Korrelationen dieser Dimensionen, insbe-
sondere mit mathematisch-naturwissenschaftlichen Kom-
petenzen, lassen darüber hinaus erwarten, dass Maßnah-
men zur Förderungen einzelner Kompetenzdimensionen
des Problemlösens auf die Entwicklung fachlicher Kompe-
tenzen transferieren.
Im sechsten Beitrag diskutieren Hartig und Frey den
generellen Nutzen der systematischen Erklärung von Item-
schwierigkeiten durch Itemmerkmale zur Validierung, Ska-
leninterpretation und Optimierung der Itemkonstruktion.
Anhand eines empirischen Beispiels für die Kompetenz
Englisch Leseverstehen zeigen die Autoren, dass sowohl
die sprachlichen Anforderungen eines Textes als auch
Anforderungen hinsichtlich der Informationsverarbeitung
für die Modellierung und Messung der Kompetenz be-
deutsam sind.
Das Themenheft schließt mit einem Kommentar, der
die Beiträge kritisch würdigt. Renkl plädiert in seinem
Kommentar dafür, die Modellierung von Kompetenzen im
Sinne differenziell-psychologischer Konstrukte, bei der
die Untersuchung interindividueller Unterschiede im Zen-
trum steht, stärker um eine kognitionswissenschaftliche
Perspektive zu erweitern, bei der die kognitiven Prozesse
im Mittelpunkt stehen. Wenngleich diese Unterscheidung
zwischen differenzieller und inkrementeller Perspektive
und die damit einhergehenden Implikationen den beteilig-
ten Projekten durchaus bewusst sind, weist der Autor zu
Recht darauf hin, dass Schlussfolgerungen über beide
Ebenen nicht ohne weiteres möglich sind.
Literatur
Klieme, E. & Hartig, J. (2007). Kompetenzkonzepte in den So-
zialwissenschaften und im erziehungswissenschaftlichen
Diskurs. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft [Sonder-
heft], 8, 11–29.
Klieme, E., Hartig, J. & Rauch, D. (2008). The Concept of com-
petence in educational contexts. In J. Hartig, E. Klieme & D.
Leutner (Eds.), Assessment of competencies in educational
contexts (pp. 3–22). Göttingen: Hogrefe.
Klieme, E. & Leutner, D. (2006). Kompetenzmodelle zur Erfas-
sung individueller Lernergebnisse und zur Bilanzierung von
Bildungsprozessen. Beschreibung eines neu eingereichten
Schwerpunktprogramms der DFG. Zeitschrift für Pädago-
gik, 52, 876–903.
Klieme, E., Leutner, D. & Kenk, M. (Hrsg.). (2010). Kompe-
tenzmodellierung. Zwischenbilanz des DFG-Schwerpunkt-
programms und Perspektiven des Forschungsansatzes. Zeit-
schrift für Pädagogik [Beiheft], 56. Verfügbar unter: http://
www.pedocs.de/frontdoor.php?source_opus=3324&la=de.
Köller, O. (2009). Bildungsstandards. In R. Tippelt & B.
Schmidt (Hrsg.), Handbuch Bildungsforschung (S. 529–
548). Wiesbaden: VS.
Koeppen, K., Hartig, J., Klieme, E. & Leutner, D. (2008).
Current issues in competence modelling and assessment. Zeit-
schrift für Psychologie/Journal of Psychology, 216, 61–73.
Dipl.-Psych. Jens Fleischer
Universität Duisburg-Essen
Fakultät für Bildungswissenschaften
45117 Essen
E-Mail: jens.fleischer@uni-due.de
... Dies lässt im Umkehrschluss zu, dass von der Performanz auf die Kompetenz geschlossen werden kann (Winther 2010). Deshalb sollten bei der Entwicklung assessmenttypischer Handlungsannahmen und -folgen analysiert und die Reichweite der Domäne eingegrenzt werden (Fleischer et al. 2012;Hartig und Klieme 2006;Klieme und Hartig 2007). ...
