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Positionspapier „Schlafmedizin in der Kardiologie“, Update 2021Position paper “sleep medicine in cardiology”, update 2021

Authors:

Abstract

Various novelties have emerged since the last update of the position paper on sleep medicine in cardiology of the German Cardiac Society in 2014, which is why this revision became necessary. This new version not only includes all new studies available up to the date of printing, including references, updates on pathophysiology, diagnostics, and treatment recommendations but also constitutes outlooks towards novel developments and future scientific projects in this field. This revised position paper provides not only recommendations on diagnostics and treatment for cardiovascular patients with sleep-disordered breathing but also provides an overview of available treatment and evidence. In addition, it provides advice on interactions with comorbidities and in particular includes revised statements on sleep-disordered breathing in patients with coronary artery disease, heart failure, arterial hypertension and atrial fibrillation. Moreover, for the first time this position paper comprises recommendations for telemedicine as an individual novel chapter. This position paper supplies cardiologists as well as all physicians treating patients with cardiovascular diseases options for evidence-based medicine for treatment of the combination of cardiovascular disease in context with the growing attention towards the comorbidity of sleep-disordered breathing. If nothing else, this position paper implicates close interaction with the novel curriculum “sleep medicine” of the German Cardiac Society, facilitating orientation on the newly acquired capabilities through completion of the curriculum to fully handle the diagnostics and treatment of cardiovascular patients with sleep-disordered breathing.
Positionspapiere
Kardiologe 2021 · 15:429–461
https://doi.org/10.1007/s12181-021-00506-4
Angenommen: 12. August 2021
Online publiziert: 13. September 2021
© Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz-
und Kreislaufforschung e.V. Published by Springer
Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature
- all rights reserved 2021
Positionspapier „Schlafmedizin in
der Kardiologie“, Update 2021
Henrik Fox1,2 ·MichaelArzt
3·MartinW.Bergmann
4,15 ·ThomasBitter
5·
Dominik Linz6· Olaf Oldenburg7·ThomasPenzel
8· Andreas Rillig9·
Christoph Schöbel10 · Anil-Martin Sinha11 · Philipp Sommer2,12 · Jens Spießhöfer13 ·
Stefan Stadler3· Christian Erik Skobel14
1Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie,Herz- und DiabeteszentrumNRW,
Ruhr-Universität Bochum, Bad Oeynhausen, Deutschland; 2Zentrum für Herzinsuffizienz, Herz- und
Diabeteszentrum NRW, Universitätsklinik, Ruhr-Universität Bochum, Bad Oeynhausen, Deutschland;
3Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland;
4Cardiologicum Hamburg, Hamburg, Deutschland; 5Klink für Pneumologie & Beatmungsmedizin,
Städtisches Klinikum Braunschweig,Braunschweig, Deutschland; 6Kardiologie, Maastricht University
Medical Centre and Cardiovascular Research Institute Maastricht,Maastricht, Niederlande; 7Klinik für
Kardiologie, Ludgerus-KlinikenMünster, Clemenshospital, Münster, Deutschland; 8Interdisziplinäres
Schlafmedizinisches Zentrum, Zentrum für Kardiologie und Angiologie, Charité – Universitätsmedizin
Berlin, Berlin, Deutschland; 9Universitäres Herz- und Gefäßzentrum, UKE Hamburg, Hamburg,
Deutschland; 10 Zentrum für Schlaf- und Telemedizin, Ruhrlandklinik, Westdeutsches Lungenzentrumam
Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland; 11Kl inik für Kardiologie, Pneumologie und Internistische
Intensivmedizin, Klinikum Hof, Hof, Deutschland; 12 Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie,Herz- und
Diabeteszentrum NRW, Ruhr-Universität Bochum, Bad Oeynhausen, Deutschland; 13 Klinik für
Pneumologie und Internist ische Intensivmedizin, RWTH Universitätsklinikum Aachen, Aachen,
Deutschland; 14 MVZ Ambulantes Aachener Zentrum für Pneumologie, Ärztehaus am Luisenhospital,
Aachen, Deutschland; 15 Kommissi on für Klinische Kardiovaskuläre Medizin, Deutsche Gesel lschaft für
Kardiologie, Düsseldorf, Deutschland
Der Verlag veröffentlicht die Beiträge in der von
den Autor*innen gewähltenGenderform. Die
Verwendung einer angemessenen genderge-
rechten Sprache, um Menschen in i hrer Vielfalt
wertschätzend anzusprechen, wird begrüßt.
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Zusammenfassung
Es hat sich viel getan in der Welt der Schlafmedizin in der Kardiologie, weshalb eine
vollwertige Überarbeitung des Positionspapiers „Schlafmedizin in der Kardiologie“
erforderlich wurde. In der aktuellen neuartigen Version finden sich nicht nur alle
verfügbaren Studien, Literaturstellen und Updates zu Pathophysiologie, Diagnostik-
und Therapieempfehlungen, sondern auch Ausblicke auf neue Entwicklungen
und zukünftige Forschungserkenntnisse. Dieses überarbeitete Positionspapier gibt
Empfehlungen für Diagnostik und Therapie von Patienten mit kardiovaskulären
Erkrankungen mit schlafassoziierten Atmungsstörungen und erteilt darüber
hinaus einen fundierten Überblick über verfügbare Therapien und Evidenzen, gibt
aber ebenso Ratschläge wie mit Komorbiditäten umzugehen ist. Insbesondere
enthält dieses überarbeitete Positionspapier aktualisierte Stellungnahmen zu
schlafassoziierten Atmungsstörungen bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung,
Herzinsuffizienz, arterieller Hypertonie, aber auch für Patienten mit Vorhofflimmern.
Darüber hinaus finden sich erstmals Empfehlungen zur Telemedizin als eigenes,
neues Kapitel. Dieses Positionspapier bietet Kardiologen sowie Ärzten in der
Behandlung von kardiovaskulären Patienten die Möglichkeit einer evidenzbasierten
Behandlung der wachsend bedeutsamen und mit zunehmender Aufmerksamkeit
behafteten Komorbidität schlafassoziierter Atmungsstörungen. Und nicht zuletzt
besteht mit diesem neuen Positionspapier eine enge Verknüpfung mit dem neuen
Curriculum Schlafmedizin der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, weshalb dieses
Positionspapier eine Orientierung für die erworbenen Fähigkeiten des Curriculums im
Umgang von kardiovaskulären Patienten mit schlafassoziierten Atmungsstörungen
darstellt.
Schlüsselwörter
Schlafbezogene Atmungsstörungen · Herzinsuffizienz · Arterielle Hypertonie · Koronare
Herzerkrankung · Vorhofflimmern
Der Kardiologe 5 · 2021 429
Positionspapiere
1 Präambel
Das erste Positionspapier „Schlafmedi-
zin in der Kardiologie“ der Deutschen
Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und
Kreislaufforschung (DGK) stammt aus
dem Jahr 2009. Wissenschaft und For-
schung haben zwischenzeitlich wieder
viele neue Erkenntnisse auf dem Gebiet
des gesunden und gestörten Schlafes
hervorgebracht, insbesondere in Bezug
auf schlafbezogene Atmungsstörungen
(SBAS). Die prognostische Bedeutung von
SBAS ist zwischenzeitlich gut belegt, und
Abkürzungen
AASM American Academy of Sleep
Medicine
AHI Apnoe-Hypopnoe-Index
ASV Adaptive Servoventilation
BiPAP Bi-Level Positive Airway Pressure
BMI Body Mass Index
CPAP Continuous positive airway pressure,
Beatmung mittels kontinuierlich
positivem Atemwegsdruck
CRT Kardiale Resynchronisationstherapie
CSR Cheyne-Stokes-Atmung
CTEPH Chronisch thromboembolische
pulmonale Hypertonie
DGK Deutsche Gesellschaft für Kardiolo-
gie – Herz- und Kreislaufforschung
DGSM Deutsche Gesellschaft für Schlaffor-
schung und Schlafmedizin
EEG Elektroenzephalographie
EMG Elektromyographie
EOG Elektrookulographie
EPAP Expiratory positive airway pressure
ESC European Society of Cardiology
ESH European Society of Hypertension
HFpEF Herzinsuffizienz mit erhaltener
linksventrikulärer Ejektionsfraktion,
heart failure with preserved left
ventricular ejection frac tion
HFrEF Herzinsuffizienz mit reduzierter
linksventrikulärer Ejektionsfraktion,
heart failure with reduced left
ventricular ejection frac tion
ICD Implantierbarer Kardioverter-
Defibrillator
LV-EF Linksventrikuläre Ejektionsfraktion
NIV Nichtinvasive Ventilation
NREM Non-rapid eye movement, Nicht-
Traumschlaf-Schlafstadien N1–N3
OHS Obesitas-Hypoventilationssyndrom
OSA Obstruktive Schlafapnoe
PG Polygraphie
PH Pulmonale Hypertonie
PSG Polysomnographie
REM Rapid eye movement, Traumschlaf
mit schnellen Augenbewegungen
SBAS Schlafbezogene Atmungsstörungen
TIA Transiente ischämische Attacke
ZSA Zentrale Schlafapnoe
im Hinblick auf die Behandlung sind zahl-
reicheneueErkenntnisse erschienen, die es
galt, in diesem aktualisierten Positionspa-
pier zu bewerten und einzuordnen. Dabei
reift die Erkenntnis, dass die Physiologie
und Pathophysiologie von SBAS weitaus
komplexer zu sein scheint, als man bislang
dachte, und neue Studien sowie große
Register, randomisierte klinische Untersu-
chungen und Metaanalysen haben zwi-
schenzeitlich fundierte Erkenntnisse über
das Krankheitsbild von SBAS, den klini-
schen Stellenwert und auch Diagnose- und
Therapieverfahren verfügbar gemacht.
Da sich dieses Positionspapier primär
auf kardiovaskuläre Patienten mit SBAS
beschränkt, kann kein Anspruch auf Voll-
ständigkeit des gesamten Feldes und aller
auf dem Gebiet der SBAS gewonnenen
Erkenntnisse erhoben werden. Dieses Po-
sitionspapier ist eine Stellungnahme der
DGK, die den gegenwärtigen Erkenntnis-
stand widerspiegelt und allen Ärzten und
ihren Patienten eine Hilfestellung zur Ent-
scheidungsfindung bieten soll. Es werden
bisher publizierte, relevante Studien her-
angezogen, zwischenzeitlich gelöste Fra-
gen beantwortet, aber auch bislang unge-
löste Fragen aufgezeigt. Das Positionspa-
pier gibt Empfehlungen und Evidenzgra-
de,für welche Patienteneindiagnostisches
und/oder therapeutisches Verfahren infra-
ge kommt. Das Positionspapier ersetzt da-
bei keine ärztliche Evaluation eines jeden
Patienten und die Anpassung von Diag-
nostik und Therapie im individuellen Fall
und der spezifischen Situation.
Die Einteilung der Empfehlungs- und
Evidenzgrade (.Tab. 1und 2)erfolgtnach
der internationalen Klassifikation der DGK
[136].
2 Einleitung: Schlaf und
kardiovaskuläre Funktion
Mit68htäglichwidmetderMenschetwa
ein Drittel seiner Lebenszeit dem Schlafen.
Kürzere und längere Schlafzeiten sowie ge-
störter Schlaf gehen mit gesundheitlichen
Risiken und Leistungsbeeinträchtigungen
einher [174]. Guter Schlaf ist erholsamer
Schlaf, gekennzeichnet durch rasches Ein-
schlafen, problemloses Durchschlafen und
morgendliches Ausgeschlafensein [115].
Ein Zusammenhang von Morgenbefind-
lichkeit und nächtlicher Schlafqualität
besteht bei wesentlichen Begleiterkran-
kungen und hier insbesondere kardiovas-
kulären Grunderkrankungen. Auf welche
Weise der Schlaf für die psychische und
physische Erholung verantwortlich ist,
lassen aktuelle Ergebnisse der Schlaf-
forschung erkennen: Der weitgehende
Bewusstseinsverlust im kompliziert re-
gulierten Schlaf, spricht für bedeutende
Funktionen des Schlafes [148]: Schlaf stellt
die Energieversorgung des Gehirns sicher
[191], aktiviert Gene, die für zelluläre Re-
paratur und Stoffwechselprozesse wichtig
sind [108], spielt eine bedeutende Rolle
bei der Gedächtniskonsolidierung [152]
und dem Auf- und Abbau synaptischer
Verbindungen im Gehirn [118]. Aber auch
wichtige Regulationsprozesse des Fett-
und Glukosestoffwechsels [120], des Im-
munsystems [68]undderlangfristigen
Blutdruckkonstanz [125]sindschlafab-
hängig.
Schlaf geht mit einer Absenkung des
arteriellen Blutdrucks um mindestens 10 %
gegenüber den mittleren Werten im Wach-
sein einher [184]. Diese Blutdruckabsen-
kung, „Dipping“ genannt, wird aktiv re-
guliert und beruht offensichtlich auf einer
Rückstellung (Resetting) des Regelpunktes
des Barorezeptorreflexes [160]. Schlafde-
privation erhöht den diastolischen Blut-
druck trotz reduzierter nervaler Sympa-
thikusaktivität, was als ein Resetting des
Barorezeptorreflexes in entgegengesetz-
ter Richtung interpretiert wird [125]. Auch
die Herzfrequenz wird reduziert: Zunächst
bewirken der Lagewechsel und das ru-
hige Liegen eine Absenkung gegenüber
dem Wachsein. Mit dem Erreichen stabilen
Schlafes sinkt die Herzfrequenz weiter [38],
um im REM-Schlaf bei höherer Variabilität
wieder anzusteigen.
Gestörter Schlaf und Schlaf mangel sind
in modernen Gesellschaften weit verbrei-
tet [28], wirken sich ungünstig auf das k ar-
diovaskuläre System aus und gehen mit
einem erhöhten Risiko für arteriellen Hy-
pertonus [63] und atherosklerotische Ver-
änderungen der Gefäße [91]inklusiveko-
ronarer Herzkrankheit [73] und erhöhter
Mortalität bei Patienten mit Herzinsuffi-
zienz einher [174]. Besonders ausgeprägt
sind die negativen Effekte auf das kardio-
vaskuläre System bei Störungen des Schla-
fes durch schlafbezogene Atmungsstörun-
gen (SBAS) [88]. Neben erhöhtem Sympa-
430 Der Kardiologe 5 · 2021
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Positionspapiere
Tab. 1 Empfehlungsgrade nach DGK [136]
IEvidenz und/oder allgemeine Übereinkunft, dass eine Therapieform oder eine diagnosti-
sche Maßnahme effektiv, nützlich oder heilsam ist
II Widersprüchliche Evidenz und/oder unterschi edliche Meinungen über den Nutzen/die
Effektivität einer Therapieform oder einer diagnostischen Maßnahme
II a Evidenzen/Meinungen favorisieren den Nutzen bzw. die Effektivitäteiner Maßnahme
II b Nutzen/Effektivität einer Maßnahme ist wenige r gut durch Evidenzen/Meinungen belegt
III Evidenz und/oder allgemeine Übereinkunft, dass eine Therapieform oder eine diagnosti-
sche Maßnahme nicht effektiv, nicht möglich oder nicht heilsam und im Einzelfall schäd-
lich ist
Tab. 2 Evidenzgr ade nach DGK [136]
ADaten aus mehreren ausreichend großen, randomisierten Studien oder Metaanalysen
BDaten aus ei ner randomisierten Studie ode r mehreren großen, nicht random isierten
Studien
CKonsensusmeinung von Experten, basierend auf Studien und klinischer Erfahrung
thikotonus und hormoneller Aktivierung
durch Kortikosteroide und Adrenalin im
Rahmen der Schlafstörungen entsteht zu-
sätzlich ein Teufelskreis aus Störung der
appetitregulierenden Hormone wie Leptin
und Ghrelin sowie der Glukosehomöosta-
se mit den Folgen eines erhöhten Risikos
für Diabetes mellitus und Adipositas [120].
3 Schlafbezogene Atmungs-
störungen
3.1 Definition und Prävalenz
SBAS sind bislang definiert über die An-
zahl der Apnoe- und Hypopnoeereignis-
se pro Stunde Schlaf (Apnoe-Hypopnoe-
Index [AHI]). Nach gängiger Graduierung
besteht beieinem AHI von ≥5/h eineleicht-
gradige, bei ≥15/h eine mittelgradige und
bei einem AHI ≥30/h eine schwergradi-
ge SBAS [177]. Insbesondere im Bereich
Herzinsuffizienz erscheint die additive Be-
stimmung von Zykluslängen (Dauer der
Apnoephase und Dauer der Ventilations-
phase) und der nächtlichen Hypoxämielast
von klinischer Bedeutung [187]. Bei Pa-
tienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen
finden sich im Wesentlichen 2 Subtypen
der SBAS: auf der einen Seite die ob-
struktive Schlafapnoe (OSA), welche sich
durch das Vorhandensein von inspiratori-
schen Flusslimitationen, Schnarchen und
paradoxen Atemexkursionen von Thorax
und Abdomen bis hin zu komplett frustra-
nen Atmungsversuchen gegen verschlos-
seneAtemwegeauszeichnet. Als obstrukti-
ves Schlafapnoesyndrom (OSAS) bezeich-
net man in diesem Fall eine mit typi-
schen Symptomen (Tagesschläfrigkeit und
Schnarchen) einhergehende OSA.
Auf der anderen Seite steht die zentrale
Schlafapnoe (ZSA), meist mit Cheyne-Sto-
kes-Atmungsmuster (CSR). Bei Letzterer
finden sich mindestens 3 aufeinanderfol-
gendeZyklen mittypischen Crescendo-de-
crescendo-Muster der Atmungsamplitude,
welche durch zentrale Hypopnoen bzw.
Apnoen unterbrochen sind. Bei zentra-
lenApnoen fehlenAtmungsversuchekom-
plett, bei zentralen Hypopnoen sind diese
aufgrund eines mangelnden Atmungsan-
triebes vermindert [17]. Schnarchen und
paradoxe Atmungsbewegungen von Tho-
rax und Abdomen sind nicht charakteris-
tisch für die ZSA bzw. CSR.
Als Sonderformen finden sich ge-
mischtförmige SBAS, die zu Beginn der
respiratorischen Störung eine zentrale
Apnoe aufweisen, zu der sich am Ende
noch frustrane Atmungsanstrengungen
hinzugesellen; der Anfang also zentral, das
Ende durch dann verschlossene Atemwe-
ge aber obstruktiv ist. Demaskiert sich bei
Patienten mit OSA unter kontinuierlicher,
positiver Überdruckbeatmung („continu-
ous positive airway pressure“ [CPAP]) eine
ZSA, so wird diese als therapiebedingte
ZSA („complex sleep apnea“) definiert
[177].
Die Prävalenz der SBAS ist abhängig
von Patientenalter und -konstitution, Body
Mass Index (BMI), Geschlecht, anatomi-
schen Merkmalen im Bereich der oberen
Atemwege sowie kardialer Grunderkran-
kung als auch nichtkardialen Begleiter-
krankungen. Während Erwachsene zu et-
wa 4–7 % an einem obstruktiven Schlafap-
noesyndrom, also eine OSA mit typischer
Tagesschläfrigkeit und Einschlafneigung,
leiden, liegt die Prävalenz der SBAS im
kardiologischen Patientengut deutlich hö-
her [16,59]. Bei Patienten mit arteriel-
ler Hypertonie weisen etwa 20–60% eine
begleitende SBAS auf, bei therapieresis-
tenter, arterieller Hypertonie sogar bis zu
71% [35,196]. Auch bei Patienten mit
koronarer Herzerkrankung zeigt sich eine
erhöhte Prävalenz von SBAS; im akuten
Myokardinfarkt zeigen bis zu 69 % der Pa-
tienten mittel- bis schwergradige Formen
[54]. Mehrere Studien zeigen ein gehäuf-
tes Vorkommen von OSA, aber auch ZSA
bei Patienten mit Vorhofflimmern. Diese
liegt bei 30 bis 75 % bei persistierenden,
paroxysmalen oder gemischten Vorhoff-
limmerkollektiven [23,62]. Bei herzinsuf-
fizienten Patienten finden sich ebenfalls
mit einer Prävalenz von 46 % und mehr
deutlich vermehrt SBAS, darunter auch ein
überproportional hoher Anteilmit ZSA und
therapiebedingter Schlafapnoe [9,22,131,
162]. Auch für weitere kardiale Erkrankun-
gen wie Vorhofflattern, die hypertrophe
Kardiomyopathie, die pulmonal e Hyperto-
nie, Klappenerkrankungen und das Bruga-
da-Syndrom konnte eine erhöhte Präva-
lenzvonSBASnachgewiesenwerden[107,
141].
3.2 Diagnostik
Gemäß der Leitlinie der Deutschen Gesell-
schaft für Schlafforschung und Schlafme-
dizin(DGSM)stehenzuBeginneinerDia-
gnostik die schlafmedizinische Anamnese
und Untersuchung sowie verschiedene
Fragebögen [115,177]. Diese Fragebö-
gen, die ungewolltes Einschlafen bei mo-
notonen Situationen, Tagesschläfrigkeit,
beobachtete nächtliche Atemstillstände,
Schnarchen, Probleme mit dem Ein- und
Durchschlafen sowie frühmorgendliches
Erwachen und weitere Punkte erfragen,
sind nicht für Patienten mit kardiologi-
schen Grunderkrankungen validiert (z. B.
Epworth Sleepiness Scale, Berlin Ques-
tionnaire) [82]. Es ist zu berücksichtigen,
dass eine symptombezogene Anamnese
und der Gebrauch entsprechender Frage-
bögen allein nicht geeignet sind, um das
Vorhandensein einer SBAS bei Patienten
432 Der Kardiologe 5 · 2021
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mit kardiologischen Grunderkrankungen
abzuschätzen [11], da die Prävalenz der
evaluierten Symptome in diesem Patien-
tenkollektiv relativ niedrig ist [149]. Das
heißt, dass ein negativer Fragebogen oder
die Abwesenheit von den oben genannten
Symptomen nicht dazu führen sollte, von
einer weiteren Diagnostik abzusehen.
Zusätzlich zu den oben genannten
Fragebögen hat sich die Anamnese von
typischen schlafbezogenen Beschwerden
(nächtliche Dyspnoe, Nykturie, nächtli-
che pektanginöse Beschwerden etc.) bei
Patienten mit schwierig zu behandeln-
dem Vorhofflimmern oder Hypertonus
bewährt, um die Vortestwahrscheinlich-
keit für eine SBAS zu verbessern. Das
bedeutet, dass z. B. das Vorhandensein ei-
nes therapierefraktären Hypertonus oder
eines Vorhofflimmerns mit einer hohen
SBAS-Vortestwahrscheinlichkeit assoziiert
ist. Zusätzlich geben zahlreiche in der
Kardiologie etablierte Diagnostiken, wie
z.B. das Langzeit-EKG (z. B. nächtliches
Vorhofflimmern) oder die 24-h-Blutdruck-
messung (z. B. nächtliches Non-Dipping)
wertvolle Hinweise auf das Vorliegen
einer bislang unerkannten SBAS. Auch
Impedanz- oder Herzfrequenzvariabilität-
basierte Algorithmen, integriert in Lang-
zeit-EKG-Systeme oder implantierbare
Schrittmacher, können Hinweise zum Vor-
liegen einer SBAS oder zu longitudinalen
Veränderungen von SBAS liefern. Einfa-
che nächtliche Oxymetriemessungen mit
neueren Algorithmen können angewandt
werden, um die Vortestwahrscheinlichkeit
weiter zu verbessern [102].
In Anbetracht der aktuellen Studienla-
ge stellen Wearables zur Diagnostik von
SBAS ein wachsendes Feld dar, sind aber
noch nicht für die Darstellung von SBAS
validiert und können deshalb zur Untersu-
chung bis dato nicht empfohlen werden
(s. Abschn. 3.4.10; [177]).
Ist die Vortestwahrscheinlichkeit hoch,
sollten weitergehende Untersuchungen
eingeleitet werden. Gemäß den aktuellen
DGSM-Richtlinien werden Untersuchun-
gen zum Screening und Diagnostik von
SBAS in verschiedene Untergruppen ein-
geteilt: Level I–IV [115,177].
Die ambulante kardiorespiratorische
Polygraphie (PG) (Level III) hat sich als
Standarduntersuchung zur Evaluierung ei-
ner SBAS in der Kardiologie etabliert. Die
PG wird zur Beurteilung von Atemfluss, At-
mungsbewegungen, Sauerstoffsättigung,
Herz- oder Pulsfrequenz und Körperlage
während des Schlafes genutzt. Diese Auf-
zeichnungwirdim Hinblickauf Apnoe-und
Hypopnoeereignisse, nächtliche Hypoven-
tilationen, Schnarchen, Sauerstoffabfälle
und eine Lageabhängigkeit der respira-
torischen Ereignisse ausgewertet. Um die
diagnostischen Engpässe zu überwinden,
kommen heute neue 1- bis 3-Kanal-Mess-
systeme (Level IV) bzw. neue Verfahren,
die weniger als 6 Kanäle benötigen, teil-
weise zum Einsatz. Grundsätzlich erlauben
PG-Geräte eine einfache, preiswerte und
dennoch gute Diagnose von SBAS, sind
aber häufig für kardiovaskuläre Patienten
nicht ausreichend evaluiert [144]. Die ak-
tuellen evidenzbasierten Empfehlungen
der American Thoracic Society, American
College of Chest Physicians, American
Association of Sleep Medicine und Eu-
ropean Respiratory Society sehen vor,
dass Geräte mit mindestens 4 Kanälen
(Atemfluss, Atmungsanstrengung, Sauer-
stoffsättigung, Herz- oder Pulsfrequenz)
für die Diagnosestellung ausreichend sind
[92].
Ist das Ergebnis der PG eindeutig und
positiv im Hinblick auf eine ausgeprägte
Schlafapnoe, so kann der Patient gemäß
der DGSM-Leitlinie einer SBAS-Therapie-
einleitung in einem schlafmedizinischen
Zentrum zugeführt werden [115,177]. Ist
das Ergebnis der PG nicht eindeutig oder
passt das negative Ergebnis der PG nicht
zu den Beschwerden und Symptomen am
Tag, sollte die Untersuchung wiederholt
werden. Bei Patienten mit und ohne kar-
diologische Begleiterkrankung wird eine
hohe Nacht-zu-Nacht-Variabilität der SBAS
beobachtet [100,147]. Diese Variabilität
verkompliziert zum einen die Diagnose
von SBAS, insbesondere von moderater
SBAS, wenn die Behandlungsbedür ftigkeit
nicht eindeutig ist. Die optimale Dauer ei-
ner SBAS-Diagnostik und die beste Art und
Weise zum longitudinalen SBAS-Screening
und Monitoring bleiben unklar. Zum an-
deren hat diese Nacht-zu-Nacht-Variabili-
tät der SBAS einen Einfluss auf die Dy-
namik von z. B. Vorhofflimmern und ande-
ren Bedingungen [101]. Ist ein PG-Resultat
nicht eindeutig, muss eine weitergehen-
de Diagnostik mittels überwachter kardio-
respiratorischer Polysomnographie (PSG)
im Schlaflabor (Level I) oder in häusli-
cher Umgebung (Level II) erfolgen. Die
überwachte PSG (Level I) stellt den Gold-
standard der schlafmedizinischen Unter-
suchung dar. Sie wird zur diagnostischen
Klärung und beiallen Zweifelsfällenheran-
gezogen. Aufgrund des hohen Personal-
aufwandes und der damit verbundenen
Kosten sowie aufgrund der langen Warte-
zeitenin Schlaflaboren solltedie Indikation
zur PSG mit Bedacht gewählt werden. Bei
dieser werden zusätzlich zu den oben ge-
nannten Ableitungen der PG auch EEG-,
EMG- und EOG-Ableitungen aufgezeich-
net und auf dieser Grundlage die Schlaf-
stadien bestimmt. Weiterhin werden die
Bewegungen der Gliedmaßen (EMG der
Beine) aufgezeichnet und mittels Video
auch Bewegungsstörungen während des
Schlafens erfasst. Eine CO2-Aufzeichnung
kann nächtliche Hypoventilationen iden-
tifizieren.
Auch Wearables können Hinweise auf
das Vorliegen einerSchlafapnoe aufzeigen,
hierzu liegen aber bislang nur wenige und
noch unzureichende Daten vor [177].
Level I: Überwachte kardiorespiratori-
sche Polysomnographie im Schlaflabor
(Goldstandard)
Level II: Kardiorespiratorische Polysom-
nographie in häuslicher Umgebung
Level III: Kardiorespiratorische Polygra-
phie
Level VI: Screening mittels einfacher
diagnostischer 1- bis 3-Kanal-Messsys-
teme
Derzeit werden über die bestehenden
schlafmedizinischen Zentren hinaus neue
Strukturen entwickelt, die eine gestufte
ökonomische Versorgung in der Breite
ermöglichen sollen. So könnten z. B.
Fachärzte, insbesondere Kardiologen, mit
entsprechender Zusatzqualifikation (sog.
BUB-Kurs/eigenes DGK-Curriculum), die
Auswertungen einer Polygraphie dann
selbst vornehmen. Viele kardiologische
Kliniken sowie niedergelassene Kardio-
logen arbeiten bereits mit schlafmedizi-
nischen Zentren zusammen, was weiter
ausgebaut werden könnte [53].
EineeffektiveEtablierung einerSchlafap-
noediagnostik und -therapie in der Kar-
diologie ist nur im Rahmen einer inter-
disziplinären Zusammenarbeit zwischen
Kardiologie und Schlafmedizin möglich.
434 Der Kardiologe 5 · 2021
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Tab. 3 Schlafmedizinische Anam nese und Fragebögen zumAusschluss von SBAS bei kardiolo-
gischen Patienten
Empfehlung Empfehlungs-
grad
Evidenz-
grad
Literatur
Schlafmedizinische Anamnese und Fragebögen zum
Ausschluss von SBAS werden nicht empfohlen
III B [149]
Tab. 4 Diagnostik und Therapievon SBAS bei Patienten mitar terieller Hypertonie
Empfehlung Empfehlungs-
grad
Evidenz-
grad
Literatur
Polygraphie sollte zur OSA-Diagnostik bei
typischenSymptomen eines OSA-Syndroms,
pathologischem 24-h-Blutdruckprofil („Non-Dip-
ping“ oder „Rising“) oder
therapierefraktärerar terieller Hypertonie
durchgeführt werden
I B [143,
157]
CPAP-Therapie der symptomatischen OSA soll bei
Patienten mit arterieller Hypertonie eingesetzt werden
I A [112,
116,143]
CPAP-Therapie der schweren asymptomatischenOSA
bei Patienten mit arterieller Hypertonie soll eingesetzt
werden
IIa B [143]
Hierzu eignet sich ein integriertes Pfle-
gemodell („integrated care model“) [46].
Im Rahmen eines standardisierten Work-
ups kardiologischer Patienten erfolgen ein
Symptomassessment und Anamnese, um
die SBAS-Vortestwahrscheinlichkeit eines
jeden Patienten einzuschätzen (.Tab. 3).
Ist die Vortestwahrscheinlichkeit erhöht
(z. B. Vorhandensein von Vorhofflimmern,
therapierefraktärer Hypertonus etc.), wird
dem Patienten dargelegt, warum ein
Schlafapnoescreening zu diesem Zeit-
punkt der Behandlung der kardiologi-
schen Grunderkrankung notwendig ist
(„patient education“). Es folgt die Durch-
führung einer PG. Ist die PG positiv, wird
mit dem Schlafmediziner die Einleitung
einer SBAS-Behandlung besprochen. Zu-
sätzlich werden die Relevanz und der
Effekt einer Risikofaktoroptimierung und
Lifestyle-Anpassung (Gewichtsreduktion,
Sport, Alkoholkarenz etc.) diskutiert, und
der Patient wird in die Behandlung invol-
viert („patient involvement“ und „patient
empowerment“). Die Entscheidung zur
Behandlung der SBAS wird zusammen
mit dem Patienten getroffen („shared
decision making“). Nach Einleitung der
Behandlung der SBAS ist der Effekt maß-
geblich von der Adhärenz des Patienten
abhängig. Im Rahmen jedes Folgebe-
suchs in der Ambulanz sollte das Thema
Therapieadhärenz besprochen werden
und im Falle von Patientenbeschwerden
reagiert werden. Koordiniert wird der
gesamte Prozess durch einen Care-Koor-
dinator (z. B. medizinische Fachkräfte oder
Krankenschwester).
3.3 Schlafbezogene Atmungs-
störungen und kardiovaskuläre
Erkrankungen
3.3.1 Arterielle und pulmonale
Hypertonie
3.3.2 Schlafapnoe und arterielle
Hypertonie
Epidemiologische Studien legen nahe,
dass eine langjährig unbehandelte schwe-
re OSA zur Entwicklung einer manifesten
Hypertonie beitragen kann [96]. Inter-
nationale Leitlinien beschreiben die OSA
als häufigste Ursache der sekundären
Hypertonie [35]. Die Prävalenz von SBAS
bei Patienten mit arterieller Hypertonie
liegt bei 20–60 %, bei therapierefraktärer
Hypertonie bis 71 % [188]. Die Rolle der
zentralen Schlafapnoe ist hierbei bislang
nur unzureichend untersucht [174].