Article
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Zusammenfassung Um die oft kontrovers geführten Debatten von wirtschaftlichen Auswirkungen politischer Maßnahmen nachvollziehen zu können, bedarf es eines grundlegenden wirtschaftlichen Verständnisses. Die Entwicklung wirtschaftlicher Kompetenz stellt deshalb ein wichtiger Baustein für die Beteiligung des Individuums am gesellschaftlichen Leben dar. Die bisherige Beschreibung und Erfassung wirtschaftlicher Kompetenzen von Schüler*innen bezieht sich größtenteils auf die Sekundarstufe II und fokussiert auf fachwissenschaftliche Inhalte. Ziel dieses Beitrages ist es zu zeigen, wie die Assessmentkonstruktion in gering strukturierten Domänen durch Analysen des curricular intendierten fachlichen Inhalts und der kognitiven Prozesse bei der Aufgabenkonstruktion sowie bei der curricularen Validierung profitieren kann. Auf Grundlage der projektspezifischen Kompetenzdefinition und der Analyse der ökonomischen Domäne wurde ein deduktives Kategoriensystem entwickelt, um Lehrpläne der ökonomischen Bildung aus zehn verschiedenen Bundesländern komparativ zu analysieren. Dieses zeigt über die Curricula hinweg eine hohe Interrater-Reliabilität (0,60 ≤ κ ≤ 0,90). Die Ergebnisse der Analyse deuten sowohl auf Unterschiede mit Blick auf die zu vermittelnden fachlichen Inhalte als auch auf die intendierten kognitiven Prozesse des Lernens hin. Die Passung zwischen Testinstrument und Curricula ist über alle untersuchten Lehrpläne hinweg hoch ( P = 0,820). Die Ergebnisse können wertvolle Hinweise für eine bessere Abgleichung und Entwicklung von Assessments bezogen auf curriculare Anforderungen geben.
... A prototype of such an adaptive assessment approach was developed based on modeling relevant competencies by Item-Response Theory (IRT), a state-of-the-art methodology (Fleischer, Leutner, & Klieme, 2012;Hartig & Frey, 2012). Rich sets of items were analyzed and spelling/numerical errors were evaluated with respect to particular orthographic/arithmetic markers. ...
Chapter
Recent years have seen a considerable increase in informal educational environments complementing formal educational settings such as schools. In this chapter, we will report results on the efficacy of a web-platform for game-based learning of orthography and numeracy. Besides the behavioral assessment of the platform, we focused specifically on neurocognitive changes due to training on the platform. These neurocognitive data are particularly informative to understand how game-based learning leads to performance improvements, and also might help us to develop new instructional designs. Our web-based platform hosts several learning games, aiming at fostering orthography and numeracy skills. Learning games enable individual learning independent from formal learning environments—anytime and anywhere. Behavioral results revealed promising learning effects, particularly for orthography. In the next step, neurocognitive changes during arithmetic learning were assessed. Results indicated that arithmetic learning in our informal environment led to strategy changes, previously reported for the development of arithmetic competencies in formal learning settings for both adults and children. Altogether, the findings suggest that improvements in orthography and numeracy can be achieved in joyful and less stressful informational environments such as our web-platform for game-based learning. We suggest that the additional implementation of adaptivity in such learning games to better meet individual needs should further increase obtained training effects in the future. Instructional implications of these findings and the relevance of neurocognitive data for learning are discussed.
... Acknowledgments The preparation of this chapter was supported by grants KL 1057/9-1 to 9-3 and LE 645/11-1 to 11-3 from the German Research Foundation (DFG) in the Priority Program "Competence Models for Assessing Individual Learning Outcomes and Evaluating Educational Processes" (SPP 1293). The chapter is based on papers by Fleischer et al. (2012Fleischer et al. ( , 2013, Klieme and Leutner (2006), Koeppen et al. (2008), and Leutner et al. (2013). ...
Chapter
In this chapter, the structure and the specific research areas of the German DFG-Priority Program “Competence Models for Assessing Individual Learning Outcomes and Evaluating Educational Processes” are briefly described, in order to provide a background for the following chapters, which describe various individual projects of this Priority Program. The chapters have been organized into six thematic parts.
... In Stage 1, the development of multicultural pedagogy should involve the analysis of various definitions and interpretations of multicultural tolerance in order to understand differing pedagogical developments in different countries (Bondarenko, E.N. and Bosse E., 2010). It is also essential to consider how various cultural stereotypes are interpreted in different countries and what role stereotypes play in communication processes (Schrenk M., 2010;Fleischer, J. and Leutner, D., 2012) and to discuss how universities can address the development of multicultural pedagogy (Bogoslovskiy V.I., 2010;Huisman, J., 2005). ...
Article
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This article analyzes the need for Russia and Germany to improve their models of multicultural pedagogy as well as the need to conduct comparative research and the role of that research in the development of multicultural pedagogy. This article underlines distinct steps necessary for conducting comparative research and discusses the need to change current perceptions towards the field of multicultural pedagogy, particularly perceptions based on cultural traditions and historical characteristics of educational systems. The authors propose a model for multicultural pedagogy that can be used during teacher training, with fundamental stages of this model presented in the article. DOI: 10.5901/mjss.2015.v6n4s1p176
... Currently, intra-individual adaptivity in the web platform has already been modelled by means of Item-Response Theory (IRT). This requires to identify relevant competencies and to model them based on IRT-models as state-ofthe-art methodology4243. Therefore, a rich item set was analyzed and numerical/spelling errors were evaluated with respect to individual arithmetic/orthographic markers. ...