Experimentelle und klinische Daten zei -
gen, dass eine OSA den nächtlichen Blut-
druck akut erhöht, zu einem fehlenden
nächtlichen Blutdruckabfall führen und die
Blutdruckerhöhung v.a. in der ersten Ta-
geshälfte anhalten kann [96]. Im Hinblick
auf das kardiovaskuläre Risiko stellt be-
sonders der nächtliche Hypertonus/Non-
Dipping ein hohes Risiko dar (PAMELA-
Studie) [165].
Diagnostik. Die klinische und anamnesti-
scheAbklärung hinsichtlicheiner Schlafap-
noe ist Bestandteil der empfohlenen Stan-
darddiagnostik bei Abklärung einer arteri-
ellen Hypertonie, da zu diesem Zeitpunkt
immer mögliche sekundäre Ursachen, Fak-
toren, die die arterielle Hypertonie ver-
schlimmern können, sowie weitere kardio-
vaskuläre Risikofaktoren evaluiert werden
(.Tab. 4;[188]). Die OSAstellt eine Indika-
tionfür die ambulante24-h-Blutdruckmes-
sung dar („ambulatory blood pressure mo-
nitoring“ [ABPM]) [188]. Bei Patienten mit
klinischem Verdacht für eine OSA , patholo-
gischem 24-h-Blutdruckprofil („Non-Dip-
ping“ oder „Rising“) oder therapierefrak-
tärer arterieller Hypertonie ist eine appa ra-
tive Diagnostik zur Abklärung hinsichtlich
einer Schlafapnoe mittels Polygraphie in-
diziert [177,188].
Therapie der obstruktivenS chlafapnoe
bei arteriell er Hypertonie. Standardthe-
rapie der OSA ist die nächtliche CPAP-
Therapie. Bei nichtadipösen Patienten mit
einer leicht- bis mittelgradigen OSA kön-
nen auch Unterkieferprotrusionsschienen
eingesetzt werden [177]. Lebensstilände-
rungen wie Bewegung und Gewichtsab-
nahme werden empfohlen, aber es liegen
bislang keine Langzeitdaten zur Wirksam-
keit vor [162,183]. Die aktuellste Metaana-
lyse der randomisierten Studien, die die
Effekte einer CPAP-Therapie und Unterkie-
ferprotrusionsschiene auf den arteriellen
Blutdruck untersuchte, schloss OSA-Pati-
enten mit und ohne arterielle Hypertonie
ein [143]. Insgesamt führten sowohl die
CPAP-Therapie als auch die Therapie mit-
tels Unterkieferprotrusionsschiene zu ei-
ner ähnlichen moderaten Senkung des ar-
teriellen Mitteldrucks. Die CPAP-Therapie
senkt bei Patienten mit und ohne arteriel le
Hypertonie den systolischen und diastoli-
schen Blutdruck stärker in der Nacht als am
Tag (– 3,9/–2,6 vs. –1,8/1,8 mm Hg) [143].
Die Senkung des systolischen Blut-
drucks ist insbesondere günstig bei Pati-
enten mit therapierefraktärem Bluthoch-
druck (CPAP-Effekt Senkung des systoli-
schen Blutdrucks etwa 4 mm Hg) [143].
Zudem ist bei Patienten mit fehlender
nächtlicher Blutdrucksenkung in der am-
436 Der Kardiologe 5 · 2021
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Positionspapiere
Tab. 5 Diagnostik und Therapievon OSA/OHS bei Patientenm itpulmonaler Hypertonie
Empfehlung Empfehlungs-
grad
Evidenz-
grad
Literatur
Polygraphie auf SBAS bei Patienten mit stabiler pul-
monaler Hypertonie und Symptome ne iner OSA soll
durchgeführt werden
I B [74,81]
CPAP/NIV-Therapie der OSA/OHS bei Patienten mit
pulmonaler Hypertonie sollte eingesetzt werden
IIa B [5,113,
167,177,
190]
Tab. 6 Diagnostik und Therapie von OSA bei Patienten mit KHK
Empfehlung Empfehlungs-
grad
Evidenz-
grad
Literatur
Polygraphie bei Patienten mit KHK und t ypischen
Symptomen einer OSA sollte durchgeführt werden
IIa B [116,
143]
CPAP-Therapie der OSA im Rahmen eines kombinier-
ten Risikofaktorenmanagementsbei Patienten mit
KHK kann erwogen werden
IIb B [116,
143]
bulanten 24-h-Blutdruckmessung (Non-
Dipper) der CPAP-Therapieeffekt auf den
mittleren 24-h-Blutdruck stärker als bei
Patienten mit physiologischer Nachtab-
senkung (5,4 vs. –3,0 mm Hg) [157].
Weiterhin sind ein niedrigeres Le-
bensalter und eine schwere OSA mit
schwerer Hypoxämie Faktoren für eine
größere blutdrucksenkende Wirkung der
CPAP-Therapie [143]. Bei Patienten mit
schwerer OSA, arterieller Hypertonie und
Tagesschläfrigkeit sind beachtliche Effek-
te zu erzielen (z. B. –10 mm Hg arterieller
Mitteldruck) [13].
Die medikamentöse antihypertensive
Therapie ist auch bei Patienten mit OSA
hinsichtlich der Blutdrucksenkung effekti-
ver als die alleinige CPAP-Therapie [137].
Eine begleitende CPAP-Therapie in dieser
Patientengruppe zeigt jedoch hinsichtlich
der Blutdrucksenkung synergistische Ef-
fekte [137] und führt meist zu einer Ver-
besserung von Tagesschläfrigkeit und an-
deren Symptomen der OSA [112].
3.3.3 Schlafapnoe und pulmonale
Hypertonie
Schlafapnoe kann bei pulmonaler Hyper-
tonie (PH) einerseits als Mitursache ande-
rerseits auch als Begleiterkrankung vorlie-
gen(.Ta b. 5).Die Prävalenzliegt zwischen
12 u nd 34 %. Nach der Klassifikation der
WHO [172] fällt die PH als Folge bei schlaf-
bezogenen Atemstörungen unter die Klas-
se 3 (PH aufgrund einer Lungenerkrankung
mit und ohne Hypoxämie). Pathophysio-
logisch liegt eine chronische nächtliche
Hypoxämie mit transienten Anstiegen des
PA-Druckes, Entwicklung eines Cor pulmo-
naleund nachfolgendemUngleichgewicht
zwischen endothelbasierter Vasokonstrik-
tion und -dilatation mit Mediahypertro-
phie sowie einer Intimaobstruktion mit
Assoziation von Endothelin-1, Serotonin,
Angiopoetin-1 und NO vor.
Häufig findet man bei OSA nur eine
leichte pulmonale Druckerhöhung, die kei-
ner spezifischen Therapie der PH bedarf,
sondern die Einleitung einer CPAP-Thera-
pie erforderlich macht [167]. Bei Obesitas-
Hypoventilationssyndrom (OHS ) hingegen
findet sicheine PH deutlich häufiger (42 %),
die auch Einfluss auf die Lebensqualität
hat. Dann ist die Einleitung einer CPAP-
/NIV-Therapie indiziert [89].
Auch bei idiopathischer pulmonalarte-
rieller Hypertonie (PAH) oder chronisch
thrombembolischer PH (CTEPH) liegt ein
hoher Anteil (bis 8 9 %) von nächtlicher
Hypoxämie und Schlafapnoe vor. Als Risi-
kofaktoren für OSA bei PH wurden männ-
liches Geschlecht, Hypoxämie am Tag, er-
höhter BMI, nächtlich erhöhtes pCO2sowie
erniedrigte Vitalkapazität und FEV1durch
Restriktion des Thorax [60] beschrieben,
während bei zentraler Schlafapnoe bei PH
höheres Alter und Hypokapnie am Tag ge-
funden wurden. Bei milder Ausprägung
der PH bei OSA [168] zeigt sich unter
nächtlicher Überdrucktherapie (CPAP) eine
Senkung des pulmonalarteriellen Druckes
[5].
BeiOSA und hohen pulmonalarteriellen
Drücken scheint CPAP keinen relevanten
Effekt zu haben [110]. Bei Patienten mit
OHS und schwerer obstruktiver Schlafap-
noe konnte gezeigt werden [113], dass so-
wohl mit einer CPAP-Therapie als auch mit
einer NIV-Therapie eine ähnlich effektive
Senkung der pCO2und des echokardiogra-
phisch abgeschätzten pulmonalarteriellen
Druckes erreicht werden kann [113,179].
Es fehlen jedoch randomisier teStudien mit
invasiver Diagnostik und längerem Follow-
up.
Zur Therapie der ZSA bei pulmonaler
Hypertonie liegen aktuell keine Daten vor.
3.3.4 Koronare Herzerkrankung und
Myokardinfarkt
Die OSA und in geringerem Ausmaß auch
die ZSA sind mit atherosklerotischen Er-
krankungen assoziiert (.Ta b. 6).Die Präva-
lenz der OSA bei koronarer Herzkrankheit
(KHK) ist 2- bis 3-fach höher als in vergleich-
baren Populationen ohne kardiovaskuläre
Erkrankung; umgekehr t findet man bei Pa-
tienten mit koronarangiographisch nach-
weisbarer KHK in bis zu 50 % eine O SA [33,
105]. Bisherige groß e randomisierte Studi-
en konnten bei Patienten mit obstruktiver
Schlafapnoe und vorliegender koronarer
oder zerebrovaskulärer Erkrankung sowie
auchnachakutemKoronarsyndromkeinen
Vorteil einer CPAP-Therapie im Hinblick
auf kardiovaskulären Tod, Myokardinfarkt,
Schlaganfall oder Hospitalisierung aufzei-
gen [116,142,156]. Auch in Metaana-
lysen fand sich kein Hinweis darauf, dass
CPAP bei Patienten mit OSA zur Prävention
kardiovaskulärer Ereignisse und Todesfälle
dienen könnte [43,90].
Bei Patienten mit akutem Myokardin-
farkt und Schlafapnoe kommt es trotz er-
folgreicher Revaskularisation zu einer ge-
ringeren Erholung der linksventrikulären
Funktion und zu einer geringeren Reduk-
tion der potenziellen Infarktgröße als bei
Patienten ohne Schlafapnoe [34,57].
3.3.5 Schlaganfall
Risiko. Die arterielle Hypertonie und das
Vorhofflimmern gehören zu den wichtigs-
ten Risikofaktoren für einen Schlaganfall,
und v.a. das klinisch inapparente Vor-
hofflimmern ohne eine entsprechende
Antikoagulation ist eine häufige Ursa-
che kardioembolisch-zerebraler Infarkte
(.Tab. 7).
438 Der Kardiologe 5 · 2021
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Tab. 7 Diagnostik und Therapie von SBAS im chronischen Stadium nach Schlaganfall
Empfehlung Empfehlungs-
grad
Evidenz-
grad
Literatur
Polygraphie sollte zur OSA Diagnostik bei
typischenSymptomen eines OSA-Syndroms,
pathologischem 24-h-Blutdruckprofil („Non-Dip-
ping“ oder „Rising“) oder
therapierefraktärerar terieller Hypertonie
durchgeführt werden
I B [143,
157]
CPAP-Therapie der symptomatischen OSA soll bei
Patienten mit arterieller Hypertonie eingesetzt werden
I A [112,
116,143]
Tab. 8 Diagnostik und Therapie bei SBAS bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen
Empfehlung Empfehlungs-
grad
Evidenz-
grad
Literatur
Polygraphie auf SBAS bei Patienten als Teil eines kom-
binierten Risikofaktorenmanagements bei Herzrhyth-
musstörungen (insbe sondere Vorhofflimmern) sollte
durchgeführt werden
I B [36,75,
139,140]
CPAP-Therapie der OSA kann berücksichtigt werden,
um das Auftreten, die Progression sowie Rezidiv und
Symptome von Herzrhythmusstörungen (insbesonde-
re des Vorhofflimmerns) zu re duzieren
IIb C [36,52,
75,171]
Es leiden 30 % der Patienten mit tran-
sienter ischämischer Attacke (TIA) respek-
tive Schlaganfall an einer schweren SBAS
(AHI ≥30/h) [166]. Nur bei 7 % der Pati-
enten mit TIA oder Schlaganfall und einer
schlafbezogenen Atmungsstörungliegt ei-
ne ZSA vor [29,83], welche bei herzge-
sunden Schlaganfallpatienten meist nach
einigen Wochen wieder sistiert.
Epidemiologische Studien zeigen kon-
sistent, dass die schwere unbehandelte
OSA mit einer Verdopplung der Schlagan-
fallinzidenz einhergeht [10,15]. Das OSA-
assoziierte Schlaganfallrisiko ist bei Frau-
en und Männern ähnlich und ist weni-
ger deutlich bei älteren Patienten nach-
zuweisen [15]. Somit stellen SBAS sowohl
einen Risikofaktor als auch eine Folge ei-
nes Schlaganfalles dar und sind mit einer
schlechteren Prognose und erhöhten Mor-
talität assoziiert [15].
Effekte der OSA-Therapie auf die Schlag-
anfallinzidenz.In Metaanalysen mitmeh-
reren randomisierten Studien konnte bei
OSA-Patienten mit milder Symptomatik
nicht nachgewiesen werden, dass eine
Positivdrucktherapie zu einer Reduktion
der Schlaganfallinzidenz führt [15].
Positivdrucktherapie in der Frühphase
nach Schlaganfall. Eine suffiziente Posi-
tivdrucktherapieeiner OSA kannsich güns-
tig auf die Rekonvaleszenz nach erlittenem
Schlaganfall auswirken, auch wenn in die-
sen Fällen oft eine schlechte Therapiead-
härenz besteht [15]. In der Akutphas e wird
eine nächtliche Positivdrucktherapie kon-
trovers diskutiert [15].
3.3.6 Herzrhythmusstörungen
Bradykardien. SBAS sind mit einer er-
höhtenPrävalenz an nächtlichenbradykar-
denRhythmusstörungen vergesellschaftet
(.Tab. 8;[104]). Als bradykarde Störun-
gen können höhergradige AV-Blöcke bis
hin zu vorübergehenden Asystolien auftre-
ten. Während diese Reizleitungsstörungen
bei vielen Erkrankungen aufgrund struk-
tureller Veränderungen auftreten, führen
bei Patienten mit SBAS meistens repetiti-
ve Stimulation des autonomen Nervensys-
tems zu funktionellen Veränderungen des
Reizleitungssystems. Das Auftreten nächt-
licher intermittierender AV-Blockierungen
als auch Sinusbradykardien sollte an eine
SBAS denken lassen. Eine Behandlung der
SBAS kann häufig zu einer Reduktion von
nächtlichen Pausen und AV-Blockierungen
führen [72]. Jedoch bleibt eine bestehende
Schrittmacherindikation davon unberührt.
Vorhofflimmern. In 60 bis zu 70% al-
ler Patienten mit Vorhofflimmern lässt
sich eine relevante SBAS diagnostizieren
[22,62,103]. Zusätzlich ist die Prävalenz
von Vorhofflimmern bei Patienten mit
SBAS 5- bis 6-fach erhöht im Vergleich
zu Patienten ohne SBAS [117]. Wird bei
einem Patienten mit Vorhofflimmern ei-
ne SBAS diagnostiziert, mindert dies die
Wahrscheinlichkeit des medikamentösen
antiarrhythmischen Therapieerfolges (von
70 auf 39 %) [119] und erhöht die Rezi-
divrate nach effektiver Kardioversion (von
53 auf 82 %) und/oder Katheterablation
(von 23–27 % auf 31–35 %) [98]. Obser-
vative, nicht randomisierte und zumeist
retrospektive Studien zeigen, dass eine
Therapie der SBAS, insbesondere OSA, mit
einer niedrigeren Rezidivrate nach antiar-
rhythmischer Behandlung assoziiert sein
kann [171]. Interessanterweise suggerie-
ren Studien, dass bei OSA-Patienten eine
CPAP-Therapie zur Behandlung des Vor-
hofflimmerns ebenso effektiv sein kann
wie eine invasive, kathetergeführte Pul-
monalvenenisolation [52]. Daher werden
in internationalen Leitlinien bei Patienten
mit Vorhofflimmern im Rahmen einer
kombinierten Erfassung von bestehenden
Risikofaktoren ein Schlafapnoescreening
(Empfehlungsgrad I, Evidenzgrad B) so-
wieeineTherapiederSBASempfohlen
(Empfehlungsgrad IIa, Evidenzgrad B) [36,
75].
Eine CPAP-Therapie der OSA kann auch
berücksichtigt werden, um gezielt das Auf-
treten von Vorhofflimmern, die Progres-
sion von Vorhofflimmern und das Wie-
derauftreten von Vorhofflimmern sowie
dessen Symptome zu reduzieren (Empfeh-
lungsgrad IIb, Evidenzgrad C) [36,75]. Die
Ergebnisse größerer randomisierter Studi-
en stehen jedoch aktuell aus. In einer klei-
nen randomisierten Studie wurde geprüft
[37], ob die Behandlung einer OSA mittels
CPAP-Therapie das Risiko eines Vorhoff-
limmerrezidivs nach elektrischer Kardio-
version senkt (CPAP n= 12 und Kontrollen
n= 13). Hinsichtlich der Rezidivrate (25 %)
und der Zeitdauer bis zum Rezidiv des Vor-
hofflimmerns (129 vs. 109 Tage) zeigte sich
kein Unterschied in der CPAP- im Vergleich
zur Kontrollgruppe [37]. Letztlich war die
StudievonCaplesundKollegen[37]jedoch
zu klein und zeigte zu viele Limitationen
(z. B. Studieneinschluss und Therapie bis
zu 30 Tage nach der elektrischen Kardio-
version und Methode des Rhythmusmoni-
torings) auf, um einen möglichen Effekt ei-
ner CPAP-Therapie auf die Vorhofflimmer-
440 Der Kardiologe 5 · 2021
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rezidivrate nach elektrischer Kardioversi-
on sicher auszuschließen. In den nächsten
Jahren sind die Ergebnisse von weiteren,
größeren und auch besser angelegten ran-
domisierten Studien zu erwarten [182],
z. B. die „Sleep Disordered Breathing in
Patients With Paroxysmal Atrial Fibrillati-
on“-Studie (Effekt von CPAP-Therapie der
OSA auf Vorhofflimmer-Burden bei Pati-
enten mit paroxysmalem Vorhofflimmern;
NCT02727192) und die „SLEEP-AF“-Studie
(Effekt von CPAP-Therapie der OSA auf die
Vorhofflimmerrezidivrate nach Ablations-
therapie; ACTRN12616000088448).
Wohingegen die Behandlung einer OSA
zur Kontrolle des Vorhofflimmerns emp-
fohlen wird, sind die Relevanz und Be-
handlungsbedürf tigkeit einer ZSA/CSR bei
Patientenmit Vorhofflimmern wenigerein-
deutig und aktuell nicht in internationalen
Leitlinien zur Behandlung des Vorhofflim-
merns diskutiert.
MaligneventrikureArrhythmien.OSA
oder ZSA/CSR sind auch mit einem erhöh-
ten Auftreten ventrikulärer Rhythmusstö-
rungen vergesellschaftet [104]. Ferner ist
die zirkadianeVerteilung von malignen Ar-
rhythmien beeinflusst [200]. Speziell die
OSA gilt als Risikofaktor für den plötzli-
chen Herztod, welcher bei diesen Patien-
ten überhäufig zwischen Mitternacht und
6:00 Uhr morgens auftritt [61]. In kleine-
ren Kollektiven konnte eine CPAP-Thera-
pie maligne ventrikuläre Arrhythmien und
adäquate ICD-Interventionen reduzieren
[77].
3.3.7 Herzinsuffizienz und
linksventrikuläre Ejektionsfraktion
Nach der Terminologie der Europäischen
GesellschaftfürKardiologiewerdenbei der
Herzinsuffizienz seit 2016 solche mit er-
haltener(„preserved“)(HFpEF) vonsolchen
mitreduzierter(„reduced“)linksventrikulä-
rer Ejektionsfaktion (HFrEF) bzw. einer nur
leicht reduzierten („mid-range“) (HFmrEF)
linksventrikulären Ejektionsfraktion unter-
schieden [21,145]. Da jedoch andere inter-
nationale Fachgesellschaften (ACC, AHA)
nur HFpEF und HFrEF unterscheiden und
sich die vorliegenden schlafmedizinischen
Studien auch nach dieser Einteilung rich-
ten, wird im Folgenden auch nur HFrEF
und HFpEF unterschieden.
Screening auf und Diagnose von schlaf-
bezogenen Atmungsstörungen bei
Herzinsuffizienz. Validierte Fragebö-
gen zum Screening auf oder zur sicheren
Diagnostik von OSA und ZSA fehlen für
herzinsuffiziente Patienten. Oftmals ver-
ändern oder übertönen die Symptome
der Herzinsuffizienz (z. B. Fatigue) die
ansonsten typischen Symptome (z. B. Ta-
gesschläfrigkeit) einer OSA. Daher können
ansonsten gebräuchliche Fragebögen bei
Herzinsuffizienz nicht zuverlässig aus-
schießen oder beweisen, und man ist auf
technisches Screening oder Diagnosever-
fahren angewiesen [27].
Schlafbezogene Atmungsstörungen
als Ursache von HFrEF. Sowohl die Quer-
als auch die jüngst erschienene Längs-
schnittanalyse der Sleep-Heart-Health-
Studie zeigen, dass die OSA v. a. bei Män-
nern einen unabhängigen Risikofaktor
für die Entstehung einer Herzinsuffizienz
darstellt [69]. Pathophysiologisch kommt
es bei der OSA zu frustranen Atemanstren-
gungen gegen verschlossene Atemwege,
die letztlich in einer Zunahme von links-
ventrikulärer Nachlast, Wandspannung,
Sympathikusaktivität sowie einem gestei-
gerten Sauerstoffverbrauch bei gleich-
zeitigen Sauerstoffentsättigungen mit
Hypoxämie resultieren und mit einer
anhaltenden und progredienten subkli-
nischen Myokardschädigung verbunden
sein können [97,153].
Für die ZSA und insbesondere die CSR
ist eine Rolle als unabhängiger Risikofak-
tor für die Entstehung von HFrEF nicht
beschrieben. Vielmehr wird davon ausge-
gangen, dass die CSR in vielen Fällen als
Ausdruck einer kardialen Dysfunktion zu
sehen ist [9,14,55].
Prävalenz und prognostische Bedeu-
tung schlafbezogener Atmungsstörun-
gen bei HFrEF. Die Prävalenz mittel-
bis schwergradiger schlafbezogener At-
mungsstörungen (AHI ≥15/h) liegt nach
Registerdaten zwischen 46 und 51 % [9,
19]. Dabei ist die Prävalenz bei ischämi-
scher Grunderkrankung sowie bei Män-
nern höher als die bei Frauen [132]. Der
Anteil einer OSA bzw. ZSA an schlaf-
bezogenen Atmungsstörungen ist dabei
wiederum abhängig vom Schweregrad
der Herzinsuffizienz bzw. linksventriku-
lären Funktionsstörung. Mit stärkerer
Ausprägung der Herzinsuffizienz nimmt
die Prävalenz SBAS insgesamt und ins-
besondere die der ZSA deutlich zu [24,
187].
Insgesamt weist die aktuelle Datenla-
ge darauf hin, dass die OSA bei HFrEF
einen eigenständigen Risikofaktor für ei-
ne verschlechterte Prognose darstellt, ob
dies jedoch auch für die ZSA per se der
Fall ist, bleibt umstritten [79,80]. In ei-
ner großen Kohortenstudie konnte jüngst
gezeigt werden, dass es vermutlich nicht
die ZSA per se, sondern die generell mit
schlafbezogenen Atmungsstörungen ver-
bundenen Sauerstoffentsättigungen sind,
die den robustesten Mortalitätsfaktor bei
HFrEFdarstellen[134]. Einenächtliche Sau-
erstoffschuld („hypoxemic burden“), defi-
niert als Zeit einer peripheren Sauerstoff-
sättigung unter 90 % von 22 m in und mehr
war eindeutig und in verschiedenen Mo-
dellen nachhaltig mit einer erhöhten Mor-
talität bei HFrEF verbunden [129,134].
Therapie schlafbezogener Atmungs-
störungen bei HFrEF. OSA bei HFrEF: Bei
HFrEF kann eine CPAP-Therapie der OSA
zur Verbesserung der linksventrikulären
Funktion, aber auch der Lebensqualität
und Leistungsfähigkeit führen [56,86,
109]. Prospektiv randomisierte Studien zu
harten Endpunkten sind nicht vorhanden
und außerhalb der ADVENT HF-Studie
nicht zu erwarten, welche sowohl OSA
und ZSA einschließt [106].
Eine automatische CPAP-Therapie
(APAP) führt zu einer Verbesserung der
kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit in
der Spiroergometrie, verbunden mit einer
verbesserten Lebensqualität und LVEF
[56].
Neben der CPAP-Therapie zur Behand-
lung der OSA kommen auch orale Applika-
tionssysteme zur Anwendung. Bei herzin-
suffizienten Patienten ist hier eine erste
randomisierte Studie zur Wirksamkeit ge-
startet [114], Ergebnisse liegen noch nicht
vor, daher kann noch keine allgemeine
Therapieempfehlung abgegeben werden
(.Tab. 9).
CSR bei HFrEF. Die CPAP-Therapie zur Be-
handlung der ZSA bei chronischer HFrEF
konnte in der CANPAP-Studie trotz einer
Verbesserung respiratorischer und kar-
442 Der Kardiologe 5 · 2021
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Tab. 9 Diagnostik und Therapie von SBAS bei Patienten mit HFrEF
Empfehlung Empfehlungs-
grad
Evidenz-
grad
Literatur
Polygraphie zur SBAS-Diagnostik sollte bei Patienten
mit symptomatischer HFrEF erwogen werden
IIa B [27]
CPAP-Therapie der OSA bei HFrEF sollte erwogen wer-
den
IIa B [56,86,
109]
ASV-Therapie bei Patienten mit symptomatischer
HFrEF und HFmrEF (LVEF ≤45 %) und prädomi nan-
ter ZSA soll aufgrund erhöhter ka rdiovaskulärer und
Gesamtmortalität nicht erfolgen
III B [40,51]
dialer Funktionsparameter keinen Über-
lebensvorteil zeigen [31]. Diese Studie
wurde kontrovers diskutiert [31]. In einer
Post-hoc-Analyse dieser Studie wurden
sog. CPAP-Responder, definiert als solche
Patienten, bei denen der AHI mittels CPAP
auf <15/h gesenkt werden konnte, mit
Non-Respondern (AHI unter CPAP ≥15/h)
oder der Kontrollgruppe verglichen, hier
konnte ein Überlebensvorteil zugunsten
der Responder aufgezeigt werden [6].
Speziell zur Therapie der Cheyne-
Stokes-Atmung bei herzinsuffizienten
Patienten wurde die adaptive Servoven-
tilation (ASV) als spezielle nichtinvasive
Beatmungstherapie entwickelt. Sie galt
zunächstals Goldstandard derBeatmungs-
therapie der typischen CSR mit Hyperven-
tilation und respiratorischer Instabilität
[126], konnten hier doch schlafmedizini-
sche und z.T. auch kardiovaskuläre Surro-
gatparameter in Registern oder auch klei-
neren randomisierten Studien signifikant
verbessert werden [133]. Die Ergebnisse
der bis dato größten randomisiert kon-
trollierten Mortalitätsstudie (SERVE-HF)
zeigt hier jedoch ein ganz anderes Bild:
Zwar verbesserten sich schlafmedizinische
und pneumologische Surrogatparameter
unter ASV, gleichzeitig nahmen jedoch
sowohl die Gesamtsterblichkeit als auch
die kardiovaskuläre Sterblichkeit signifi-
kant zu [40,51]. Daher ist eine ASV zur
Therapie einer prädominant zentralen
SBAS bei Patienten mit symptomatischer
HFrEF (LVEF ≤45%) kontraindiziert [127].
Die Therapie einer OSA bzw. einer ZSA
mittels implantierbarer elektrischer Syste-
me (Stimulation des N. phrenicus bzw. des
N. hypoglossus) konnte bei selektierten
Patienten zwar eine Senkung der respi-
ratorischen Ereignisse dokumentieren, zu
kardiovaskulären Endpunkten liegen aber
noch keine eigenen Studien vor [58]. Bis-
herige Ergebnisse sind Post-hoc-Analysen
von Subgruppen (vgl. Abschn. 3.4.3), und
die alleinige Betrachtung von Surrogatpa-
rametern erscheint nach den Ergebnissen
der SERVE-HF-Studie nicht mehr adäquat
[70,71].
Alle vorangegangenen Ausführungen
zur Therapie von SBAS bei HFrEF bezie-
hen sich auf chronisch stabile und ent-
sprechend den aktuellen Herzinsuffizienz-
leitlinien behandelte Patienten. Eine ef-
fektive und erfolgreiche medikamentöse
oder elektrische Therapie der Herzinsuffi-
zienz vermag zumindest einen positiven
Effekt auf den Schweregrad der ZSA bei
HFrEF haben [130]. So konnte gezeigt wer-
den, dass es bei CRT-Respondernzu einem
Rückgang des AHI bei ZSA kommen kann
[130]. Daher sollten die Diagnostik und
Therapie der SBAS derzeit bei chronisch
stabilen und nach Leitlinien therapierten
HFrEF-Patienten erfolgen [130,132].
Akut dekompensierte HFpEF. Als ers-
te randomisierte, kontrollierte Outcome-
Studie zur Therapie schlafbezogener At-
mungsstörungen bei Patienten mit akuter
kardialer Dekompensation sollte die CAT-
HF-Studie [124] Mortalität und kardiale
Funktion bei Patienten mit akut dekom-
pensierter HFrEF und HFpEF untersuchen.
Aufgrund der negativen Ergebnisse der
oben genannten SERVE-HF-Studie wurde
die Studie jedoch vorzeitig abgebrochen.
In einer Subanalyse der Patienten mit akut
dekompensierter HFpEF zeigte sich jedoch
ein möglicher Überlebensvorteil der mit
ASV-therapierten Patienten. Aufgrund der
kleinen Fallzahl müssen hier jedoch weite-
re Studien folgen, bevor eine allgemeine
Therapieempfehlung abgegeben werden
kann.
Da validierte Fragebögen zur Erken-
nung bzw. Diskriminierung von SBAS bei
Patienten mit Herzinsuffizienz fehlen, wird
ein einfaches apparatives Screening mit
der Möglichkeit der Unterscheidung von
obstruktiven und zentralen respiratori-
schen Ereignissen sowie der kontinuierli-
chen Pulsoxymetrie empfohlen.
Bei HFrEF besteht eine Therapieemp-
fehlung hinsichtlich einer CPAP-Therapie,
wobei die meisten Studien mit positivem
Outcome einen fixen CPAP-Druck benutz-
ten (.Tab. 9). Die adaptive Servoventila-
tionstherapie zur Therapie der ZSA bzw.
CSR bei HFrEF ist kontraindiziert. Inwieweit
diese bei HFpEF und/oder in der Akutsi-
tuation bei akuter Dekompensation eine
Rolle spielt, bleibt abzuwarten.
Die unilaterale Stimulation des N. phre-
nicus konnte in Post-hoc-Analysen in Un-
tergruppen randomisierter Studien gute
Therapieeffekte auf Surrogatparameter
von Schlaf, Respiration und kardiale Funk-
tion zeigen, hier ist allerdings eine adä-
quate Mortalitätsstudie notwendig, bevor
eine Therapieempfehlung ausgesprochen
werden kann. Bis dahin sollte der Einsatz
wissenschaftlich begleitet werden. Analog
gelten diese Ausführungen auch für die
N.-hypoglossus-Stimulation zur Therapie
der OSA.
Neben der Erkennung und Therapie
schlafbezogener Atmungsstörungen sollte
bei herzinsuffizienten Patienten wie auch
bei anderen kardiologischen Erkrankun-
gen ein zukünftiges Augenmerk vermehrt
aufden Schlaf gerichtet werden.Dabei soll-
ten die Schlafdauer, -qualität und -archi-
tektur sowie die davon abhängige sympa-
thovagale Balance beachtet werden [154].
3.3.8 Herzinsuffizienz mit erhaltener
linksventrikulärer Ejektionsfraktion
(HFpEF)
Kleinere systematische Untersuchungen
weisen eine Prävalenz der SBAS bei HFpEF
von ca. 50 % auf [22].Diegrößtebis
dato publizierte Prävalenzstudie wies bei
Patienten mit einer LVEF >4 0 % eine
Prävalenz der mittel- bis schwergradigen
SBAS von >40% aus [9]. Auf der ande-
ren Seite weisen in Kohortenstudien nur
5–18 % der Patienten eine diagnostizier-
te SBAS auf, was auf eine diagnostische
Versorgungslücke schließen lässt [1,50].