Conference Paper
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Numeracy and literacy are key competencies in modern knowledge societies with insufficient skills resulting in severe disadvantages on the individual and the societal level. Therefore, we are in urgent need for effective prevention and remediation programs corroborating numeracy and literacy. In the present article we describe the development and first evaluation of an interactive web-based learning platform for arithmetic and orthography, targeted at children after primary school. The web-platform hosts several training games for arithmetic and orthography for which general and specific training effects were found in a first evaluation. Additionally, we describe how intra- and inter-individual adaptivity may be implemented to the platform. In sum, results were promising for the use of web-based learning games to complement formal education.
... z. B. Blomberg et al. 2011; Duit und Möller 2010; Fleischer et al. 2012; Klieme et al. 2010a; Leuders und Biehler im Druck). Hierbei werden zunehmend auch Entwicklungsaspekte von Kompetenzen untersucht (vgl. ...
Article
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Die Messung und Modellierung von Kompetenzen stellt eine zentrale Voraussetzung für die Optimierung von Bildungsprozessen sowie für die Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen dar. Das 2007 eingerichtete DFG-Schwerpunktprogramm „Kompetenzmodelle zur Erfassung individueller Lernergebnisse und zur Bilanzierung von Bildungsprozessen“ verfolgt das Ziel, die wissenschaftlichen Anstrengungen in diesem Bereich – über Fachdisziplinen hinweg – voranzutreiben und zu koordinieren. Der vorliegende Beitrag beschreibt die Struktur, Konzepte und Forschungszugänge und skizziert den aktuellen Forschungsstand des DFG-Schwerpunktprogramms. Abstract The assessment and modeling of competencies plays a key role in optimizing educational processes and improving educational systems. The DFG priority program “Competence Models for Assessing Individual Learning Outcomes and Evaluating Educational Processes” which was founded in 2007, aims at promoting and coordinating the scientific efforts in this field across disciplines. The present article describes the structure, concepts and research approaches and sketches the current state of research of the priority program.
Chapter
Der vorliegende Beitrag unterbreitet einen Vorschlag für eine eigenständige politikdidaktische Theorie. Durch den psychologischen kontextspezifischen Kompetenzbegriff und dessen wissenschaftstheoretischer Grundlegung wurde das Desiderat politikdidaktischer Theoriebildung sichtbar. Es ist zu zeigen, dass die Begriffe der Politikkompetenz und der professionellen Kompetenz bzw. ihre Modelle eine Eigenstündigkeit der Disziplin begründen können. Der Beitrag knüpft an normative Vorgaben an und beschreibt, was unter ontologischer Perspektive heute unter politikdidaktischen Theorien bzw. Modellen verstanden werden kann. Er versucht zu klären, wie die Erfahrungswelt Politikunterricht unter der Annahme einer Kompetenz beschaffen ist. Unter Einbezug politikwissenschaftlicher und pädagogisch-psychologischer Elemente wird ein Modell der Politikkompetenz konstituiert. Abschließend wird die methodologisch-epistemologische Auffassung von Politikdidaktik anhand des Modells der Politikkompetenz vorgestellt.
Article
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This study investigates the effectiveness of political science classes in Germany. It analyzes whether or not 1,071 students in the 9 th and 10 th grade showed increases in knowledge after participating in the lesson series. This analysis focuses on the competence dimension “subject-specific content knowledge” as well as on the motivational predispositions “academic self-concept” and “interest in politics.” It also examines the instructional characteristics “inclusion of students” and “cognitive activation” from the students’ perspective. One’s academic self-concept and interest in politics, as well as cognitively activating instruction, have a moderately positive effect upon educational success. Social inclusion correlates with all constructs except subject-specific content knowledge.
Article
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Das Sonderheft umfasst elf Beiträge aus dem DFG-Schwerpunktprogramm "Kompetenzmodelle zur Erfassung individueller Lernergebnisse und zur Bilanzierung von Bildungsprozessen". Ziel des Sonderhefts ist es, den Diskussionsstand des Schwerpunktprogramms hinsichtlich grundlegender Konzepte und Fragestellungen im Zusammenhang mit der Modellierung von Kompetenzen aufzuzeigen. Im ersten Beitrag werden die Struktur und die Forschungsbereiche des Schwerpunktprogramms vorgestellt sowie der aktuelle Forschungsstand skizziert. In den Beiträgen zwei bis elf werden in Form von Kurzbeiträgen Fragen und Problemstellungen diskutiert, die sich im Laufe der inhaltlichen Arbeit des Schwerpunktprogramms der letzten Jahre als besonders relevant erwiesen haben. Diese Beiträge stellen das Arbeitsergebnis eines Workshops der am Schwerpunktprogramm beteiligten Wissenschaftler/innen im Sinne von Positionspapieren dar. This special issue comprises eleven articles from the DFG priority program "Competence Models for Assessing Individual Learning Outcomes and Evaluating Educational Processes". The special issue aims at showing the priority program's present state of discussion concerning essential concepts and questions related to the modeling of competencies. The first article describes the structure and research areas of the program and gives an overview on the current state of research. The short articles two to eleven discuss questions and problems which proved to be of particular importance during the work of the priority program in the last years. These articles constitute the result of a workshop of the participating scientists of the priority program in terms of position papers.