Die prognostische Bedeutung der SBAS
bei Patienten mit HFpEF ist nicht mit letzter
Sicherheit geklärt (.Tab. 10). Verschiede-
444 Der Kardiologe 5 · 2021
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Positionspapiere
Tab. 10 Diagnostik und Therapi e vonSB ASbei Patienten mi t HFpEF
Empfehlung Empfehlungs-
grad
Evidenz-
grad
Literatur
Polygraphie zur SBAS-Diagnostik bei Patienten mit
symptomatischer HFpEF sollte erwogen werden
IIa C [27]
CPAP-Therapie der OSA bei HFpEF sollte erwogen
werden
IIa C [21,25,
44,178]
ASV-Therapie der ZSA bei HFpEF kann erwogen wer-
den
IIb C [124]
Tab. 11 Medik amentöse Therapie, orale Applik ationen und Gewichtsreduktion bei SBAS
Empfehlung Empfehlungs-
grad
Evidenz-
grad
Literatur
Protrusionsschienen bei Patienten mit leichtgradiger
symptomatischer OSA sollten als Alternative zu CPAP
erwogen werden
IIa A [114]
Gewichtsreduktion zur Behandlung der OSA sollte
ergänzend erfolgen
IIa B [183]
Medikamentöse Therapi e der ZSA wird ni cht empfoh-
len
III C [4,20,
65,78,
164,186]
ne Kohortenstudien weisen inkohärente
Ergebnisse sowohl in Bezug auf die In-
zidenz von HFpEF bei bestehender SBAS
als auch auf die Prognose der HFpEF in
Abhängigkeit einer additiv bestehenden
SBAS hin [50,178,198].
Therapeutische Effekte einer nächtli-
chen Überdrucktherapie respektive einer
nächtlichen nichtinvasiven Beatmung sind
vorwiegend in kleineren Kohortenstudi-
en untersucht worden. Eine Verbesserung
vonSurrogatparameternwie NYHA-Klasse,
kardiopulmonale Leistungsfähigkeit oder
echokardiographische Parameter der dia-
stolischen LV-Funktion zeigte sich einheit-
lich [25,44,128,178,198,199]. Eine Sub-
gruppenanalyse der vorzeitig terminierten
randomisiert kontrollierten „Cardiovascu-
lar Improvements with Minute Ventilation-
targeted ASV Therapy in Heart Failure (CAT-
HF)“-Studie illustrierte bei 24 Patienten
mit HFpEF nach 6 Monaten einen sig-
nifikant positiven Effekt einer ASV-The-
rapie auf einen kombinierten Endpunkt
(Tod, kardiovaskulär bedingte Hospitali-
sationen, prozentuale Veränderungen im
6-min-Gehtest, p= 0,036) [124].
3.4 Therapieoptionen
3.4.1 Medikamentöse Therapie,
orale Applikationen
3.4.2 Obstruktive schlafbezogene
Atmungsstörung
Neben der kontinuierlichen nächtlichen
Überdruckbeatmung steht heutzutage ei-
ne Vielzahl alternativer Behandlungsme-
thoden zur Verfügung (.Tab. 11). Hierzu
gehören unter anderem diätetische Maß-
nahmen und körperliches Training [47],
Unterkieferprotrusionsschienen [32,114,
163,169], Sedativa und Sauerstoff [48,
95], Diuretika [87,150], Lagetherapie [175]
oder auch die nasale High-Flow-Therapie
[123]. Eine entsprechende Phänotypisie-
rung der Patienten vorausgesetzt, ist unter
den oben genannten Therapien eine sig-
nifikante Verbesserung der OSA im Sinne
einer Reduktion des AHI möglich.
In Bezug auf kardiovaskul äreParameter
fehlen ausreichende Daten. Es zeigten sich
Symptome der exzessiven Tagesschläfrig-
keit verbessert [84]. Da größere randomi-
siert kontrollierte Studien bis dato nicht
verfügbar sind [114], ist die Therapie als
Alternativtherapie bei CPAP-Intoleranz bei
leichter OSA zu erwägen. Hier sind drin-
gend weitere Daten bei kardiovaskulären
Patienten notwendig.
3.4.3 Zentrale schlafbezogene
Atmungsstörung inklusive Cheyne-
Stokes-Atmung
DiezentraleschlafbezogeneAtmungsstö-
rung findet sich in der Kardiologie insbe-
sondere bei Patienten mit Herzinsuffizienz
[104]. Hier besteht eine Abhängigkeit zwi-
schen dem Schweregrad der Herzinsuffizi-
enz und der Ausprägung der CSR [19,131,
193]. Korrespondierend konnten Studien
eine Besserung der CSR unter verschie-
denen Modalitäten der Herzinsuffizienz-
therapiewiemedikamentöser Behandlung
der akuten und chronischen Herzinsuffizi-
enz, kardialer Resynchronisationstherapie
oder Behandlung von anderen Komorbi-
ditäten nachweisen [14,55,94,130,161].
Spezifische Therapeutika zur Behand-
lung der CSR wurden überwiegend in klei-
neren randomisierten Studien untersucht.
So konnten medikamentöse Stimulanzien
des Atemantriebes wie Theophyllin die pe-
riodische Atmung, nicht aber die linksven-
trikulärePumpfunktionverbessern [78]. Al-
lerdings erhöht Theophyllin das potenziel-
le Risiko für einen plötzl ichen Herztod [18].
Ebenso konnte mittels des Carboanhydra-
sehemmers Azetazolamid eine Verbesse-
rung der CSR erreicht werden, jedoch feh-
len Langzeitresultate, und Azetazolamid
stellt aufgrund des Nebenwirkungsprofils
heutzutagenur ein Diuretikumder zweiten
Wahl dar [4,197]. Eine signifikante Besse-
rung des AHI ist auch unter dynamischer
Inhalation von CO2beschrieben, Langzeit-
ergebnisse sowie Untersuchungen zu kar-
diovaskulären Effekten stehen auch hier
aus [65,186]. Weder mittels Glyceroltrini-
tratnochdurch Iloprost war eine Besserung
der CSR zu verzeichnen [20]. Durch eine
nächtliche Sauerstofftherapie konnte der
AHI um 50 % reduzier t werden [30,158],
begleitet von einer gebesserten k ardiopul-
monalen Leistungsfähigkeit und reduzier-
ten Katecholaminspiegeln [122,170,181].
Ein positiver Effekt auf die systolische LV-
Pumpfunktion zeigte sich hingegen nicht
[164].
Der P2Y12-Rezeptorantagonist Ticagre-
lor ging in Fallserien bei Patienten mit KHK
miteinemgehäuften simultanen Auftreten
von Cheyne-Stokes-Atmung und Dyspnoe
einher, sodass hier nach entsprechender
Diagnostik eine Therapieumstellung erwo-
genwerdensollte[66,151].
446 Der Kardiologe 5 · 2021
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Tab. 12 Behandlungsop tionen von SBASm it Überdrucktherapie
Empfehlung Empfehlungs-
grad
Evidenz-
grad
Literatur
Als Standardtherapie der OSA wi rd die nächtliche
CPAP-Therapie empfohlen (Statement)
I A [90,93,
109]
CPAPlindert oder beseitigt bei Patientenmit sym-
ptomatischer O SA sowohl die subje ktive als auch di e
objektiv erfasste Tagesschläfrigkeit und bessert die
Lebensqualität (Statement)
IIb B [90,93,
109]
Die normo- oder hypok apnische ZSA mit oder ohne
Cheyne-Stokes-Atmungwird am effektivsten mit ad-
aptiver Servoventilation(ASV) therapiert (wenn keine
HFrEF vorliegt) (Statement)
I A [128,
133]
Bei normo- oder hypokapnischer ZSA mit oder ohne
Cheyne-Stokes-Atmung kann bei ausgewählten Pati-
enten auch eine CPAP oder Sauerstofftherapie effektiv
sein (Statement)
IIb B [122,
181]
Die ASV-Therapie kann bei Patienten mit prädominan-
ter ZSA ohne Herz insuffizienz bzw. mit Herzinsuffizi-
enz mit erhaltener linksventrikulärer Pumpfunktion
(HFpEF) bei ausgewählten Patienten unter serieller
Kontrolle der Herzfunktion und Therapie antwort effek-
tiv und klinisch nützlich sein (Statement)
IIb C [198,
199]
Die Gewichtsreduktion als alleinige
Therapie stellt eine wirksame, aber isoliert
nicht ausreichende Behandlung der OSA
dar [183].
3.4.4 Behandlung von SBAS mit
Überdrucktherapie
Indikationsstellung für den Einsatz von
Überdrucktherapien. Die Behandlungs-
bedürftigkeit einer SBAS ergibt sich aus
deren Schweregrad und dem Typder SBAS ,
der Schwere der Symptomatik sowie der
Komorbiditäten (Primärprävention vs. Se-
kundärprävention bei z.B. koronarer Herz-
krankheit oder schwer einstellbarem ar-
teriellen Hypertonus vs. manifester Herz-
insuffizienz) [115]. Unabhängig von Ko-
morbiditäten wird eine CPAP-Therapie der
symptomatischen OSA empfohlen [35].
3.4.5 Kontinuierliche Überdruckthe-
rapie (CPAP)
Die Standardtherapie der symptoma-
tischen OSA ist die nächtliche CPAP-
Therapie (.Tab. 12). Zur Einleitung al-
ler Überdrucktherapien bei SBAS sind die
individuelleMaskenanpassung und Druck-
titration von entscheidender Bedeutung
[115], ggf. kann aber auch ein automa-
tisch titrierendes CPAP-Gerät (Auto-CPAP)
eingesetzt werden und/oder eine polygra-
phische Kontrolle ausreichend sein [155].
Ziel der manuellen wie auch automati-
schen Drucktitration sind die Bestimmung
und Einstellung des niedrigsten mögli-
chen CPAP, der auch im REM-Schlaf und
in Rückenlage zu einem AHI <5/h und
einer Sauerstoffsättigung >90 % fü hrt.
Therapieeffekte. Hinsichtlich der Thera-
pieeffekte von CPAP bei Patienten mit OSA
werden verschiedene klinische Szenarien
unterschieden. Im ersten Szenario lindert
oder beseitigt CPAP bei Patienten mit OSA
in der Regel sowohl die subjektive als auch
die objektiv erfasste Tagesschläfrigkeit[49,
67] und bessert die Lebensqualität [49,
155]. Eine Besserung der Tagesschläfrig-
keit ist auch bei Patienten mit leichtgradi-
ger obstruktiver Schlafapnoe und leicht-
gradigen Symptomen objektiv nachweis-
bar [41]. Diese positiven Effekte sind ge-
rade bei Patienten ohne manifeste kardio-
vaskuläre Erkrankung, also in der Primär-
prävention, pathophysiologisch anzuneh-
men, auch wenn hier ein großes RCT mit
(kardiovaskulären) Mortalitätsendpunkten
fehlt. Das zweite Szenario ergibt sich aus
Patienten mit OSA und bereits manifesten
kardiovaskulären Erkrankungen, aber oh-
ne manifeste HF [56]. Für diese Patienten-
gruppe liegt gute Evidenz vor, dass einzel-
ne kardiovaskuläre Erkrankungen wie z. B.
die arterielle Hypertonie und bestimmte
Arrhythmien durch die CPAP-Therapie po-
sitiv beeinflusst werden können. Auf der
anderen Seite lieferten RCT in der Fra-
ge der CPAP-Effekte auf (kardiovaskulä-
ren) Mortalitätsendpunkten in dieser Pati-
entengruppe widersprüchliche Ergebnisse
[116]. Daher sollte die Indikation zur CPAP-
Therapie hier individuell gestellt werden.
Ein drittes Szenario ergibt sich aus Pa-
tienten mit OSA und bereits manifester
HF (ungeachtet der Entität). Diese Pati-
enten zeigen in der Regel keine erhöhte
Tagesschläfrigkeit, und es liegt bisher kei-
ne randomisierte kontrollierte Studie vor,
die Überlebensvorteile einer CPAP-Thera-
pie auf harte klinische Endpunkte wie die
(kardiovaskuläre) Mortalität gezeigt hätte
[145]. Entsprechend muss die Indikation
zur CPAP-Therapie bei Patienten mit OSA
und manifester HF individuell gestellt wer-
den [145].
Therapiekontrolle und Langzeitbetreu-
ung. Die Patienten sollen daher innerhalb
der ersten 2 Therapiewochen die Möglich-
keit haben, sich bei Problemen mit dem
CPAP-Gerätan einenerfahrenen Ansprech-
partner zu wenden. Eine ärztl iche klinische
Therapiekontrolle mit Auslesung der Ge-
rätedaten sollte innerhalb der ersten 2 bis
6 Wochen und eine polygraphische und
klinische Verlaufskontrolle innerhalb des
1. Jahres nach Therapieeinleitung erfol-
gen. WeitereVerlaufsuntersuchungen soll-
ten jährlich und bei klinischer Notwendig-
keit(z. B. starke VeränderungendesKörper-
gewichtes oder der Herzfunktion od er Wie-
derkehr der Symptomatik) erfolgen [115].
Nutzung der kontinuierlichen Über-
drucktherapie. Die CPAP-Therapie wird
von einem Großteil der Patienten gut
toleriert und ausreichend genutzt [192].
Neben der Indikation (z.B. Schweregrad
der SBAS) spielen die Qualität der Thera-
pieeinleitung, eine gute Schlafqualität in
der Nacht der Therapieeinleitung und das
frühzeitige Beheben von Nebenwirkun-
gen für die Therapietoleranz eine wichtige
Rolle [159].
3.4.6 Bi-Level Positive Airway
Pressure (BiPAP)
Bei schlafbezogenen Hypoventilations-
syndromen kommen nichtinvasive Beat-
mungsverfahren (NIV) zum Einsatz, die
eine inspiratorische Druckunterstützung
(Bilevel-PAP) und eine Hintergrundfre-
448 Der Kardiologe 5 · 2021
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Tab. 13 Im plantie rbare kardi ale Devic es bei kardi ovaskuläre n Patienten mi t SBAS
Empfehlung Empfehlungs-
grad
Evidenz-
grad
Literatur
Eine unilaterale transvenöse Stimulation des N. phreni-
cus sollte zur Behandl ung einer ZSA erwogen werden
IIa B [39,58,
129,146]
Eine unilaterale Stimulation des N. hypoglossus sollte
zur Behandlung einer OSA erwogen werden
IIa B [12,176,
195]
Eine kardiale Resynchronisationstherapie sollte zur
Behandlung einer ZSA er folgen
IIa B [3,64,
130]
Aktive Rhythmusimplantate mit internen Analysen zur
SBAS-Diagnostik können Hinweise auf das Vorliegen
von SBAS geben und den Verlauf einer Überdruckthe-
rapie bei SBAS Patienten überwachen
IIa B [42,45,
111]
quenz anbieten [189]. Zu den Hypo-
ventilationssyndromen gehören u. a. das
Obesitas-Hypoventilationssyndrom (OHS)
oder die Hypoventilationssyndrome bei
neuromuskulären und schweren pulmo-
nalen Erkrankungen.
Die Einstellung auf eine NIV-Therapie
erfolgt an einem geeigneten Zentrum, das
das Monitoring von Herzfrequenz, Blut-
druck und Oxymetrie sowie eine Blutgas-
analyse und/oder die transkutane CO2-
Messung sowie die Messung der Tidal-
volumina vorhalten kann [189]. Bei Pati-
enten mit neuromuskulärer Grunderkran-
kung ergibt sich aufgrund der Heterogeni-
tät und Komplexität dieser Patientengrup-
pe die Rationale einer interdisziplinären
Zusammenarbeit. In diesem Rahmen soll-
te bei diesen Patienten auch die inspirato-
rische Atemmuskelfunktion als Grundlage
einer möglichen schlafbezogenen Hypo-
ventilation erfasst und pathophysiolo gisch
eingeordnet werden. Klinisch praktikabel
ist hier die Messung des inspiratorischen
Mundverschlussdruckes (PImax/MIP) sowie
des Ausmaßes der restriktiven Ventilati-
onsstörung in der Spirometrie als auch die
forcierte Vitalkapazität (FVC). Diese Mes-
sungen sollten bei vielen neuromuskulä-
ren Grunderkrankung früh im Krankheits-
verlauf durchgeführt werden, keinesfalls
sollte bis zum Entwickeln einer Tageshy-
perkapnie (in derBlutgasanalyse) gewartet
werden, da z. B. bei Patienten mit amyo-
tropher Lateralsklerose Vorteile durch ei-
ne frühzeitige NIV-Therapieeinleitung ge-
zeigt werden konnten [76].
Therapieeffekte. Das Therapieziel ist ei-
ne Verbesserung der Symptome der chro-
nischen respiratorischen Insuffizienz und
eine Reduktion des paCO2auf normokap-
nische Werte.
Therapiekontrolle und Langzeitbetreu-
ung. Eine erste Kontrolluntersuchung soll-
te 2 bis 6 Wochen nach NIV-Einleitung
unter Einbeziehung subjektiver und ob-
jektiver Parameter erfolgen [189]. Danach
regelmäßige Verlaufskontrollen, die ne-
ben der Erfassung der Symptome auch
eine Erfassung des paCO2(und bei neu-
romuskulären Patienten des PImax (maxi-
maler statischer inspiratorischer Mundver-
schlussdruck) und der FVC) beinhaltensoll -
ten.
3.4.7 Adaptive Servoventilation
(ASV)
Die bei kardiologischen Patienten (z. B. b ei
Patienten mit Herzinsuffizienz oder Vor-
hofflimmern) häufige normo- oder hypo-
kapnische ZSA mit oder ohne CSR kann
durch die sog. adaptive Servoventilation
(ASV) behandelt werden [8,180], sofern
keine HFrEF vorliegt. Die Einstellung auf
eine ASV-Therapie erfolgt an einem spezia-
lisierten Zentrum mittels polygraphischen
oder polysomnographischen Monitorings.
Therapieeffekte. DieASV-Therapieistder
CPAP-Therapie und der Bilevel-PAP-The-
rapie hinsichtlich der Unterdrückung der
Atemereignisse und der Normalisierung
des paCO2überlegen [180]. ASV kann bei
Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz
zu einer Besserung der Herzfunktion füh-
ren [7,25].
Die ASV-Therapie ist bei Patienten mit
HFrEF und prädominant ZSA jedoch nach
denErgebnissenderSERVE-HF-Studiekon-
traindiziert [40,145]. In dieser Patienten-
population bleibt entsprechend nur die
CPAP oder probatorisch die Langzeitsau-
erstofftherapie als individuell im Gesamt-
kontext der Komorbiditäten und Sympto-
matik des Patienten zu indizierende The-
rapieform. Darüber hinaus gibt die SERVE-
HF-Studie keine Antworten für HFrEF-Pa-
tienten mit prädominanter OSA, die im
individuellen Fall einer CPAP-Therapie zu-
geführt werden können.
Therapiekontrolle und Langzeitbetreu-
ung. Eine klinische Therapiekontrolle mit
Auslesung der Gerätedaten sollte inner-
halb der ersten 2 bis 6 Wochen und ei-
nepolygraphische oderpolysomnographi-
sche und klinische Verlaufskontrolle mit
Erhebung der kardialen Funktion in regel-
mäßigen Abständen erfolgen [115].
3.4.8 Implantierbare Devices
Bei Patienten mit SBAS und einem im-
plantierbaren Device muss zwischen Sys-
temen unterschieden werden, die SBAS
diagnostizieren, und solchen, die den
(Therapie-)Verlauf überwachen oder di-
rekt bzw. indirekt therapieren können
(.Tab. 13).
Zur ersten Gruppe gehören Herzschritt-
macher und implantierbare Kardioverter-
Defibrillatoren (ICD), die mit speziellen
Algorithmen und Atemminutenvolumen-
sensoren oder einer transthorakalen Im-
pedanzmessung ausgestattet sind und
Hinweise auf das Vorliegen einer SBAS
geben [45]. Die von diesen Geräten ge-
messenen Indizes der SBAS korrelieren
gut mit polysomnographisch ermittelten
Indizes und sind prognostisch bedeutsam
[121].
Auch für ICD-Patienten konnte eine ho-
he Validität des auf einer Thoraximpedanz-
messung basierenden Device-bezogenen
Apnoe-Scans im Vergleich zur Polysomno-
graphie bestätigt werden [42].
Die Anwendung dieser aktiven Rhyth-
musimplantatescheint v. a.fürdie Überwa-
chung einer Beatmungstherapie von Pati-
enten mit SBAS und einer Herzschrittma-
cher- oder ICD-I ndikation geeignet zu sein.
Zur direkten Behandlung einer ZSA wurde
für selektionierte Patienten die unilaterale
transvenöse Stimulation des N. phrenicus
entwickelt [58,146]. Erste Daten zeigten,
dass schlafmedizinische Indizes kurzfristig
gesenkt, aber nicht normalisiert werden
können [2].
450 Der Kardiologe 5 · 2021
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Langzeitdaten belegen, dass sowohl
eine signifikante und stabile Verbesserung
der wesentlichen Schlafindizes als auch
echokardiographischer Parameter und der
Lebensqualität bei Patienten mit Herzin-
suffizienz erzielt werden können [58]. Das
hierbei verwendete Stimulationssystem
war auch im Langzeiteinsatz sicher [39,
58,129]. Zur direkten Behandlung einer
OSA wurde die unilaterale Hypoglossus-
stimulation [135,176] für ausgewählte
Patienten entwickelt [12]. Sie zeichnete
sich durch eine signifikante Verbesserung
der Schlafindizes und der Schlafqualität
als auch durch eine hohe Akzeptanz im
Langzeitverlauf aus [195].
Erste Daten zeigen auch, dass eine An-
wendung der Hypoglossusstimulation zu-
sammen mit einem kardialen Herzrhyth-
musgerät möglich zu sein scheint, oh-
ne dass störende Interferenzen auftreten
[138].
Die kardiale Resynchronisationsthera-
pie (CRT) wird primär bei Patienten mit
einer schweren Herzinsuffizienz und einer
ausgeprägten interventrikulären Dyssyn-
chronie eingesetzt und kann zu einer deut-
lichen Verbesserung des Schweregrades
einer ZSA führen [64]. Dieser po sitive Effekt
auf die ZSA ist v. a. auf die Reduktion des
pulmonalarteriellen Druckes zurückzufüh-
ren [130]. Eine signifikante Verbesserung
des OSA durch die kardiale Resynchro-
nisationstherapie konnte hingegen nicht
nachgewiesen werden [3].
3.4.9 Telemedizinische Ansätze
Die beschriebene, formalisierte Stufendia-
gnostik bei Verdacht auf Schlafapnoe hat
sich im schlafmedizinischen Versorgungs-
alltag gut etabliert. Neuartige Methoden
aus dem Bereich der Telemedizin bieten
smarte Lösungen für aktuell noch unzurei-
chend adressierte Probleme. Entsprechen-
de Empfehlungen zur Etablierung teleme-
dizinischer Ansätze in die schlafmedizini-
sche Praxis wurden kürzlich von der Amer-
ican Academy of Sleep Medicine (AASM)
veröffentlicht [173]. Durch Telediagnos-
tik an Standorten ohne schlaf medizinische
Versorgung kann das schlafmedizinische
Versorgungsnetzausgebaut werden.Gera-
dediezuletztdurchSARS-CoV-2-Pandemie
mit Nachdruck etablierten Videosprech-
stunden können die Patienten frühzeitig
einer geeigneten schlafmedizinischen Ex-
pertise zuführen. Ferner können schlaf-
medizinisch zertifizierte Fachärzte über Vi-
deosprechstunden dieVortestwahrschein-
lichkeit bei Patienten mit Verdacht auf
Schlafapnoe genauer bestimmen, um so
die limitierten Polygraphiekapazitäten auf
die bedürftigen Patienten aufzuteilen. Hil-
fe bei der Bestimmung der OSA-Vortest-
wahrscheinlichkeit bieten bereits Apps,d ie
validierte Screeningmethoden den Nut-
zern digital zur Verfügung stellen. Ein sol-
ches Screeningtool ist z. B. der NoS AS-
Score, der in mehreren Studien validiert
wurde. Der NoSAS-Score identifiziert Per-
sonen mit einem Risiko einer k linisch signi-
fikanten S DB mit einem S chwellenwer t von
8 Punkten. Der STOP-BANG-Score, ein an-
derer validierter Screeningfragebogen zur
Bestimmung der OSA-Wahrscheinlichkeit,
ist ebenfalls online abrufbar. Andere Apps
versuchen über im Smartphone integrier-
te Sensorik Atmungsstörungen im Schlaf
zu detektieren. Sie nutzen dabei Mikro-
fone, Beschleunigungssensoren oder ver-
wandeln das Smartpho ne in ein aktives So-
narsystem, das frequenzmodulierte Tonsi-
gnale aussendet und deren Reflexionen
detektiert. So kann auf atmungsabhängi-
ge Bewegungen von Thorax und Abdo-
men rückgeschlossen werden, und damit
können Schlafapnoeepisoden identifiziert
werden. Um die Aussagekraft zu verbes-
sern, können weitere Sensoren mit einer
App auf dem Smartphone gekoppelt wer-
den – Messstreifen oder Aktivitätsmatten,
die unter die Matratze oder das Bettge-
stell gelegt werden, oder kontaktlose Ra-
darmessgeräte, die Körperbewegungen im
Schlaf vermessen und somit auf eine vor-
handene Schlafapnoe rückschließen las-
sen können.
3.4.10 Wearables
DanebenbietenvieleaufdemMarkt
befindliche Wearables wie Fitnesstracker
die Möglichkeit einer Schlafvermessung.
Hierfür werden meistens Aktivitäts-, al-
so Beschleunigungssensoren genutzt.
Über einen Algorithmus, dessen Pro-
grammiercode nicht öffentlich zugänglich
ist, werden aus den Bewegungsmustern
„Schlafphasen“ berechnet, und das aus der
Analyse entstehende „Schlafprofil“ kann
am nächsten Morgen in der begleiten-
den App auf dem Smartphone betrachtet
werden. Einige der Anbieter aus dem
Lifestylebereich gehen privat-öffentliche
wissenschaftliche Partnerschaften ein und
teilen dabei die Rohdaten. Dennoch sind
die meisten dieser Ansätze klinisch nicht
gegen den diagnostischen Goldstandard,
also die Polysomnographie, validiert. Eine
entsprechende Validierung gegen eta-
blierte klinische Diagnostik, die belegt,
dass die benutzte Anwendung wirklich
das misst, was sie verspricht, ist jedoch
die Grundvoraussetzung zur Zertifizierung
als Medizinprodukt – die Grundlage, um
die Anwendung im Alltag zur klinischen
Diagnostik einzusetzen. Erste Reviews
über Validierungsstudien der genannten
Wearables gegen die klinisch-etablierten
Schlafmessungen zeigen deutlich eine
Überschätzung der Gesamtschlafzeit auf
Grundlage der Aktivitätsvermessung bei
gleichzeitiger Unterschätzung der erhol-
samen Tief- (N3) und Traumschlaf- (REM)
Phasen [85]. Andere Beispiele sind z. B.
integrierte Pulsoxymeter in Smartwatches
zur Diagnostik nächtlicher Sauerstoffent-
sättigungen als Hinweis auf eine bisher
unerkannte Schlafapnoe. Werden diese
Sensoren in absehbarer Zukunft als Me-
dizinprodukt zertifiziert, sollten behan-
delnde Ärzte durchaus auf pathologische
Messwerte auch klinisch reagieren. Zum
Beispiel könnte dann eine weitergehende
Diagnostik initiiert werden.
Auch die etablierte schlafmedizinische
Diagnostik profitiert von der Digitalisie-
rung im Gesundheitswesen. So kann ein
Cloud-basierter Informationsaustausch
die Stufendiagnostik bei Verdacht auf
Schlafapnoe optimieren. Somit besteht
die Möglichkeit, eine schlafmedizinische
Zweitmeinung bei fraglichen Polygra-
phie- oder Polysomnographieergebnissen
unter Einsichtnahme in die Rohdaten ein-
zuholen. Eine Cloud-basierte Diagnostik
würde ferner helfen, schlafmedizinisches
Fachwissen gerade im Bereich der schlaf-
bezogenen Atmungsstörungen in die
fachärztliche Breite zu bringen. So könnte
die Stufendiagnostik effektiver umgesetzt
und die richtigen Patienten könnten ei-
ner weitergehenden, kostenintensiveren
Diagnostik zugeführt werden. Cloud-ba-
sierter Informationsaustausch ist auch
von Bedeutung für die schlafmedizini-
sche Forschung. Telemedizin hilft ferner,
den Aspekt der P4-Medizin umzuset-
zen: präventiv, personalisiert, präzise und
452 Der Kardiologe 5 · 2021
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Abb. 1 8Stufenschema zum Umgangmit Patienten mit prädominantobstruktiver schlafassoziierter
Atmungsstörung (OSA). Stufe 1: Identifikation der Patientenaufgrund der genannten Charakteristika
und der zugehörigen Vortestwahrschei nlichkeit. Stufe2 : Diagnostisches Vorgehen in Abhängigkeit
der vorausgegangenen identifizier ten Vortestwahrscheinlichkeit. Stufe 3: Auswahl der Therapie ge-
mäß aktuellen Empfehlungen
partizipativ. Das heißt, welcher Patient
braucht wann, wie lange und v.a. wel-
che Therapie? Das bedeutet auch, dass
aufgeklärtere Patienten nicht nur mehr
Eigenverantwortung übernehmen, son-
dern als „Partner“ auf Augenhöhe mit den
behandelnden Ärzten über Diagnostik-
und Therapieschritte diskutieren.
Neue kontaktarme Sensorik ermöglicht
zudem auch eine längerfristige Schlafdia-
gnostik in der Häuslichkeit und damit
die Untersuchung der Dynamik sowie
der Krankheitslast von SBAS. Etablierte
Schlaflaboruntersuchungen gestatten nur
den Einblick in wenige Untersuchungs-
nächte – dabei scheint aber insbesondere
bei kardiologischen Patienten die Nacht-
zu-Nacht-Variabilität der Schlafapnoe bis-
her zu wenig Beachtung zu finden. So
konnten Linz et al. zeigen, dass Patienten
mit paroxysmalem Vorhofflimmern eine
deutliche Dynamik im Ausprägungsgrad
der SBAS aufwiesen, die signifikant mit
der Vorhofflimmerlast am Tage korrelier-
te [101]. Ferner konnte bei Patienten mit
chronischer Herzinsuffizienz eine individu-
elle „Schlafapnoe-Last“ mit dynamischen
Veränderungen über Monate nachge-
wiesen werden. Ob und inwiefern dies
Aufschluss über drohende Verschlechte-
rungen der kardialen Grunderkrankung
geben kann, ist noch spekulativ.
Besteht die Indikation für eine Thera-
pie der Schlafapnoe, wird zumeist eine
Atemwegsüberdruck(PAP)-Therapie in ei-
nem Schlaflabor unter polysomnographi-
scher Überwachung eingeleitet. Über ein
integriertes Telemedizinmodul können
moderne PAP-Geräte täglich Therapieda-
ten (Nutzungszeit, Maskensitz, verblie-
bene Atmungsstörungen) an eine Cloud
des Medizingeräteproviders senden. Das
Telemonitoring ermöglicht, frühzeitig auf
Veränderungen der Therapiedaten zu
reagieren und durch eine telefonische
Kontaktaufnahme zum Patienten Proble-
me zu lösen: erneute Aufklärung über
die Bedeutung der Therapie, Optimie-
rung der Therapieparameter, Hilfestellung
bei Maskenproblemen, Kontaktierung
des Medizingeräteproviders zur häusli-
chen Optimierung des Maskensitzes bzw.
Wechsel des Maskentyps. Studien zeigen,
dass durch eine telemedizinisch unter-
stützte Nachsorge unterEinbindung d ieser
Daten die Therapieabbruchraten reduziert
und die PAP-Nutzungszeit gesteigert wer-
den konnten. Auch signifikante Effekte
auf Lebensqualität-beeinflussende Sym-
ptome wie Tagesschläfrigkeit konnten
nachgewiesen werden. In randomisier-
ten, klinischen Studien wurde gar die
Nichtunterlegenheit einer häuslichen,
telemedizinisch unterstützten PAP-Thera-
pieeinleitung gegenüber der Einleitung
im Schlaflabor gezeigt [194]. Ein solcher
Patientenpfad wird in den aktuellen Leit-
und Richtlinien nicht adressiert und müss-
te daher wissenschaftlich im klinischen
Alltag untersucht werden. Ferner scheinen
im Therapieverlauf auftretende zentrale
Apnoen bei kardiologischen Patienten auf
eine Progression der kardialen Grunder-
krankung hinzudeuten: So ist bekannt,
dass mit dem klinischen Schweregrad
der chronischen Herzinsuffizienz der An-
teil an zentralen Atmungsstörungen im
Schlaf steigt [26]. Ein aktueller Case-Re-
port beschreibt das Auftreten zentraler
Apnoen in der telemedizinischen CPAP-
Gerätetherapiekontrolle als Hinweis auf
ein Vorhofflimmerrezidiv [99].
Telemonitoring ist seitens verschiede-
ner Provider technisch bereits verfügbar,
wird aber aufgrund der Schnittstellenpro-
blematik, fehlender Vergütung sowie feh-
lender Versorgungsstandards von den be-
treuenden Ärzten noch unzureichend ge-
nutzt. Eine aktuelle Analyse europäischer
Schlaflabore zeigte sogar eine noch gerin-
gere Nutzung dieser Methoden während
der SARS-CoV-2-Pandemie [185].