Article
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The goals of education and qualification in modern industrial societies can no longer be described by a fixed set of specialized skills that are transferable from one generation to the next. Nowadays, knowledge must be applicable to different, new, and complex situations and contexts. It is against this background that the concept of competence has attracted increased research attention. Competencies are conceptualized as complex ability constructs that are context-specific, trainable, and closely related to real life. The theoretical modeling of competencies, their assessment, and the usage of assessment results in practice present new challenges for psychological and educational research. This article reviews current issues in competence modeling, outlining research questions and the current state of research, and identifying the need for more interdisciplinary research. Finally, a research program recently initiated by the German Research Foundation (DFG) to address these questions and demands is presented.
Article
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Sections of this chapter previously appeared in Koeppen, K., Hartig, J., Klieme, E., & Leutner, D. (2008). Current issues in competence modelling and assessment. Zeitschrift fiir Psychologie/Journal of Psychology, 216, 61-73. The concept of competence is central to empirical studies dealing with the development of human resources and the productivity of education. Although it has been in use for decades, the term competence has enjoyed increasing currency in educational research, psychology and neighboring disciplines in the last few years. In the first section of this chapter, three well known yet fundamentally different concepts of competence will be presented and discussed with respect to their potential to guide the measurement of educational outcomes. We will then present a working definition of competence for educational assessment settings, before we discuss current challenges in the assessment of competencies. Here we distinguish four key areas: the development of theoretical models of competence, the construction of psychometric models, the construction of measurement and research on the use of diagnostic information. (PsycINFO Database Record (c) 2012 APA, all rights reserved)
Chapter
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Der Begriff der Kompetenz ist seit vielen Jahren ein Modebegriff der Sozial- und Erziehungswissenschaften, er ist in vielfältiger unterschiedlicher Weise genutzt und immer wieder neu gefasst worden. Der vorliegende Aufsatz versucht, die sozialwissenschaftlichen Wurzeln des Kompetenzbegriffs und den darauf aufbauenden Diskurs in der Erziehungswissenschaft nachzuzeichnen. Damit wird der Kontext skizziert, in dem die aktuelle empirische Forschung zur Modellierung und Messung von Kompetenzen angesiedelt ist. Die Bedeutung des Kompetenzbegriffs in sprachwissenschaftlichen sowie sozialisationstheoretischen Zusammenhängen muss hierbei ebenso berücksichtigt werden wie funktional-pragmatische Kompetenzkonzepte in der Psychologie. Schließlich ist der Kompetenzbegriff in den Erziehungswissenschaften zentral zur Beschreibung der Ziele von schulischer und beruflicher Bildung. Die Komplexität des Kompetenzbegriffs stellt die empirische Forschung vor hohe Herausforderungen. Interessierende Kompetenzkonstrukte müssen präzisiert werden und in angemessene Messmodelle und -instrumente umgesetzt werden. Eine angemessene Modellierung von Kompetenzen kann sowohl Auswertungsroutinen für Messverfahren bereitstellen als auch die Zusammenhänge zwischen individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten und erfolgreichem Handeln in spezifischen Kontexten beschreiben.
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Book
Kaum ein Thema hat im fachwissenschaftlichen und im bildungspolitischen Diskurs der letzten Jahre so hohe Aufmerksamkeit erzeugt wie die Bildungsstandards. Der vorliegende Band ist als Einführung konzipiert und verbindet theoretische Reflexionen mit Informationen und Hinweisen zur Einführung von Bildungsstandards in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er reflektiert auch Maßnahmen, die in Verbindung mit der Implementierung von Bildungsstandards notwendig sind, um die erhofften Qualitätsverbesserungen tatsächlich erreichen zu können. Sollen Bildungsstandards in der Schule etwas bewirken, müssen sich Lehrerinnen und Lehrer zuerst mit den in diesem Band thematisierten Grundfragen auseinandersetzen. Aufgaben sowie weiterführende Texte und Dokumentationen, die dem Band auf einer CD-ROM beigegeben sind, unterstützen diesen Prozess. (DIPF/Orig.).
Jens Fleischer Universität Duisburg-Essen Fakultät für Bildungswissenschaften 45117 Essen E-Mail: jens.fleischer@uni-due
  • Dipl
Dipl.-Psych. Jens Fleischer Universität Duisburg-Essen Fakultät für Bildungswissenschaften 45117 Essen E-Mail: jens.fleischer@uni-due.de