3.4.11 Versorgungsstrukturen
Die Versorgung von Patienten mit kar-
dio- und/oder zerebrovaskulären Erkran-
454 Der Kardiologe 5 · 2021
Hier steht eine Anzeige.
K
Positionspapiere
kungen und schlafbezogenen Atmungs-
störungen (SBAS) weist zahlreiche Beson-
derheiten auf, denen sowohl in der ambu-
lanten als auch stationären Versorgungs-
struktur Rechnung getragen werden muss,
um eine optimale Versorgung der vielen
betroffenen Patienten zu gewährleisten
[177]. Dabei ist die hohe Prävalenz von
mittel- und schwergradigen SBAS bei die-
sen Patienten zu beachten, die häufig nicht
mitdensonstSBAS-typischenSymptomen
einhergehen, deren ungünstige Prognose
aber deutlich belegt ist. Für eben diese be-
sonders herausfordernden Patienten ist ein
klinischer Algorithmus, der den genannten
Besonderheiten unserer Patienten mit kar-
dio- und zerebrovaskulären Erkrankungen
und auch der folgenden Spezifika einer
schlafmedizinischen Versorgungsstruktur
in Deutschland Rechnung trägt, erforder-
lich (.Abb. 1):
Viele Kardiologen wissen um die hohe
Prävalenz von SBAS bei Patienten
mit kardio- und zerebrovaskulären
Erkrankungen und sind hinsichtlich des
Risikos im Zusammenhang mit SBAS
sensibilisiert [53].
Es fehlen jedoch aktuell die Kapazität
(Polygraphiegeräte, Polysomnogra-
phiemessplätze und Weiterbildungen)
und Vergütungsstrukturen, um die
Vielzahl der betroffenen und behand-
lungsbedürftigen Patienten mit SBAS
in kardiologischen Praxen, Kranken-
häusern und Rehabilitationseinrich-
tungen gemäß der Stufendiagnostik
nach BUB-Richtlinie/DGK Curriculum
zeitgerecht zu diagnostizieren und zu
behandeln. Dies gilt im Besonderen für
Risikopatienten mit schwerer OSA, die
vor einem geplanten Eingriff diagnosti-
ziert und therapiert werden sollen, um
z. B. das peri- und/oder operative Risiko
zu reduzieren.
Dies gilt auch für die große Zahl
von Patienten mit Vorhofflimmern,
um deren Risiko eines Rezidivs nach
Kardioversion oder Ablation zu senken.
Dies gilt ebenso für die große Zahl von
Patienten mit arterieller Hypertonie,
bei denen die Blutdruckeinstellung
durch Adressierung der SBAS verbes-
sert werden kann.
Telemonitoring kann in der Langzeit-
überwachung einer PAP-Therapie eine
Hilfestellung bieten.
Es müssen geeignete Vergütungsstruk-
turen für kardiovaskuläre Patienten mit
SBAS geschaffen werden.
Das Curriculum Schlafmedizin der DGK
soll hierzu eine Unterstützung im Um-
gang mit den vielen kardiovaskulären
Patienten mit SBAS geben.
4 Zusammenfassung und Ausblick
Dergestörte Schlafund insbesondere SBAS
haben eine große Bedeutung für die Ent-
stehung und das Fortschreiten zahlreicher
kardiovaskulärer Erkrankungen. Insbeson-
dere für den Bereich Hypertonie, Rhythmo-
logie und Herzinsuffizienz konnten erste
Studien diese Bedeutung unterstreichen
und legen eine verbesserte kardiovaskulä-
re Prognose durch eine adäquate Therapie
nahe.
Zur Behandlung von SBAS bei Herz-
insuffizienz sind zahlreiche randomisierte
Studien initiiert worden, die in den kom-
menden Jahren Rückschlüsse auf die
Therapieeffizienz hinsichtlich einer Le-
bensqualitätsverbesserung, einer verbes-
serten kardialen und kardiopulmonalen
Leistungsfähigkeit, aber auch in Bezug auf
ein möglicherweise verbessertes Überle-
ben erlauben. Nach Abschluss dieser
Studien ist eine erneute Überarbeitung
dieses Positionspapieres notwendig.
Die Durchführung prospektiver ran-
domisierter Studien stößt allerdings, zu-
mindest für die Behandlung der symp-
tomatischen obstruktiven Schlafapnoe,
zunehmend auf ethische Bedenken. Hier
sind die symptomatischen Therapieeffekte
(verbesserte Vigilanz, geringeres Unfallrisi-
ko etc.) so gut belegt, dass entsprechende
Studien gegen eine untherapierte Ver-
gleichsgruppe kaum noch genehmigt
werden.
Dennoch sind als Ausblick für die Zu-
kunft weitere, große Studien erforderlich
insbesonderezurUntersuchungkardiovas-
kulärer Endpunkte im Zusammenhang mit
SBAS, um eine mehr personalisierte Medi-
zin und Abstimmung der Behandlung von
SBAS im Rahmen eines kombinierten Ri-
sikofaktorenmanagements zu beschreiten
zur Verbesserung von Lebensqualität und
Prognose von Patienten mit kardiovasku-
lären Erkrankungen.
Fazit für die Praxis
4Schlafassoziierte Atmungsstörungen stel-
len insbesondere bei Patienten mit kar-
diovaskulären Erkrankungen eine beson-
ders häufige und dabei eine besonders
häufig unterdiagnostizierte Komorbidität
dar.
4In der Praxis ist die Diagnose oft schwie-
rig, da Anamnese und Fragebögen un-
zureichend sind, denn schlafassoziierte
Atmungsstörungen und kardiovaskuläre
Erkrankungen haben viele Überschnei-
dungen ihrer Symptome. Dies gilt ins-
besondere für Patienten mit arterieller
Hypertonie, Herzinsuffizienz und für Pati-
enten mit Vorhofflimmern.
4Dennoch stellen die Diagnostik und The-
rapie von schlafassoziierten Atmungsstö-
rungen für Kardiologen eine Herausforde-
rung dar, da Symptome gelindert und die
Lebensqualität verbessert werden kön-
nen.
4Obwohl noch viel Forschungsbedarf be-
steht, gibt es verfügbare evidenzbasierte
Empfehlungen zum Umgang mit kardio-
vaskulären Patienten zu Diagnostik und
Therapie von schlafassoziierten Atmungs-
störungen, um die Symptomatik zu bes-
sern aber vornehmlich die Lebensqualität
zu erhöhen.
Korrespondenzadresse
PD Dr. med. Henrik Fox
Zentrum für Herzinsuffizienz, Herz- und
Diabeteszentrum NRW, Universitätsklinik,
Ruhr-Universität Bochum
Georgstr. 11, 32545 Bad Oeynhausen,
Deutschland
herzinsuffizienz@hdz-nrw.de
Einhaltung ethischer Richtlinien
Interessenkonflikt. Den Interessenkonfliktder Au-
toren finden Sie online auf der DGK-Homepageu nter
http://leitlinien.dgk. org/bei der entsprechenden
Publikation.
Für diesen Beitrag wurdenvon den Autoren keine
StudienanMenschenoderTierendurchgeführt.
Für die aufgeführten Studiengelten die jeweils dort
angegebenen ethischen Richtlinien.
456 Der Kardiologe 5 · 2021
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Abstract
Position paper “sleep medicine in cardiology”, update 2021
Various novelties have emerged since the last update of the position paper on
sleep medicine in cardiology of the German Cardiac Society in 2014, which is why
this revision became necessary. This new version not only includes all new studies
available up to the date of printing, including references, updates on pathophysiology,
diagnostics, and treatment recommendations but also constitutes outlooks towards
novel developments and future scientific projects in this field. This revised position
paper provides not only recommendations on diagnostics and treatment for
cardiovascular patients with sleep-disordered breathing but also provides an overview
of available treatment and evidence. In addition, it provides advice on interactions
with comorbidities and in particular includes revised statements on sleep-disordered
breathing in patients with coronary artery disease, heart failure, arterial hypertension
and atrial fibrillation. Moreover, for the first time this position paper comprises
recommendations for telemedicine as an individual novel chapter. This position paper
supplies cardiologists as well as all physicians treating patients with cardiovascular
diseases options for evidence-based medicine for treatment of the combination of
cardiovascular disease in context with the growing attention towards the comorbidity
of sleep-disordered breathing. If nothing else, this position paper implicates close
interaction with the novel curriculum “sleep medicine” of the German Cardiac Society,
facilitating orientation on the newly acquired capabilities through completion of the
curriculum to fully handle the diagnostics and treatment of cardiovascular patients
with sleep-disordered breathing.
Keywords
Sleep-disordered breathing · Heart failure · Arterial hypertension · Coronary artery disease · Atrial
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Fachnachrichten
Galenus-von-Pergamon-Preis 2021 - die Kandidaten
Leqvio®– erste siRNA zur Hypercholesterinämie-Behandlung
Inclisiran (Leqvio®) von Novartis ist die bisher einzige small interfering RNA zur
Hypercholesterinämie-Behandlung. Dieser Kandiat für den diesjährigen Galenus-
von-Pergamon-Preis induziert eine starke und anhaltende Senkung von LDL-
Cholesterin und muss in der Dauertherapie nur einmal alle sechs Monate subkutan
appliziert werden.
LDL-Cholesterin (LDL-C) ist der wichtigs-
te Treiber von atherosklerotischen kardio-
vaskulären Erkrankungen (atherosclerotic
cardiovascular disease, ASCVD), den häufigs-
ten Todesursachen in Deutschland. Je tiefer
die LDL-C-Spiegel gesenkt werden, desto
ausgeprägter ist der günstige Effekt. Im Ver-
sorgungsalltag erreichen jedoch die meisten
Risikopatienten trotz optimierter oraler The-
rapie nicht die in den Leitlinien empfohlenen
LDL-C-Zielwerte.
Dauertherapie: Gabe alle sechs Monate
Inclisiran (Leqvio®) ist eine doppelsträngi-
ge kleine interferierende (small interfering)
Ribonukleinsäure (siRNA). Sie hemmt die
Bildung des Enzyms Proproteinkonverta-
se Subtilisin Kexin Typ 9 (PCSK9), das eine
Schlüsselrolle im Cholesterinstoffwechsel
spielt. Inclisiran wird nach einer initialen
Dosis und einer weiteren Dosis nach drei
MonatendanninderDauertherapienuralle
sechs Monate subkutan injiziert.
Inclisiran wird bei Erwachsenen mit primärer
Hypercholesterinämie (heterozygot familiär
und nicht familiär) oder gemischter Dysli-
pidämie zusätzlich zu diätetischer Therapie
angewendet, in Kombination mit einem
Statin oder einem Statin mit anderen lipid-
senkenden Therapien bei Patienten, die mi t
der maximal tolerierten Statindosis die LDL-
C-Ziele nicht erreichen, oder allein oder in
Kombination mit anderen lipidsenkenden
Therapien bei Patienten mit Statinintoleranz
oder mit Kontraindikation für ein Statin.
Eine gepoolte Analyse der drei zulassungs-
relevanten Studien ORION-9, -10 und -11
zeigte eine signifikante Senkung des LDL-
C-Spiegels: Mit der siRNA erreichten nach
17 Monaten 68 % der Patienten einen LDL-
C-Wertvon70mg/dlund52%einenLDL-
C-Wert von 50 mg/dl. Dabei war die LDL-C-
Senkung konsistent über alle Subgruppen
hinweg. Darüber hinaus wurde die Reduktion
von PCSK9, Apolipoprotein B, Nicht-HDL-C
und Lipoprotein(a) dokumentiert.
Als einzige mit Inclisiran assoziierte uner-
wünschte Wirkun gen traten leichte bis mä ßi-
ge Reaktionen an der Injektionsstelle auf, die
ohne Folgeschäden wieder abklangen.
Infos zum Preis
Mit dem Galenus-von-Pergamon-Preis
Deutschland werden seit 1985 jedes Jahr
herausragende Arzneimittel-Innovationen
ausgezeichnet, die in Deutschland auf den
Markt gebracht worden sind. Ziel des von
der Springer Medizin Verlag GmbH gestif-
teten Preises ist es, die pharmakologische
Forschung für innovative Arzneimittel zu
fördern. Vergeben wird der Galenus-von-
Pergamon-Preis in den Kategorien „Primary
Care“, „Specialist Care“ und „Orphan Drugs“.
Über die Zuerkennung entscheidet eine
unabhängige Expertenjury. Die Verleihung
findet am 21. Oktober 2021 im Rahmen eines
Festaktes in Berlin statt. (kw)
Der Kardiologe 5 · 2021 461
... Häufig kommt es durch einen übersteigerten Atmungs-Antrieb zur Hyperventila tion, einer Absenkung des PaCO 2 unter die Apnoeschwelle und in der Folge zur Auslösung von zentralen Atmungs stör ungen. Die ZSA ist ein häufiges Begleitphänomen von Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern, Schlaganfällen und kann deren Auswirkungen in erheblichem Mass mitbestimmen [3,4]. Auch medikamentöse Therapien (z.B. ...
... Abb. 1). Im Gegensatz zur OSA ist die zentrale Schlafapnoe eine Atmungsregulationsstörung, die vor allem bei Herzinsuffizienz auftritt und nur geringe Auswirkungen auf den Blutdruck hat [12]. Im vorliegenden Übersichtsartikel erfolgt eine Beschränkung auf die Zusammenhänge zwischen OSA und aHT, da die OSA zum einen die häufigste Form der SBAS ist [8], zum anderen hierfür die breiteste Datengrundlage vorhanden ist. ...
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Zusammenfassung Hintergrund In Deutschland leiden rund 19 Mio. Patienten an einer diagnostizierten arteriellen Hypertonie (aHT). Die Schnittmenge zwischen Menschen mit aHT und obstruktiver Schlafapnoe (OSA) ist groß. Aufwachreaktionen und Hypoxämie im Rahmen einer OSA können zu einem gesteigerten Sympathikotonus und endothelialer Dysfunktion und somit zu aHT führen. Fragestellung Der vorliegende Übersichtsartikel soll die Zusammenhänge zwischen OSA und aHT sowie Behandlungsmöglichkeiten darstellen. Materialien und Methoden Es erfolgte eine Literaturrecherche von Original- und Übersichtsartikeln, die bis 2021 in der PubMed-Datenbank veröffentlicht wurden. Ergebnisse Obstruktive Schlafapnoe kann sowohl die Entstehung als auch die Verschlechterung einer aHT verursachen. Betroffene profitieren von einer CPAP-Behandlung mit einer durchschnittlichen Senkung des systolischen Blutdrucks um −4,4 mm Hg sowie des diastolischen Blutdrucks um −2,9 mm Hg. Prädiktoren für eine Reduktion des Blutdrucks unter kontinuierlicher Positivdrucktherapie (CPAP) sind junges Alter, therapieresistente aHT, schwere OSA-bedingte Sauerstoffentsättigungen und ein „Non-Dipping-Blutdruckmuster“. Schlussfolgerung Die adäquate Behandlung einer aHT fordert häufig einen multimodalen Ansatz. Neben einer medikamentösen antihypertensiven Therapie und einer Modifikation des Lebensstils sollte auch die Diagnose und gegebenenfalls die Behandlung einer OSA berücksichtigt werden.
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Sleep‐disordered breathing is common in patients with coronary artery disease undergoing coronary artery bypass grafting. Sleep‐disordered breathing is associated with increased perioperative morbidity, arrhythmias (e.g. atrial fibrillation) and mortality. This study investigated the impact of sleep‐disordered breathing on the postoperative course after coronary artery bypass grafting, including development of atrial fibrillation. This prospective single‐centre cohort study included adults undergoing coronary artery bypass grafting. All were screened for sleep‐disordered breathing (polygraphy) and atrial fibrillation (electrocardiogram) preoperatively; those with known sleep‐disordered breathing or atrial fibrillation were excluded. Endpoints included new‐onset atrial fibrillation, duration of mechanical ventilation, time in the intensive care unit, and postoperative infection. Regression analysis was performed to identify associations between sleep‐disordered breathing and these outcomes. A total of 508 participants were included (80% male, median age 68 years). The prevalence of any (apnea–hypopnea index ≥ 5 per hr), moderate (apnea–hypopnea index = 15–30 per hr) and severe (apnea–hypopnea index > 30 per hr) sleep‐disordered breathing was 52.9%, 9.3% and 10.2%, respectively. All‐cause 30‐day mortality was 0.98%. After adjustment for age and sex, severe sleep‐disordered breathing was associated with longer respiratory ventilation support (crude odds ratio [95% confidence interval] 5.28 [2.18–12.77]; p < 0.001) and higher postoperative infection rates (crude odds ratio 3.32 [1.45–7.58]; p < 0.005), but not new‐onset atrial fibrillation or mortality. New‐onset atrial fibrillation was significantly associated with postoperative infection and prolonged hospital stay. The significant associations between sleep‐disordered breathing and several adverse outcomes after coronary artery bypass grafting support the need for preoperative sleep‐disordered breathing screening in individuals undergoing cardiac surgery.
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Zusammenfassung Kardiovaskuläre und kognitive Erkrankungen sind ebenso wie die obstruktive Schlafapnoe sehr häufige Krankheiten mit einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität und einer deutlichen sozioökonomischen Bedeutung. Die Auswirkungen einer unbehandelten obstruktiven Schlafapnoe (OSA) auf das kardiovaskuläre und kognitive Erkrankungsrisiko und die Therapieeffekte einer OSA sind für die meisten kardiovaskulären und kognitiven Folgeerkrankungen wissenschaftlich nachgewiesen. Für die klinische Praxis besteht ein deutlicher Bedarf nach mehr Interdisziplinarität. Aus schlafmedizinischer Sicht müssen bei der Therapieindikation das individuelle kardiovaskuläre und kognitive Risiko berücksichtigt und kognitive Erkrankungen bei der Beurteilung der Therapieintoleranz und residuellen Symptomatik beachtet werden. Aus internistischer Sicht sollte bei Patienten mit schlecht einstellbarem Hypertonus, Vorhofflimmern, koronarer Herzkrankheit und Schlaganfall die Abklärung einer OSA in die Diagnostik integriert werden. Bei Patienten mit milder kognitiver Beeinträchtigung, Alzheimer-Krankheit und Depression können sich die typischen Symptome wie Fatigue, Tagesmüdigkeit und Reduktion der kognitiven Leistungen mit OSA-Symptomen überschneiden. Die Diagnostik einer OSA sollte in die Abklärung dieser Krankheitsbilder integriert werden, da eine Therapie der OSA die kognitiven Beeinträchtigungen reduzieren und die Lebensqualität verbessern kann.
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Objective: Menopause is associated with multiple health risks. In several studies, a higher incidence or a higher risk for obstructive sleep apnea (OSA) in post-menopausal than pre-menopausal women is reported. This study was designed to verify such a connection between menopause and OSA in a population-based sample. Methods: For a subsample (N = 1209) of the Study of Health in Pomerania (N = 4420), complete polysomnography data was available. Of these, 559 females completed a structured interview about their menstrual cycle. Splines and ordinal regression analysis were used to analyze the resulting data. Results: In the ordinal regression analysis, a significant association between the apnea–hypopnea index (AHI) and menopause indicated that post-menopausal women had a substantially higher risk of OSA. In accordance with previous studies, risk indicators such as body mass index (BMI), age, and the influence of hysterectomies or total oophorectomies were included in the model. Conclusions: Our results clearly confirmed the assumed connection between menopause and OSA. This is important because OSA is most often associated with male patients, and it warrants further research into the underlying mechanisms.
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Cardiac decompensation is associated with worse prognosis in patients with heart failure. Reliable methods to predict cardiac decompensation events are not yet available. Sleep-disordered breathing (SDB) is a frequent comorbidity in heart failure, and it has been shown to correlate with heart failure severity. This prospective observational trial investigated SDB characteristics in patients with heart failure with the aim to identify patterns that may predict early cardiac decompensation. Patients with heart failure with diagnosed SDB and hospitalised for cardiac decompensation were prospectively enrolled and treated with adaptive servo-ventilation (ASV). SDB characteristics, daily body weight and clinical cardiac decompensation events were collected over a 1-year follow-up. Clinical events were categorised by an independent clinical event committee. A total of 43 patients were enrolled (81% male, mean [SD] age 71 [11] years, body mass index 30 kg/m2 , 95% New York Heart Association function class III or IV, mean [SD] left ventricular ejection fraction 37% [11%], median apnea-hypopnoea index [AHI] of 37 events/h). A total of 48 cardiac decompensation events were recorded during the 1-year study period. Respiratory rate was found to be significantly lower in patients with cardiac decompensation. The AHI and applied inspiratory pressure ASV-device support were significantly increased 10 days before a clinical cardiac decompensation event. Device usage was also found to be significantly decreased 2 nights before cardiac decompensation. Device-derived respiratory data in ASV therapy devices for SDB may therefore serve as a monitoring tool to predict early clinical cardiac decompensation events. Prediction and avoidance of cardiac decompensation, in turn, may attenuate serious health consequences in patients with heart failure.
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Background: Sleep-disordered breathing (SDB) is a highly common comorbidity in patients with heart failure (HF), and a known risk factor for ventricular tachycardia (VT) development. However, little is known about the impact of SDB treatment on VT burden in HF patients to date. Therefore, this study investigated VT burden, as well as implantable cardioverter-defibrillator (ICD) therapies in HF patients with SDB treatment, in comparison to untreated SDB HF patients. Methods: This retrospective study analyzed VT burden, rate of antitachycardia pacing (ATP), and the number of shocks delivered in a propensity score-matched patient cohort of patients with SDB treatment or control. Patients had moderate or severe SDB (n = 73 per each group; standardized mean difference of 0.08) and were followed for a minimum of one year. In addition, survival over 4 years was assessed. Results: Mean patient age was 67.67 ± 10.78 and 67.2 ± 10.10, respectively, with 15.06% and 10.95% of the patients, respectively, being female. Regarding SDB subtypes in the control and SDB treatment group, central sleep apnea was present in 42.46% and 41.09% of the patients, respectively, and obstructive sleep apnea was present in 26.02% and 31.50% of the patients, respectively. Mixed type sleep disorder was present in 31.50% and 27.40% of cases. Among the SDB treatment group, a significantly lower number of VTs (28.8% vs. 68.5%; p = 0.01), ATP (21.9% vs. 50.7%; p = 0.02), as well as a lower shock rate (5.5% vs. 31.5%; p < 0.01), was observed compared to the control group. Furthermore, the VT burden was significantly lower in the SDB treatment group when compared to the time prior to SDB treatment (p = 0.02). Event-free survival was significantly higher in the SDB treatment group (Log-rank p < 0.01). Conclusion: SDB treatment in HF patients with ICD leads to significant improvements in VT burden, ATP and shock therapy, and may even affect survival. Thus, HF patients should be generously screened for SDB and treated appropriately.
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Zusammenfassung Schlafbezogene Atmungsstörungen (SBAS) stellen ein gesundheitliches Risiko dar; sie beeinflussen Lebensqualität und Prognose negativ. Besonders gefährdet sind dabei angiologische Patienten mit kardiovaskulären Begleiterkrankungen wie arterielle Hypertonie, Herzinsuffizienz oder Vorhofflimmern. Dies zum einen, da die Diagnostik wegen einer Überlagerung der Symptome häufig erschwert ist, zum anderen aber auch durch eine unmittelbare Korrelation der Pathophysiologie beider Erkrankungen, die gegenseitig ihren Progress begünstigen. Die sorgfältige Fahndung und Therapie einer SBAS ist somit bei diesen Patienten besonders herausfordernd. Es stehen mit nicht invasiven Beatmungsformen und implantierbaren Devices sowie der wachsenden telemedizinischen Infrastruktur zunehmend Optionen zur Verfügung, welche die Symptomlast und die gesundheitlichen Risiken reduzieren können. Deshalb fasst der folgende Artikel neue Entwicklungen zu SBAS zusammen und gibt einen Überblick über aktuelle Empfehlungen.
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Background: Central sleep apnea (CSA) is a common comorbidity in patients with heart failure (HF) and has been linked to increased morbidity and mortality risk. In addition, CSA is associated with impaired quality of life, reduced physical performance capacity, and hypoxemia. Phrenic nerve stimulation (PNS) is a novel approach to the treatment of CSA and has been shown to be safe and effective in this indication. However, there are currently no data on the effects of PNS on physical performance and hypoxia in CSA HF patients, both of which have been shown to be linked to mortality in HF. Methods: This prospective study enrolled patients with HF and CSA diagnosed using polysomnography. All were implanted with a PNS system (remedē® system, Respicardia Inc., Minnetonka, MN, USA) for the treatment of CSA. Examinations included polysomnography (to determine hypoxemic burden), echocardiography and a standardized 6-min walk test prior to device implantation (baseline) and after 6 months of follow-up. Results: A total of 24 patients were enrolled (mean age 67.1 ± 11.2 years, 88% male). The 6-min walk distance was 369.5 ± 163.5 m at baseline and significantly improved during follow-up (to 410 ± 169.7 m; p = 0.035). Hypoxemic burden, determined based on time with oxygen saturation < 90% improved from 81 ± 55.8 min at baseline to 27.9 ± 42.8 min during PNS therapy (p < 0.01). Conclusion: In addition to safely and effectively treating CSA, PNS is also associated with improved physical performance capacity and reduced hypoxemic burden in patients with HF.
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The remedē System is a novel fully implantable transvenous phrenic nerve stimulation (TPNS) device developed to treat central sleep apnea. No information is published how to explant or replace its leads. An 81‐year‐old had a fractured lead and we removed it over a wire. However, unbreachable resistances occurred with a new lead deployed over the enclosed wire and interventional endovascular techniques were performed to reimplant a new fully functioning system. This first report demonstrates TPNS lead exchange is possible but can be challenging. Interventional maneuvers and techniques, including balloon angioplasty, can facilitate this procedure. This article is protected by copyright. All rights reserved.
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Nocturnal hypoxemic burden is established as a robust prognostic metric of sleep-disordered breathing (SDB) to predict mortality and treating hypoxemic burden may improve prognosis. The aim of this study was to evaluate improvements in nocturnal hypoxemic burden using transvenous phrenic nerve stimulation (TPNS) to treat patients with central sleep apnea (CSA). The remedē System Pivotal Trial population was examined for nocturnal hypoxemic burden. The minutes of sleep with oxygen saturation < 90% significantly improved in Treatment compared with control (p < .001), with the median improving from 33 min at baseline to 14 min at 6 months. Statistically significant improvements were also observed for average oxygen saturation and lowest oxygen saturation. Hypoxemic burden has been demonstrated to be more predictive for mortality than apnea–hypopnea index (AHI) and should be considered a key metric for therapies used to treat CSA. Transvenous phrenic nerve stimulation is capable of delivering meaningful improvements in nocturnal hypoxemic burden. There is increasing interest in endpoints other than apnea–hypopnea index in sleep-disordered breathing. Nocturnal hypoxemia burden may be more predictive for mortality than apnea–hypopnea index in patients with poor cardiac function. Transvenous phrenic nerve stimulation is capable of improving nocturnal hypoxemic burden. Graphical Abstract
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Background Moderate-to-severe obstructive sleep apnea (OSA) is highly prevalent in heart failure patients with reduced left ventricular ejection fraction (HFrEF), and is associated with worsening cardiac function and increased mortality.Objectives The automatic positive airway pressure (APAP) trial tested the impact of APAP treatment on changes for the pre-specified endpoints: changes in peak oxygen uptake (peak VO2), percent-predicted peak VO2 and oxygen uptake at anaerobic threshold (VO2-AT).Methods This randomized, controlled pilot study included patients with chronic, stable HFrEF who had moderate-to-severe OSA. Patients were randomized 1:1 to either APAP (AutoSet™, ResMed) or nasal strips (control) for 6 months.Results76 patients have been randomized and 58 had complete data for final analysis. There was a statistically significant change in the APAP intervention arm for the primary endpoint percent-predicted peak VO2 in comparison to control (67 ± 17 to 73 ± 19%; p = 0.01). Additional primary endpoints peak VO2 and VO2-AT showed a trend in increase in the APAP group. Moreover, there were significant improvements within the APAP group for hypoxemia, left ventricular function and quality of life from baseline to 6 months, but not within the control group (p = 0.001 and p = 0.037, respectively).ConclusionAPAP intervention was shown to significantly improve outcome compared to control group, represented in percent-predicted peak VO2, an established surrogate marker for cardiovascular prognosis in HFrEF. APAP has additional beneficial effects on hypoxemia, cardiac function and quality of life.
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Assessing hemodynamics, especially central venous pressure (CVP), is essential in heart failure (HF). Right heart catheterization (RHC) is the gold-standard, but non-invasive methods are also needed. However, the role of 2-dimensional echocardiography (2DE) remains uncertain, and 3-dimensional echocardiography (3DE) is not always available. This study investigated standardized and breathing-corrected assessment of inferior vena cava (IVC) volume using echocardiography (2DE and 3DE) versus CVP determined invasively using RHC. Sixty consecutive HF patients were included (82% male, age 54 ± 11 years, New York Heart Association class 2.23 ± 0.8, ejection fraction 46 ± 18.4%, brain natriuretic peptide 696.93 ± 773.53 pg/mL). All patients underwent Swan-Ganz RHC followed by 2DE and 3DE, and IVC volume assessment. On 2DE, mean IVC size was 18.3 ± 5.5 mm and 13.8 ± 6 mm in the largest deflection and shortest distention, respectively. Mean CVP from RHC was 9.3 ± 5.3 mmHg. Neither 2DE nor 3DE showed acceptable correlation with invasively measured CVP; IVC volume acquisition showed optimal correlation with RHC CVP (0.64; 95% confidence interval 0.46–0.77), with better correlation when mitral valve early diastole E wave and right ventricular end-diastolic diameter were added. Using a CVP cut-point of 10 mmHg, receiver operating characteristic curve showed true positivity (specificity) of 0.90 and sensitivity of 62% for predicting CVP. A validation study confirmed these findings and verified the high predictive value of IVC volume assessment. Neither 2DE nor 3DE alone can reliably mirror CVP, but IVC volume acquisition using echocardiography allows non-invasive and adequate approximation of CVP. Correlation with invasively measured pressure was strongest when CVP is > 10 mmHg.
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Background Sleep disorders are highly prevalent in the general population and may be linked in a bidirectional fashion to stroke, which is one of the leading causes of morbidity and mortality. Aim Four major scientific societies established a task force of experts in neurology, stroke, respiratory medicine, sleep medicine and methodology to critically evaluate the evidence regarding potential links and the impact of therapy. Materials and methods Thirteen research questions were evaluated in a systematic literature search using a stepwise hierarchical approach: first, systematic reviews and meta‐analyses; second, primary studies post‐dating the systematic reviews/meta‐analyses. A total of 445 studies were evaluated and 88 were included. Statements were generated regarding current evidence and clinical practice. Results Severe obstructive sleep apnoea (OSA) doubles the risk for incident stroke, especially in young to middle‐aged patients. Continuous positive airway pressure (CPAP) may reduce stroke risk, especially in treatment‐compliant patients. The prevalence of OSA is high in stroke patients and can be assessed by polygraphy. Severe OSA is a risk factor for recurrence of stroke and may be associated with stroke mortality, whilst CPAP may improve stroke outcome. It is not clear if insomnia increases stroke risk, whilst the pharmacotherapy of insomnia may increase it. Periodic limb movements in sleep (PLMS), but not restless limb syndrome (RLS), may be associated with an increased risk of stroke. Preliminary data suggest a high frequency of post‐stroke insomnia and RLS and their association with a less favourable stroke outcome, whilst treatment data are scarce. Discussion/Conclusion Overall, the evidence base is best for OSA relationship with stroke and supports active diagnosis and therapy. Research gaps remain especially regarding insomnia and RLS/PLMS relationships with stroke.
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Obstructive sleep apnea (OSA) is an under-recognized yet highly prevalent disease that has major implications to cardiovascular health. Pulmonary hypertension (PH) is less common but none the less a fatal condition. The association of OSA and PH is a known but not well understood phenomenon. Furthermore, the relationship appears to be bi-directional with limited understanding of the mechanism(s) driving the processes. PH in OSA has real time consequences as it has been shown to increase mortality. Limited data suggests that treatment with continuous positive pressure therapy may be beneficial and reduce pulmonary pressure. In this review, we discuss current data on prevalence of PH in OSA and vice versa. We also explore the pathophysiology of this relationship and a proposed mechanism for their connection. Finally, we address the treatment of OSA with CPAP and its impact on pulmonary pressures. Gaps in knowledge and future research potential are illustrated and discoursed.
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Since late December 2019, COVID-19, the disease caused by the novel coronavirus, SARS-CoV-2, has spread rapidly around the world, causing unprecedented changes in provided health care services. Patients diagnosed with sleep-disordered breathing (SDB) are subject to a higher risk for worse outcomes from COVID-19, due to the high prevalence of coexistent comorbidities. Additionally, treatment with positive airway treatment devices (PAP) can also be challenging because of the greater transfer of PAP-induced droplets and aerosol. In this context, sleep medicine practices are entering a new era and need to adapt rapidly in these circumstances, so as to provide the best care for patients with SDB. Novel approaches like the application of telemedicine may play an important role in the management of patients with SDB during the COVID-19 pandemic.